20.09.2018 20:53 Uhr

Zehn Frankfurter drehen Geisterspiel

Der Frankfurter Jovic wurde zum Matchwinner in Marseille
Der Frankfurter Jovic wurde zum Matchwinner in Marseille

Lucky Punch in gespenstischer Atmosphäre: Pokalsieger Eintracht Frankfurt hat in der Europa League einen Auftakt nach Maß erwischt. Im Geisterspiel bei Vorjahresfinalist Olympique Marseille siegten die Hessen in Unterzahl mit 2:1 (0:1).

Luka Jovic (89.) erzielte den späten Siegtreffer, nachdem Lucas Torró (53.) die frühe Führung von Marseilles Lucas Ocampos (3.) ausgeglichen und Jetro Willems (59.) kurz danach Gelb-Rot gesehen hatte. In der halben Stunde in Unterzahl zeigten die Frankfurter mutigen Fußball und belohnten sich am Ende für eine geschlossene Mannschaftsleistung.

Wegen Verfehlungen der OM-Fans in der vergangenen Saison war die Partie vor leeren Rängen ausgetragen worden. Dazu hatte der zuständige Amtsbezirk ein Aufenthaltsverbot für Frankfurt-Fans im gesamten Stadtgebiet verhängt, um Zusammenstöße beider Fangruppen zu vermeiden. "Es ist schon bedrückend, so ein Geisterspiel zu haben. Es ist traurig für den Fußball", sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic vor der Partie bei "DAZN".

Immerhin: In der heimischen Commerzbank-Arena in Frankfurt verfolgten beim kurzfristig eingerichteten Public Viewing rund 4000 Eintracht-Anhänger gemeinsam die Partie.

Frankfurt tut sich in Durchgang eins schwer

In der geradezu gespenstischen Atmosphäre des sonst so stimmungsvollen Stade Velodrom war derweil zumindest auf dem Rasen von Beginn an einiges los. Erst lenkte Ocampos eine kluge Hereingabe von Weltmeister Florian Thauvin ins lange Eck, dann verpasste auf der Gegenseite quasi im Gegenzug Willems (4.) denkbar knapp. Dazu bewahrte Eintracht-Keeper Kevin Trapp seine Mannschaft bei einem Kopfball von Valère Germain mit einer Glanzparade vor dem frühen 0:2.

In der Folge kontrollierte Marseille zunehmend das Geschehen, ohne dabei aber in der Vorwärtsbewegung allzu viel Risiko einzugehen. Frankfurt tat sich schwer, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und noch schwerer, echte Torgefahr heraufzubeschwören. Stattdessen musste Trapp nach einem völlig verunglückten Rückpass von Makoto Hasebe erneut in höchster Not gegen Germain (30.) retten. Zur Pause war die Eintracht mit dem knappen Rückstand noch gut bedient.

Jovic schockt Marseille kurz vor Schluss

Zur zweiten Hälfte ersetzte Nicolai Müller den glücklosen Mijat Gacinovic und brachte prompt Belebung ins Spiel der Gäste. Nach Müllers erstem guten Abschluss köpfte der spanische Neuzugang Torró die anschließende Ecke zum Ausgleich ins Netz.

Weil kurz danach Willems nach überhartem Einsteigen gegen Dimitri Payet seinen bereits zweiten Feldverweis in der noch jungen Saison kassierte, geriet die Eintracht aber unnötig unter Druck.

Die Frankfurter konzentrierten sich nun aufs Verteidigen und beschränkten sich offensiv auf Konter. Die technisch überlegenen Gastgeber bemühten sich dagegen jetzt wieder vermehrt um ein gepflegtes Angriffsspiel, fanden jedoch nur selten Lücken im Defensivverbund der Eintracht und waren zudem bis in die Schlussphase hinein glücklos im Abschluss. Kurz vor Schluss gelang Jovic mit einem beherzten Schuss aus zehn Metern doch noch der Siegtreffer.

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