05.11.2018 18:07 Uhr

Trotz 4:0-Hinspieltriumph: Favre schwärmt von Atlético

Lucien Favre hat Respekt vor Gegner Atlético
Lucien Favre hat Respekt vor Gegner Atlético

Vor einem Jahr scheiterte Borussia Dortmund kläglich in der Champions-League-Vorrunde. Am Dienstag kann die Mannschaft von Trainer Lucien Favre bei Atlético Madrid vorzeitig ins Achtelfinale einziehen.

Borussia Dortmund hat Atlético Madrid gedemütigt, jetzt fürchtet der Bundesliga-Spitzenreiter die Rache der stolzen Spanier. "Der Stachel sitzt tief", sagte Sportdirektor Michael Zorc angesichts des beeindruckenden 4:0-Hinspielsieges und erwartet am Dienstag (21:00 Uhr) in der Champions League "wütende Madrilenen".

Nach der erteilten Lehrstunde für die Defensivkünstler des Europa-League-Siegers rechnet auch Sebastian Kehl damit, dass "Atlético sehr motiviert sein wird und mit großer Kampfeslust in das Spiel geht". Atlético werde alles versuchen, "dieses Ergebnis zu revidieren", so der Leiter der Lizenzspielerabteilung.

Und auch Cheftrainer Lucien Favre meinte auf der Pressekonferenz vor dem zweiten Aufeinandertreffen: "Es war nur ein Spiel. Atlético ist seit sieben, acht Jahren eine der besten Mannschaften in Europa."

15 Spiele unter Favre ohne Niederlage

Atlético-Coach Diego Simeone ist für Favre "einer der besten Trainer der Welt". Der Schweizer erwartet daher "ein schweres Spiel, das wir nicht 90 Minuten beherrschen können".

Doch die in dieser Saison in 15 Pflichtspielen immer noch unbesiegten Dortmunder gehen mit breiter Brust in das Duell im Stadion Wanda Metropolitano, wo am 1. Juni 2019 auch das Endspiel der Königsklasse stattfindet.

So weit denkt beim achtmaligen deutschen Meister natürlich noch niemand, doch nach dem peinlichen Vorrunden-Aus in der vergangenen Saison winkt in der spanischen Hauptstadt der vorzeitige Einzug ins Achtelfinale der Königsklasse. "Wir sind entschlossen den Lauf fortzusetzen", sagte der belgische Nationalspieler Axel Witsel.

Delaney verkörpert selbstbewusste Borussia

Sollten sich AS Monaco und der FC Brügge im frühen Spiel am Dienstag wie schon im ersten Vergleich unentschieden trennen, stünde der BVB schon vor dem Anpfiff in der K.o.-Phase. Doch die mit enormen Selbstvertrauen ausgestatteten Westfalen wollen sich nicht auf Schützenhilfe verlassen. "Wir wollen jedes Spiel gewinnen", sagte Thomas Delaney. Auch ein Schreckmoment beim Landeanflug am Montag, als der BVB-Flieger durchstarten musste und deshalb mit über einer halben Stunde Verspätung ankam, konnte die Vorfreude nicht trüben.

Zum Start der Hammer-Woche mit den Spielen in Madrid und gegen Bayern München wurde das Bundesliga-Topspiel gegen den deutschen Rekordmeister am Samstag unterdessen zum Tabu-Thema erklärt. "Ich habe nur Atlético im Kopf", sagte Trainer Lucien Favre. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ermahnte die Spieler, sich "komplett auf Atlético zu fokussieren." Erst einmal sei der Dienstag das entscheidende Thema, so Watzke: "Und dann kommen die Bayern."

Madrider Hoffnungen ruhen auf Griezmann

Mit einem Erfolg beim spanischen Vizemeister hätte sich der BVB auch vorzeitig den Gruppensieg gesichert und den Vereins-Startrekord von vier Siegen in der Königsklasse aus der Saison 2014/15 eingestellt. Innenverteidiger Manuel Akanji rechnet allerdings mit einem "harten Spiel" und ist sich sicher, dass Atlético "eine Reaktion zeigen will".

Doch dafür ist der BVB gerüstet - auch personell. Favre kann beim spanischen Vizemeister wieder auf Mario Götze (Bronchitis) und Lukasz Piszczek (Knieprellung) zurückgreifen. Innenverteidiger Abdou Diallo (Adduktorenzerrung) fehlt allerdings weiterhin.

Beim Gegner setzt Trainer Diego Simeone auf seine Topstars um Weltmeister Antoine Griezmann. "Wir sollten Dortmund schlagen", sagte der Franzose im "kicker"-Interview und gibt den Matchplan vor: "Wir wollen die kleinen Schwachstellen hinten, wo die Dortmunder verwundbar sind, ausnutzen. Wir wollen geschlossen verteidigen und angreifen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet." Im Hinspiel gelang das nicht.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Madrid: Oblak - Juanfran, Savic, Godin, Filipe Luis - Saul, Koke, Rodrigo, Lemar - Griezmann, Diego Costa. - Trainer: Simeone
Dortmund: Bürki - Piszczek, Akanji, Zagadou, Guerreiro - Witsel, Delaney - Pulisic, Reus, Sancho - Alcacer. - Trainer: Favre
Schiedsrichter: Daniele Orsato (Italien)

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