19.10.2018 12:40 Uhr

So lief die Medienschelte der Bayern-Bosse

Bosse des FC Bayern schießen gegen Medien und Kritiker
Bosse des FC Bayern schießen gegen Medien und Kritiker

Die Führungsetage des FC Bayern München hat mit einer heftigen Abrechnung mit Medien und Kritikern des Fußball-Rekordmeisters für Aufsehen gesorgt.

Die beispiellose Abrechnung erfolgte am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz mit Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Hasan Salihamidzic.

Die Berichterstattung in den vergangenen Wochen nach vier Spielen ohne Sieg vor allem über die Nationalspieler des Klubs sei "respektlos und widerlich" gewesen, sagte Präsident Hoeneß am Freitag in einer Generalabrechnung.

Der FC Bayern werde das "in diesem Stil nicht mehr weiter akzeptieren. Das hat nichts mehr mit Kritik zu tun. Das ist nur noch eine Abrechnung mit einzelnen Spielern", sagte Vorstandschef Rummenigge und erinnerte an Paragraph eins des Grundgesetzes: "Da steht, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Ich weiß nicht, ob der Fußball eine Sonderrolle einnimmt."

Man mache sich "offensichtlich keine Gedanken mehr über Würde und Anstand. Die Polemik scheint keine Grenzen mehr zu kennen. Das gilt für Medien und Experten, die auch mal bei diesem Klub gespielt haben."

Rummenigge sprach von "einem wichtigen Tag heute. Wir werden uns das ab sofort nicht mehr gefallen lassen. Wir werden uns diese hämische und herabwürdigende Berichterstattung nicht mehr bieten lassen. Wir werden unsere Spieler, unseren Trainer und auch den Klub vom heutigen Tag an schützen." Es habe bereits Unterlassungsklagen gegeben, berichtete er.

Auch Sportdirektor Salihamidzic bezeichnete die jüngste Berichterstattung als "unverschämt. Die Arbeit eines ganzen Klubs sofort in Frage zu stellen, geht gar nicht. Ich war entsetzt."

Die denkwürdige Pressekonferenz in voller Länge:

Die wichtigsten Aussagen aus der Pressekonferenz des FC Bayern:

+++ Das war's! +++

"Wir beenden das jetzt hier, sonst geht es zu sehr ins Detail. Das ginge ewig weiter", sagt Pressesprecher Nickles und beendet die Pressekonferenz obwohl es noch viele Fragen gibt.

+++ "Man will uns runterziehen" +++

Rummenigge hat noch nicht genug: "Uns wird der Eindruck vermittelt, man will uns wieder runterziehen nachdem wir jahrelang so hoch geschwebt haben. Es wird nur noch gedealt zwischen Beratern und Verlagen, um Internas aus dem Verein zu kriegen. Das ist das größte Problem in der deutschen Medienlandschaft." 

+++ Rummenigge und Hoeneß ziehen sich den Schuh nicht an +++

"Wenn Despektierlichkeiten über unseren Trainer geschrieben werden, werden wir einschreiten", legt Rummenigge nach. Dass sie sich selbst hin und wieder respektlos äußern, wollen er und Hoeneß aber nicht wirklich kommentieren. Hoeneß sagt nur, er hätte nicht sagen dürfen, dass Mesut Özil seit Jahren einen "Dreck" gespielt habe. Er hätte "Mist" sagen sollen. Er ließe sich hin und wieder zu sehr von Emotionen leiten.

+++ Neuer wird verteidigt +++

Rummenigge und Hoeneß verteidigen Torhüter Manuel Neuer. Dass der Kapitän hin und wieder schlecht spiele sei nach der langen Verletzungspause völlig normal. Deswegen dürfe man Neuer aber nicht grundsätzlich in Frage stellen.

+++ Hoeneß schlägt den Kalender auf +++

"Am Ende der Saison setzen wir uns zusammen und dann schauen wir, wer Recht hatte", ledert Hoeneß gegen die Kritik der anwesenden Journalisten. "Am Ende der Saison!"

