21.09.2018 12:27 Uhr

Favre auf der Suche nach System und Personal

BVB-Trainer Lucien Favre (r.) hat seine Stammformation noch nicht gefunden
BVB-Trainer Lucien Favre (r.) hat seine Stammformation noch nicht gefunden

Der Ertrag stimmt, die Leistung (noch) nicht immer - Borussia Dortmund sucht vor dem Gastspiel bei der TSG Hoffenheim nach der spielerischen Linie.

Lucien Favre schlüpft derzeit in die Rolle des täglich grüßenden Murmeltiers. "Wir brauchen noch Zeit", predigte der Trainer des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund fast gebetsmühlenartig auch vor dem schweren Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim am Samstag (15:30 Uhr).

Der Schweizer ist auch vor dem vierten Ligaspiel noch auf der Suche nach dem "richtigen System" und "der besten Mischung, wer sich am besten mit wem versteht." Favre kann diese Fragen in aller Ruhe beantworten. Zwar stimmt beim BVB die spielerische Leistung (noch) nicht, dafür kann sich der Ertrag sehen lassen: Sieben Punkte aus drei Spielen, dazu Duselsiege im DFB-Pokal und in der Champions League.

Von den mäßigen Vorstellungen lassen sich auch die Dortmunder Verantwortlichen nicht irritieren. "Als wir vor der Saison von einem Neustart gesprochen haben, war uns klar, dass wir dazu etwas Zeit und Geduld benötigen werden", sagte Michael Zorc. Der Sportdirektor hob die "gute defensive Stabilität" hervor, räumte aber ein, dass man das Spiel nach vorne verbessern könne und müsse: "Es ist keinem verboten, mehr Torgefahr auszustrahlen, sich durchzusetzen im Eins-gegen-Eins."

Hoffenheim? "Sie sind brandgefährlich auf der Seite"

Besonders die Dortmunder Offensive enttäuschte bisher. Der Einsatz des Hoffnungsträgers Paco Alcacer ist aufgrund der Oberschenkelprobleme des Spaniers fraglich. Die Spieler geben sich selbstkritisch. Man sei noch nicht da, wo man hinwolle, sagte Kapitän Marco Reus.

Tabellarisch gilt dies für Hoffenheim. Die Kraichgauer starteten mit zwei Niederlagen in drei Spielen in die Saison. "Ich würde den Start des BVB gerne gegen unseren tauschen", sagte TSG-Coach Julian Nagelsmann.

Mut macht aber der Auftritt zum Champions-League-Auftakt bei Shakhtar Donezk (2:2). "Sie sind brandgefährlich auf der Seite und durchs Zentrum. Sie haben vorne viel Power", sagte Favre.

Nagelsmann lobt: BVB-Asse "schnell wie ein ICE"

Die Blumen gab Nagelsmann zurück. Die Dortmunder Spieler seien "schnell wie ein ICE", zudem gebe es "Feingeister im Mittelfeld". Einzig die Fülle an Torchancen fehle ihnen noch, sagte Nagelsmann, der angesichts der englischen Wochen personelle Wechsel ankündigte: "Natürlich müssen wir mit der Belastungssteuerung irgendwann anfangen. Wir mussten in den letzten Tagen zweimal bis zur 90. Minute kämpfen und werden deswegen auch Änderungen in der Startelf vornehmen."

Nagelsmann denkt gerne an den letzten Spieltag der vergangenen Saison zurück, als die TSG durch einen Sieg gegen den BVB in die Champions League einzog. "Wir hoffen, dass es zur Wiederholung des guten Spiels mit einem ähnlich guten Ausgang für uns kommt", sagte Nagelsmann.

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