19.09.2018 19:01 Uhr

RB gegen Red Bull: "El Dosico" mit Beigeschmack

Ralf Rangnick freut sich auf das Duell gegen Salzburg
Ralf Rangnick freut sich auf das Duell gegen Salzburg

Zum Auftakt der Gruppenphase kommt es in der Europa League zum ersten konzerninternen Duell zwischen RB Leipzig und Red Bull Salzburg. Beide Seiten beteuern, dass es keine Absprachen gibt.

El Dosico, Konzernkick, Dosen-Donnerstag: Das erste Duell der beiden Red-Bull-Klubs aus Leipzig und Salzburg zum Auftakt der Gruppenphase in der Europa League am Donnerstag (21:00 Uhr/Nitro) erntet reichlich Häme. Doch mit Spott allein ist es für viele Fußball-Romantiker und Kritiker nicht getan. Sie befürchten interne Absprachen.

Ganz unbegründet ist die Sorge nicht. Red-Bull-Inhaber Dietrich Mateschitz ist Gründer beider Klubs. 2005 hob der Getränke-Gigant Red Bull Salzburg aus der Taufe, vier Jahre später RB (Rasenballsport) Leipzig. Als sich beide Vereine dem Europacup und damit einem direkten Duell näherten, ordnete die UEFA 2015 einen Entflechtungsprozess an, der nun so weit fortgeschritten sein soll, dass es keine Absprache mehr geben kann.

"Die Klubs waren vor Jahren mal eng verzahnt, das ist nicht mehr der Fall", sagte Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff dem "kicker". Zu den Maßnahmen gehörten, dass Mintzlaff und Sportdirektor Ralf Rangnick ihre Jobs in Salzburg aufgeben mussten. Außerdem ist Red Bull in Salzburg offiziell nur noch Hauptsponsor, in Leipzig aber noch Hauptgesellschafter.

Die Klubs betonten vor der Partie immer wieder ihre Eigenständigkeit. Um die Wettbewerbstauglichkeit brauche sich keiner Gedanken zu machen, sagte Leipzigs Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick: "Da wird so viel Brisanz und Feuer drinstecken, wie in kaum einem anderen Spiel."

Rangnick erwartet "ein Spiel gegen sich selbst"

Das sieht Konzern-Chef Mateschitz offenbar ähnlich. "Eine Super-Auslosung", betonte der Unternehmer freudestrahlend, nachdem seine beiden Klubs mit Rosenborg Trondheim und Celtic Glasgow in eine Gruppe der Europa League gelost wurden. Angeblich ist es dem Milliardär auch egal, wer bei den Partien am Donnerstag und am 29. November die Nase vorne hat: "Der Bessere soll in beiden Partien gewinnen."

Fußballerisch, das betonte am Mittwoch auch Rangnick, treffen zwei Mannschaften mit einer nahezu identischen Spielidee aufeinander: "Das Spiel wird morgen in beiderlei Sicht ein Spiel gegen sich selbst. Dann wird es drauf ankommen, wer das Ganze im Detail mehr auf den Platz bringt."

Leipzig-Stars treffen auf alte Bekannte

Kritik erntete Leipzig immer wieder mit seinen vielen Abwerbungen aus der Salzburger Konzernfiliale. Seit 2011 wurden insgesamt 18 Spieler aus der Mozartstadt losgeeist. Der frühere Salzburger Martin Hinteregger, heute Spieler des FC Augsburg, wetterte: "Die Art und Weise, wie Leipzig Salzburg kaputt macht, ist nicht schön anzuschauen."

Aus dem aktuellen Kader von RB stammen Peter Gulacsi, Dayot Upamecano, Stefan Ilsanker, Kevin Kampl, Konrad Laimer und Marcel Sabitzer aus Salzburg. Transfer Nummer 19 ist vorbereitet. Mittelfeldspieler Amadou Haidara soll im Winter von Salzburg nach Leipzig wechseln.

Für Salzburgs Trainer Marco Rose hat die Partie eine zusätzliche Brisanz. Rose ist gebürtiger Leipziger. "Es ist schön, nach Hause zu kommen, aber ich bin zum Arbeiten dort", gab sich der Coach sachlich. Sportlich wird es nach Roses Einschätzung am Donnerstag "schwierig, weil Leipzig unglaubliche individuelle Qualität hat und in der Offensive bärenstark ist".

Dieser wird aber einer ihrer wertvollsten Spieler fehlen: Nationalspieler Timo Werner fällt mit muskulären Problemen aus. Gleiches gilt für seine Teamkollegen Lukas Klostermann und Marcelo Saracchi.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Leipzig: Mvogo - Laimer, Konate, Orban, Halstenberg - Ilsanker (Demme), Kampl - Forsberg, Sabitzer - Augustin, Cunha. - Trainer: Rangnick

Salzburg: Walke - Todorovic, Ramalho, Pongracic, Ulmer - Haidara, Samassekou, Schlager - Wolf - Yabo, Dabbur. Trainer: Rose

Schiedsrichter: Andreas Ekberg (Schweden)

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