07.11.2018 14:48 Uhr

Wie sich Bayern-Flirt Dybala bei Juventus behauptet

Paulo Dybala (l.) soll Transferziel des FC Bayern sein
Paulo Dybala (l.) soll Transferziel des FC Bayern sein

Stürmer Paulo Dybala von Juventus gilt als Kandidat für die überalterte Offensive des FC Bayern München. In Turin wurde der 24-Jährige als möglicher Verlierer der Verpflichtung von Cristiano Ronaldo gehandelt. Doch das Gegenteil trat ein.

"Wenn ich an einen denke, den ich gerne zum FC Bayern bringen würde, fällt mir einer wie Dybala ein", verriet Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge im April 2017.

Seitdem rissen die Spekulationen um einen Wechsel des Argentiniers nach München nie ganz ab. Unlängst befeuerte "Rai Sport" die Gerüchte zusätzlich: Vertreter von FC Bayern und Juventus seien zu ersten Gesprächen über einen Transfer zusammengekommen, berichtete der TV-Sender. Der deutsche Rekordmeister sei bereit, für Dybala die 100-Millionen-Euro-Schallmauer zu durchbrechen, so "Corriere Torino".

Die Qualitäten des Angreifers sind schon länger bekannt. In seiner argentinischen Heimat wird "La Joya" ("Das Juwel") schon seit Jahren als "nächster Messi" gefeiert. Über den Umweg US Palermo landete Dybala 2015 bei Juventus.

Paulo Dybala lässt Skeptiker bei Juventus verstummen

Starken 23 Pflichtspieltreffern in seiner ersten Saison ließ er ordentliche 19 in seiner zweiten Spielzeit folgen. 2017/2018 traf Dybala sogar 26 Mal für die Alte Dame.

Trotzdem war unklar, wie sich die Ankunft von Cristiano Ronaldo auf den WM-Teilnehmer auswirken würde. Skeptiker mutmaßten, Dybala werden neben dem Superstar nicht mehr so glänzen können wie zuvor.

Doch weit gefehlt. Auch dank seiner Flexibilität ragt der Linksfuß aus dem Team des Champions-League-Finalisten von 2017 weiterhin heraus. Juventus-Trainer Massimiliano Allegri kann seinen Schützling auf dem Flügel, im offensiven Mittelfeld oder auch in vorderster Front als Sturmspitze aufstellen.

Obwohl die Offensive der Turiner mit Cristiano Ronaldo, Mario Mandzukic, Juan Cuadrado, Douglas Costa und Federico Bernardeschi extrem breit besetzt ist, fand sich ein Akteur in den vergangenen Wochen nur selten auf der Bank wieder: Paulo Dybala.

Der 1,77-Meter-Mann glänzt nicht nur als Torjäger. Durch seine Übersicht und Passqualitäten setzt er auch seine Mitspieler immer wieder gut in Szene - ein beeindruckendes Gesamtpaket.

"Ich glaube, dass Paulo ein sehr großer Spieler werden kann. Mit dem Ball ist der ein Genie", huldigte Blaise Matuidi seinem Teamkollegen in der "L´Equipe".

Juventus baut auf Paulo Dybala und Cristiano Ronaldo

Mit Ronaldo harmonierte Dybala bereits nach kurzer Eingewöhnungsphase prächtig, weshalb Allegri das Duo in der Regel zusammen aufstellt. Gegen Manchester United in der Champions League traf der Angreifer nach Vorlage des Portugiesen zum spielentscheidenden 1:0. 

"Natürlich muss ich meine Chemie mit Ronaldo noch verfeinern, aber wir arbeiten sehr gut zusammen", erläuterte Dybala selbst unlängst.

Doch auch ohne den prominentesten seiner Mitspieler an der Seite weiß der Hochbegabte zu überzeugen. Gegen Young Boys Bern erzielte Dybala in Abwesenheit Ronaldos einen Dreierpack.

Seine vier Treffer im laufenden Wettbewerb reichen für Platz zwei der Torjägerliste - nur Edin Dzeko und Lionel Messi (jeweils fünf Treffer) sind besser.

Paulo Dybala: FC Bayern, FC Barcelona oder doch Juventus?

Aktuell spricht nicht viel dafür, dass Dybalas Zukunft nicht bei Juventus liegt. Sein Vertrag in Turin läuft bis 2022. Zahlreiche Titel winken Dybala dort noch. 

Die Meisterschaft in Italien ist ohnehin fest eingeplant. Spätestens seit dem Ronaldo-Transfer gelten die Bianconeri auch als einer der Mitfavoriten auf den Titel in der Königsklasse.

Das Rückspiel gegen United am Mittwoch soll nur ein Schritt auf dem Weg zum großen Triumph für Dybala und seine Teamkollegen sein.

Trotzdem ist die Liste der Interessenten für den vielseitigen Goalgetter lang. Mehrere Angebote des FC Barcelona, wo in absehbarer Zeit ein Erbe für Lionel Messi gesucht wird, soll Dybala bereits abgelehnt haben.

Beim FC Bayern könnte der Juventus-Profi in die Fußstapfen der Vereinslegenden Arjen Robben (34) und Franck Ribéry (35) treten. Die Verträge der beiden Veteranen laufen nur noch bis zum Saisonende. Verlängerungen sind angesichts der aktuell schwachen Leistungen des Duos eher unwahrscheinlich.

Dennoch: Die wahrscheinlichste Option für Dybala scheint derzeit der Verbleib bei Juventus zu sein. Daran ändert auch das Lob von Karl-Heinz Rummenigge nichts.

Jannik Kube

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