18.10.2018 16:14 Uhr

Kohler ätzt gegen den FC Bayern: "Tiefsitzende Probleme"

Jürgen Kohler spricht über BVB und FC Bayern
Jürgen Kohler spricht über BVB und FC Bayern

Jürgen Kohler hat sich zur Situation bei seinen früheren Klubs Borussia Dortmund und FC Bayern München geäußert. Die Situation beim deutschen Fußball-Rekordmeister sieht der Ex-Profi kritisch, den BVB warnt er vor zu großer Euphorie.

"In der Mannschaft des FC Bayern stimmt derzeit einiges nicht und sie befindet sich in einer schwierigen Situation", analysierte Kohler die Lage beim FC Bayern im "Sport1"-Interview.

Der Weltmeister von 1990 sieht vor allem Bayern-Trainer Niko Kovac in der Pflicht. "Ich glaube, dass jede Mannschaft einen gewissen Rhythmus braucht. Dazu sollte sieben, acht Spiele lang auf nur wenigen Positionen getauscht werden. Dann ist es mit der Qualität des FC Bayern fast ein Selbstläufer", erklärte der 53-Jährige.

Kohler vermisst Spieler aus der Jugend beim FC Bayern

Trotzdem konstatierte Kohler "tiefsitzende Probleme im Kader" des FC Bayern. Besonders im Nachwuchsbereich macht der U19-Coach von Regionalligist Viktoria Köln Fehler aus: "Spieler wie Franck Ribéry und Arjen Robben kommen nun einmal in die Jahre. Aber ich spreche eher über den Nachwuchsbereich. Nach dem Triple 2013 hat es der FC Bayern versäumt, gewisse Weichen zu stellen. Ich vermisse fünf, sechs, sieben Topspieler, die aus der Jugend kommen und die der Klub woanders weiter ausbilden lassen kann."

Die Münchner sollten sich künftig ein Beispiel am Rivalen aus Dortmund nehmen. "Heutzutage machen es andere Klubs vor. Ein Jadon Sancho beim BVB. So ein junger, talentierte Spieler könnte auch bei Bayern spielen. Mit 18 Jahren muss er nicht jedesmal von Anfang an spielen, kann sich entwickeln und bringt trotzdem Leistung", sagte Kohler.

Kohler bemängelt fehlende Souveränität beim BVB

Obwohl die Dortmunder nach sieben Spieltagen von der Tabellenspitze grüßen, sieht das BVB-Idol seinen Ex-Verein nicht als Titelkandidat: "Souveränität sieht für mich anders aus. Bislang haben ihnen 45 gute Minuten gereicht, um die letzten Bundesliga-Spiele erfolgreich zu bestreiten. Aber ob das auf lange Sicht reicht? Da setze ich mal ein dickes Fragezeichen."

Auch die Führungsqualitäten von BVB-Superstar Marco Reus will Kohler nicht zu hoch hängen. "Reus ist ein herausragender und wichtiger Spieler. Aber ob er die Saison durchspielt, muss man halt erst einmal sehen. Er ist nun mal sehr verletzungsanfällig. Und er spielt immer mal wieder auch weniger gute Partien", so der Kohler.

Einen anderen Spieler der Schwarzgelben hob der "Kokser" dagegen hervor: "Für mich ist Witsel der entscheidende Mann und der Taktgeber der Mannschaft."

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