21.10.2018 13:37 Uhr

Real Madrid vor Clásico gegen Barca "in Trümmern"

Real Madrid steckt vor dem Clásico in der Krise
Real Madrid steckt vor dem Clásico in der Krise

Im anstehenden Clásico fehlt dem FC Barcelona der verletzte Superstar Lionel Messi, Real Madrid hat derweil ganz andere Sorgen.

Nach der 1:2-Heimpleite gegen UD Levante, dem fünften Match in Folge ohne Sieg, musste Kapitän Sergio Ramos den Krisenmanager spielen und Durchhalteparolen ausgeben. "Wir müssen den Kopf wieder hochkriegen, noch ist Zeit!", sagte Ramos vor dem Champions-League-Duell am Dienstag daheim gegen Viktoria Pilsen und dem Duell am nächsten Sonntag bei Erzrivale und Tabellenführer FC Barcelona. Die Katalanen müssen dabei den schmerzhaften Ausfall von Messi verkraften, der sich am Samstag den Arm brach.

Knapp fünf Monate nach dem dritten Champions-League-Triumph in Serie läuft es für Madrid so schlecht wie lange nicht. "Dieses Madrid liegt in Trümmern", titelte das Sportblatt "Marca", so etwas wie ein Real-Hausblatt. "Megakrise", war auf Seite eins das Fachhblatts "Mundo Deportivo" zu lesen, während andere Medien von "Alptraum", "Alarmstufe rot" und "Totalschaden" sprachen.

Bevor Marcelo gegen Levante nach Gegentoren von José Luis Morales (6. Minute) und Roger Marti Salvador (13./Handelfmeter) in der 72. Minute zum 1:2 traf und am Samstag im Santiago Bernabéu etwas Hoffnung aufkommen ließ, waren die Real-Profis sage und schreibe acht Stunden und eine Minute ohne Torerfolg geblieben. Der zu Juventus abgewanderte Cristiano Ronaldo wird schmerzlich vermisst. Nur einmal zuvor in der 116-jährigen Historie war Real noch länger ohne eigenen Treffer geblieben: In der Saison 1984/1985 waren es 494 Minuten. Zuletzt gab es vier Niederlagen und ein Remis.

Toni Kroos nur auf der Bank

Toni Kroos erlebte die letzte Pleite auf der Bank. Beobachter meinten, das sei sicher die Quittung nicht nur für die zuletzt eher mäßigen Leistungen des Weltmeisters von 2014, sondern auch für den offen ausgesprochenen Frust wegen seiner defensiveren Rolle im Mittelfeld. "Ich bin kein Casemiro", hatte Kroos gesagt.

Dass der FC Barcelona zuletzt auch geschwächelt hatte und vier Ligaspiele in Serie ohne Sieg geblieben war, hatte in Madrid bislang für etwas Trost gesorgt. Der Titelverteidiger bezwang aber den bisherigen Tabellenführer FC Sevilla mit 4:2 und setzte sich mit 18 Punkten an die Spitze der Primera División. Real hat 14 Zähler.

Die Tage von Trainer Julen Lopetegui sind nach übereinstimmenden Medieneinschätzungen nach nur wenigen Monaten im Amt nahezu gezählt. Nur die Tatsache, dass Klubboss Florentino Pérez bisher keinen Ersatz gefunden habe und der Clásico vor der Tür stehe, habe einen Trainerwechsel verhindert, hieß es.

Ob er sich Sorgen mache, wurde Lopetegui gefragt. "Überhaupt nicht. An meinen Job denke ich jetzt am wenigsten", sagte der 52-Jährige, der einen denkwürdigen "Rekord" aufstellen könnte. Bei einer Entlassung würde er innerhalb weniger Monate als Nationaltrainer und auch als Real-Coach gefeuert werden.

Atlético-Trainer Diego Simeone: "Diese Liga ist irre spannend"

In Barcelona sind die Hausherren aber Favoriten. Auch ohne Lionel Messi, der sich nach einem Zweikampf mit Sevillas Franco Vázquez den rechten Unterarm brach und nach Klubangaben rund drei Wochen ausfällt. Vor seiner Auswechslung in der 26. hatte der Superstar mit seinem Assist zu Philippe Coutinhos Führungstreffer (2.) und seinem siebten Saisontor (12.) gezeigt, wie wichtig er für Barça ist.

Trotz weiterer Tore von Luis Suárez (63./Foulelfmeter) und Ivan Rakitić (88.) musste Nationalkeeper Marc-André ter Stegen gegen Sevilla sein ganzes Können zeigen. Bei den Gegentoren war er machtlos.

"Sehr teure Tabellenführung", titelte "Mundo Deportivo" in Bezug auf Messis Ausfall, Trainer Ernesto Valverde räumte ein: "Wir werden Lio sehr vermissen". Atlético-Trainer Diego Simeone, der mit seinem Team nach einem mäßigen 1:1 bei Villarreal am Mittwoch bei Borussia Dortmund antritt, sprach unterdessen das aus, was sehr viele Fans denken: "Super. Diese Liga ist irre spannend!"

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