30.10.2018 14:19 Uhr

Solari soll Real aus der Krise führen

Santiago Solari soll Real Madrid aus der Krise führen
Santiago Solari soll Real Madrid aus der Krise führen

"Kleiner Indianer" für das große Real Madrid: Die Königlichen hoffen bei Interimscoach Santiago Solari auf den Zidane-Effekt.

Als Spieler war Santiago Solari nur ein Sternchen unter all den "Galaktischen" bei Real Madrid, als Trainer soll er einem der größten Stars der jüngeren Vereinsgeschichte nacheifern.

Die Königlichen erhoffen sich von ihrem "kleinen Indianer" (El Indiecito) nicht weniger als einen "efecto Zidane", wie Hausblatt "Marca" schreibt.

Solari selbst allerdings wies den Verweis auf Zinedine Zidane bei seiner Vorstellung am Dienstag zurück. "Zidane ist einer der Größten, man kann sich nicht mit ihm vergleichen", sagte er bescheiden.

Doch wie Solari jetzt kam Zidane im Januar 2016 von Reals zweiter Mannschaft - und legte mit drei Champions-League-Titeln in Serie eine beispiellose Erfolgsgeschichte hin.

Medien trauen Solari Erfolg bei Real Madrid zu

"Solari kennt den Weg", schrieb "Marca", "Zidane hat ihn errichtet." Noch aber ist der ehemalige Teamkollege des großen Zizou als Nachfolger von Julen Lopetegui nur Interimscoach.

"Solari bis ein anderer auftaucht", titelte "AS" am Dienstag. Um Wunschcoach Antonio Conte warb Real zunächst vergeblich.

Ersatz-Kandidaten wie Mauricio Pochettino (Tottenham Hotspur) oder Roberto Martinez (Belgien) sind anderswo gebunden.

Daher darf sich Solari bei Drittligist UD Melilla im Hinspiel der vierten Pokalrunde am Mittwoch (19:30 Uhr) und gegen Valladolid am Samstag bewähren.

"Ich freue mich über diese Chance und habe sehr viel Lust", sagte der 42-Jährige. Seine Mannschaft um Toni Kroos müsse in Melilla "Eier zeigen".

Ob er dann länger bleiben darf? "Fußball ist schnelllebig, das wissen wir. Im Moment zählt nur eine gute Leistung. Der Rest wird sich zeigen."

Ära der "Galaktischen" bei Real Madrid mit Solari

Solari hat Stallgeruch. Als Mittelfeldspieler trug der Argentinier von 2000 bis 2005 208-mal das königliche Trikot (22 Tore). 2002 leitete er im Champions-League-Finale gegen Bayer Leverkusen Zidanes Traumtor zum 2:1-Sieg ein.

Es war die Ära der Galaktischen um Zidane, Luis Figo, Raul oder Roberto Carlos. Solari hob sich von ihnen als Freund von Kunst und Literatur ab, er liebt das Theater und spielt gerne Schach.

2013 kehrte er zu Real zurück und übernahm in der Nachwuchsabteilung La Fabrica die B-Jugend. Seit 2016 betreut er die Reserve in der dritten Liga, wo er mit den Plätzen elf und acht eher "diskrete Resultate" ("AS") ablieferte.

Solari hält sich beim ersten Training mit Real Madrid zurück

Beim einzigen Training vor seinem Debüt hielt er sich am Dienstag weitgehend zurück. Die Hände meist hinter dem Rücken verschränkt, überließ Solari seinen Assistenten die Leitung. Darunter war auch wieder Zidanes Fitness-Guru Antonio Pintus, den Lopetegui eher ignoriert hatte.

Das Medienecho auf dessen Entlassung war für Real und Präsident Florentino Perez verheerend. Marca nannte die Erklärung, in der Madrid auf die herausragende Qualität des Kaders verwies, "beschämend" und eine "beispiellose Demütigung" für Lopetegui, der mit einem "Tritt in den Hintern" abserviert worden sei.

Lopeteguis Nachfolger muss Real spätestens in zwei Wochen fest installiert haben, so wollen es die Regeln des spanischen Verbandes. Spätestens dann hat Solari Klarheit.

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