+++ Hoeneß schießt gegen Bernat +++

Eben sprach er noch über Respekt, nun schießt er auch noch gegen Juan Bernat. "Als wir in Sevilla gespielt haben, war er alleine dafür verantwortlich, dass wir fast ausgeschieden sind. Das Wohl und Wehe hängt nicht von Juan Bernat ab. Wir haben nach wie vor einen Kader von 16 bis 17 Weltklasse-Spielern." So verteidigt er den Verkauf des Spaniers. Der Transfer war zuletzt kritisiert worden.

+++ Hoeneß will nicht alles über Bord werfen +++

Natürlich sei man unzufrieden mit den letzten zwei Wochen, erklärt Hoeneß. Aber man dürfe nun nicht alles über Bord werfen.

+++ Salihamidzic rechtfertigt sich +++

"Wir müssen uns doch keine Küsschen geben", sagt Hasan Salihamidzic. Er stand in der Kritik, Trainer Niko Kovac nicht den Rücken gestärkt zu haben. Er unterstütze Kovac und die Mannschaft. "Aber richtig!"

+++ Hoeneß schießt gegen n-tv und Springer +++

Hoeneß teilt gegen "n-tv" aus, weil der Sender Bundestrainer Joachim Löw kritisiert habe. Außerdem schießt er auch gegen den Springer-Verlag, der die Pfiffe gegen Kovac beim Basketball dramatisiert habe. Man werde nun eine Einheit sehen, die man beim FC Bayern lange nicht gesehen habe.

+++ Keine Entschuldigung +++

Rummenigge betont noch, dass die Bayern die Schuld für die Pleitenserie nicht bei den Medien suchen. Aber die Berichterstattung sei dennoch nicht in Ordnung.

+++ Rummenigge teilt aus +++

"Vor drei Wochen war die Welt noch sehr in Ordnung. Jetzt haben wir vier Spiele erlebt die uns auch nicht gefallen haben. Aber ich glaube es ist trotzdem kein Grund, mit der Mannschaft und Spielern auf diese Weise umzugehen. Ich glaube es ist ein wichtiger Tag heute für den FC Bayern, weil wir ihnen mitteilen möchten, dass wir uns das ab sofort nicht mehr gefallen lassen. Sie mögen viel Spaß daran haben, den FC Bayern nicht mehr als Tabellenführer zu sehen. Aber wir werden uns diese hämische Berichterstattung nicht mehr bieten lassen", teilt Rummenigge aus. Im Fokus vor allem: Der Springer-Verlag. "Mit dem heutigen Tag werden wir unsere Spieler, unseren Trainer und auch den Klub schützen."

+++ Kritik an Medien und Experten +++

Rummenigge teilt weiter aus. Die Kritik an Mats Hummels und Jérôme Boateng findet er falsch. "Geht's noch?", fragt er. Er knöpft sich Experten und Journalisten vor. Die Polemik kenne keine Grenzen mehr. Auch Franck Ribéry und Arjen Robben würden fälschlicherweise kritisiert.

+++ Rummenigge führt ein +++

Karl-Heinz Rummenigge beginnt: "Wir haben uns  nach dem Länderspiel gegen Holland zusammengesetzt und beschlossen, dass wir das in diesem Stil nicht mehr akzeptieren werden. Was man lesen musste, hatte nichts mehr mit der Leistung zu tun. Das war eine Abrechnung mit einzelnen Spielern. Vor allem mit Spielern von Bayern München. Ich will an den Artikel 1 des Grundgesetz erinnern: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Ich weiß nicht, ob der Fußball da eine Ausnahme ist. Wir bei Bayern München werden das nicht mehr akzeptieren. Was ich über Manuel Neuer lesen musste, da fehlen mir jegliche Worte."

++ Ab geht's! +++

Die Bayern-Bosse sind da und werden von Pressesprecher Dieter Nickles begrüßt. Los geht's!

