22.09.2018 10:31 Uhr

Großkreutz verteidigt BVB-Fans: Hopp-Anzeige "lächerlich"

Kevin Großkreutz hat die Anzeige von Dietmar Hopp gegen einige BVB-Fans kritisiert
Kevin Großkreutz hat die Anzeige von Dietmar Hopp gegen einige BVB-Fans kritisiert

Der Streit zwischen einigen Fans von Borussia Dortmund und Hoffenheim-Boss Dietmar Hopp hat zuletzt ein neues Level erreicht. Nachdem der Mäzen rechtliche Schritte gegen 30 BVB-Anhänger ankündigte, hat sich nun das Dortmunder Urgestein Kevin Großkreutz zu Wort gemeldet - und die Anzeige des 78-Jährigen verurteilt.

In einem Statement auf seinem Instagram-Account bezeichnete Krvin Großkreutz die Anzeige von Hopp wegen Beleidigung als "lächerlich". Er sei früher in Gelsenkirchen, Mönchengladbach und Bochum "nur beleidigt" worden, schrieb der 30-Jährige. 

"Bekommen jetzt alle eine Strafe?", fragte Großkreutz, der direkt antwortete: "Nein - auch mit Recht nicht. Es gehört zum Fußball dazu." Für den Mittelfeldspieler, der die Schuhe mittlerweile in der 3. Liga für den KFC Uerdingen schnürt, seien diese Beleidigungen "sogar geil".

Hopp-Anwalt: "Es ist ein klares Zeichen"

Hintergrund der Äußerungen des Ex-BVB-Profis ist die Anzeige von Dietmar Hopp gegen 30 Dortmunder Fans, die den Mäzen in der letzten Saison mit Schmähgesängen ("Dietmar Hopp, du Sohn einer Hure!") beleidigt haben sollen. Was den Fans genau vorgeworfen wird, werde im Rahmen des Verfahrens noch ermittelt, teilte die Polizei mit.

"Es wurde immer schlimmer. Irgendwann ist dann auch mal Schluss. Es ist ein klares Zeichen an jene Sorte Fans, die meint, die Kurve sei ein rechtsfreier Raum. Wer sich danebenbenimmt, muss damit rechnen, dass er bestraft wird", erklärte Hopp-Anwalt Christoph Schickhardt gegenüber der "Bild".

BVB-Fans: "Seine Frau Mutter ist uns herzlich egal"

Einige Fans der Dortmunder haben bereits auf die Anzeige reagiert und in einem Schreiben erklärt: "Man kann von der Ausdrucksweise halten, was man möchte, aber Fußball war schon immer ruppig und wird auch entgegen der Wünsche der Funktionäre allerorten immer ruppig bleiben."

Weiter heißt es in dem Statement, das vom Fan-Bündnis Südtribüne verfasst wurde: "Unsere Meinung über Dietmar Hopps Mutter ist mittlerweile selbst dem letzten Menschen in dieser Republik bekannt und wird von uns auch nicht mehr geändert. Wobei selbst szenefremden Menschen bewusst sein wird, dass uns seine Frau Mutter herzlich egal ist und es vielmehr darum geht, unsere Ablehnung gegenüber dem Retortenklub TSG Hoffenheim kurz und drastisch kundzutun."

Ermittlungen auch gegen Fans des 1. FC Köln

Insbesondere die Fanszenen der Traditionsvereine hatten in der Vergangenheit immer wieder gegen Hopp protestiert und den Milliardär teilweise unter der Gürtellinie angegangen.

Anhänger von Borussia Mönchengladbach bezeichneten Hopp in der vergangenen Saison auf einem Spruchband als "Fußball-Mörder". In der ersten Hoffenheimer Bundesliga-Spielzeit (2008) hatten BVB-Fans mit einem Plakat für Aufsehen gesorgt, dass Hopps Konterfei in einem Fadenkreuz zeigte.

Zuletzt hatte der "Deutschlandfunk" berichtet, dass die Polizei auch gegen 21 Anhänger des 1. FC Köln wegen mutmaßlich beleidigender Gesänge gegen Hopp ermittelt. 

 

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