21.10.2018 14:14 Uhr

Jens Lehmann verteidigt Medienschelte des FC Bayern

Jens Lehmann zeigte Verständnis für die Äußerungen der Bayern-Bosse
Jens Lehmann zeigte Verständnis für die Äußerungen der Bayern-Bosse

Auch nach dem 3:1-Sieg in Wolfsburg bleibt die denkwürdige Pressekonferenz von Fußball-Bundesligist FC Bayern München ein heiß diskutiertes Thema. Der ehemalige Nationaltorhüter Jens Lehmann äußerte nun Verständnis für die Medienschelte der Bayern-Bosse.

"Den Kern, den Karl-Heinz Rummenigge angesprochen hat, kann ich verstehen. Die Polemik ist schon extrem im deutschen Fußball. Wir haben prinzipiell die Tendenz, Leute, die ganz oben waren, schrittweise wieder herunterzuholen. Das ist eine typisch deutsche Sache. Franz Beckenbauer ist für mich das Paradebeispiel", sagte Lehmann im Wontorra Fußball-Talk bei "Sky".

In den Augen des 48-Jährigen war die Kritik am Rekordmeister nach drei Ligaspielen ohne Sieg überzogen. Insbesondere an der immer wiederkehrenden Forderung nach einem personellen Umbruch stört sich der ehemalige Bundesligaspieler sehr.

"Sie haben gestern gewonnen, wenn sie in der Champions League gewinnen, ist doch alles schön. Mit einem Generationswechsel zu kommen, finde ich völlig unangebracht", so Lehmann weiter.

Der Bayern-Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge und Klub-Präsident Uli Hoeneß hatten am Freitag in einer gemeinsamen Pressekonferenz die Berichterstattung über den Klub auf schärfste kritisiert. Es war von einer "respektlosen und widerlichen" Vorgehensweise die Rede, die der Verein "in diesem Stil nicht mehr akzeptieren wird."

Auch Gisdol sieht positiven Nutzen des Rundumschlags

Zu einem ähnlichen Schluss wie Lehmann kommt auch Markus Gisdol. Der 49-jährige Trainer, der zuletzt bis Januar 2018 für den Hamburger SV verantwortlich war, sieht in der klaren Kante der Chefetage einen positiven Impuls mit bleibender Wirkung.

"Sie [Rummenigge und Hoeneß, Anm. d. Red.] haben der Mannschaft und dem Trainer einen großen Gefallen getan. Sie haben von der Mannschaft abgelenkt. Über die Art und Weise können wir streiten. Aber sie haben eine Duftmarke gesetzt, wo man sich vielleicht in Zukunft überlegt, ob man schnell über einen Spieler urteilt."

Gleichzeitig fasst Gisdol die Aussagen von Rummenigge und Hoeneß auch als energische Rückendeckung für Trainer Niko Kovac auf.

"Es war für Kovac eine wichtige Situation nach dieser Pressekonferenz. Alle Spieler haben gemerkt, dass der Verein zu 100 Prozent hinter dem Trainer steht. Somit waren alle Alibis für die Spieler weg, das hat man auch in diesem Spiel gegen Wolfsburg gesehen. Deswegen glaube ich, dass die PK dem Trainer geholfen hat", folgert der Fußball-Lehrer.

 

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