+++ Teil 2 lässt auf sich warten +++

Wir sind zurück im Presseraum der Bayern. Hier passiert noch nix. In wenigen Augenblicken beginnt aber die zweite PK der Bayern mit Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Hasan Salihamidzic.

+++ Kovac präsentierte sich locker +++

Nicht nur aufgrund seines kecken "Viel Spaß noch" zum Abschied an die Journalisten wirkte Niko Kovac vergleichsweise gelassen. Zwar reagierte er gereizt auf mehrere Nachfragen zum Thema Rotation. Doch alles in allem zeigte er, dass er sich dem Rückhalt von Hoeneß, Rummenigge und Co. sicher sein kann. Die Frage ist nur, wie lange noch? In den nächsten Spielen gegen Wolfsburg, Athen, Mainz, Rödinghausen und Freiburg müssen Siege her.

+++ Widersprüchliche Aussagen +++

Wie stehen die Bayern-Bosse zu Trainer Kovac? In den vergangenen Wochen äußerte sich Präsident Uli Hoeneß widersprüchlich. "Am Ende muss er auch dafür den Kopf hinhalten", sagte er nach dem 1:1 gegen Ajax Amsterdam in der Champions League über Kovac. Kurz danach ruderte er beim "kicker" aber wieder zurück: "Egal, was in den nächsten Wochen passieren wird." Er werde "Niko Kovac verteidigen bis aufs Blut." Vielleicht wird er das gleich schon tun.

+++ Ende von Teil 1 +++

Das war's von der ersten Pressekonferenz der Bayern. Niko Kovac verabschiedet sich: "Viel Spaß noch!" Die Journalisten lachen. Pressesprecher Dieter Nickles will jetzt "erst mal durchlüften".

+++ Aufstellung für morgen noch unklar +++

"Alle die hier im Kader sind haben eine Berechtigung, morgen zu spielen. Wir schauen uns das an, ob der eine oder andere zu müde ist. Dann werden wir ihm eine Pause geben", sagt Kovac. Die Startaufstellung gegen Wolfsburg ist also noch offen.

+++ Chancenverwertung als Hauptgrund +++

Der Grund für die Misere? Kovac erklärt erneut, die Bayern hätten genauso viele Chancen wie zu Saisonbeginn. Die Gegner auch. Der Unterschied: "Wir machen sie nicht. Der Gegner macht sie. So einfach ist es eigentlich."

+++ Kovac à la Tedesco +++

Achtung, dann folgt ein Fußball-Lehrer-Satz, der auch von Domenico Tedesco stammen könnte: "Die Hoffnung generiert sich in der Arbeit."

+++ Erneut Verteidigung der Rotation +++

"Ich muss rotieren. Wir haben 16 Feldspieler. Der Kader stellt sich von selbst zusammen. Jeder hat den Anspruch zu spielen." 

+++ James spät gelandet +++

James Rodríguez ist nach seinem Länderspiel mit Kolumbien erst spät in München gelandet. "James ist erst um 23 Uhr hier gewesen, ist noch etwas müde", verrät Kovac. "Aber das kriegen wir hin, dass er bis zum Wochenende frisch ist." Alle anderen Spieler bis auf Coman und Tolisso sind wohlauf und bereit für das Spiel gegen Wolfsburg.

+++ Ein Rat von seinen Trainern +++

"Ich habe wirklich gute Trainer gehabt, die mir folgendes sagten: 'Wenn es mal nicht läuft, sollte man nicht alles auf den Kopf stellen'", erzählt der 47-Jährige. "Es bringt nichts, von jetzt auf gleich alles über Bord zu schmeißen und etwas Neues zu erfinden. Das ist purer Aktionismus, das werden Sie bei mir nicht erleben."

+++ Über die Verletztenmisere +++

"Man kann nicht davon ausgehen, dass man in den ersten Spielen gleich zwei oder drei Spieler verliert. Das ist Schicksal", meint Kovac über die Verletztenmisere mit den Ausfällen von Kingsley Coman, Rafinha und Corentin Tolisso. "Das heißt aber nicht, dass wir mit diesem Kader jetzt unzufrieden sind."

+++ Kovac hat "nichts gelesen" +++

Selbst lässt Kovac die Diskussionen um seine Person nicht an sich heran. Zumindest will er dieses Bild abgeben. "Ich lese nichts, es geht mit sehr gut", sagt er. Die kritische Berichterstattung hat er zuletzt offenbar nicht verfolgt. "Es ist ein sehr entspanntes Leben, wenn Sie nichts lesen", verrät er den Journalisten. "Ich weiß nicht, was sie geschrieben haben. ich gehe davon aus, nur Gutes." Da muss sogar der Pressesprecher des FC Bayern, Dieter Nickles, lachen.

+++ Über Wolfsburg +++

+++ Rechtfertigung der Rotation +++

Seit Wochen steht die Rotation von Kovac in der Startaufstellung im Fokus. Kritik machte sich breit, der Trainer lasse zu viel rotieren. Der Kroate verteidigt seine Vorgehensweise aber. In den anstrengenden Wochen mit Bundesliga, Pokal und Champions League könne er nicht immer dieselben elf Spieler aufstellen. "Das geht nicht!"

+++ Zufrieden mit der kleinen Trainingsgruppe +++

"Das Leben besteht aus Misserfolg und Erfolg. Erfolg ist wichtig für das Selbstvertrauen, das werden wir uns holen", ist sich der Bayern-Trainer sicher. Auch wenn er aufgrund der Länderspielpause nur eine kleine Trainingsgruppe in München hatte, ist Kovac zufrieden mit der vergangenen Woche. "Mit der kleinen Gruppe hier haben wir sehr gut trainiert."

+++ Überraschung um 12 Uhr +++

Was die Bayern-Bosse um 12 Uhr erzählen wollen, nimmt Kovac nicht vorweg. "Da lassen wir uns alle mal überraschen."

+++ Lob für die Einstellung +++

"Fakt ist, dass die Ergebnisse nicht stimmen", sagt Kovac. Die Mannschaft erspiele sich genauso viele Chancen wie zum starken Saisonbeginn. "Mit dem Unterschied, dass die Kardinalfehler, die wir gemacht haben, ausgenutzt werden." Dennoch sei die Einstellung der Spieler positiv. "Die Arbeitsatmosphäre ist eine sehr gute. Die Leidenschaft ist da."

+++ Kovac begrüßt die Journalisten +++

"Schön, dass ihr alle da seid", lächelt Niko Kovac zur Begrüßung die Journalisten vor Ort an. Die erste Pressekonferenz beginnt.

+++ Gründe für die Bayern-Krise +++

Zwei Bundesliga-Niederlagen in Serie, seit vier Spielen ohne Sieg: Der FC Bayern steckt in einer echten Krise. Aber woran liegt's? Am Trainer? An der Transferpolitik? Oder doch am Verletzungspech? Stimmt hier ab!

+++ Pfiffe gegen Kovac +++

Eventuell alarmierten die Ereignisse beim Basketball die Bayern-Bosse. Als Trainer Kovac zuletzt bei den Korbjägern des FC Bayern zu Gast war und in der Halle begrüßt wurde, hagelten ihm Pfiffe entgegen. Das dürfte Hoeneß und Co. so gar nicht freuen - zumindest, wenn sie weiter auf Kovac setzen.

+++ Kovac-Nachfolger schon im Anmarsch? +++

Niko Kovac spricht um 11 Uhr zunächst über das anstehende Spiel gegen Wolfsburg. Deswegen gilt eine Entlassung als höchst unwahrscheinlich. Gerüchte um einen möglichen Nachfolger gibt es dennoch: Arsène Wenger.

+++ Einladung am Donnerstagabend +++

Am Donnerstagabend informierte der FC Bayern via Twitter über den ungewöhnlichen Termin. Es kommt äußerst selten vor, dass alle Bayern-Bosse gemeinsam vor die Presse treten. Nicht einmal bei der Vorstellung von Kovac vor der Saison waren alle drei Chefs zugegen.

 

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