16.09.2018 07:56 Uhr

Mainzer Youngster lassen ihren Coach schwärmen

"Papa" Sandro Schwarz ist stolz auf seine Jungs

Auf dem emotionalen Höhepunkt einer turbulenten Partie übermannten Sandro Schwarz seine Gefühle. "Nach dem 2:1 hatte ich Tränen in den Augen", berichtete der Trainer des FSV Mainz 05 von der nervenaufreibenden Schlussphase beim 2:1 (0:0)-Heimsieg gegen den FC Augsburg.

Wie ein stolzer Papa schwärmte Schwarz anschließend von der Mentalität seiner jungen Schützlinge - und fühlte sich durch den mit sieben Punkten aus drei Spielen rundum gelungenen Saisonstart bestätigt auf dem eingeschlagenen Weg.

"Was wir nach dem unglücklichen Gegentor gemacht haben, war herausragend", befand Schwarz: "Wie wir mit dieser jungen Mannschaft die Widerstände in den ersten Spielen überwunden haben, ist einfach nur beeindruckend."

Die Moral, die seine Mannschaft nach dem späten Augsburger Führungstreffer durch Dong Won Ji (82.) bewies, die Art und Weise, wie sie durch Joker-Tore von Anthony Ujah (87.) und Alexandru Maxim (90.+3) doch noch den zweiten Saisonsieg einfuhr - das alles machte Schwarz einfach nur glücklich.

Denn nach der vom Abstiegskampf bis zur letzten Sekunde geprägten Vorsaison baut der Mainzer Coach auf den Effekt, den ein gemeinsames Erlebnis wie am Samstag auf eine Mannschaft haben kann. "Weil das genau das Gefühl ist, was wir brauchen", wie Schwarz befand. Weil es "einen verändert, das Erlebte so zu fühlen". Und zudem nicht zuletzt, "weil es sich auch nach Mainz 05 anfühlt".

Der "Mainzer Weg" ist erfolgreich

Seit Wochen werben die 05er auf Plakaten in der ganzen Stadt für das, was sie selbst gerne den "Mainzer Weg" nennen. Mit selbstironischen Sprüchen wie etwa "Wieder nur Neuzugänge aus der zweiten französischen Liga? Egal, unser Traum lebt" spielt der Klub in klassischer "Karnevalsverein"-Manier mit den vermeintlichen Vorbehalten der eigenen Anhänger und Außenstehenden. Wie dieser "Mainzer Weg" dann aber konkret aussieht, dafür war die Partie gegen Augsburg ein gutes Beispiel.

Mit einem Altersdurchschnitt von 23,2 Jahren hatte Schwarz die jüngste Bundesliga-Startelf der Mainzer Vereinsgeschichte aufgeboten. Der gerade 18-jährige Jonathan Burkhardt feierte sein Profidebüt, ebenso wie der später eingewechselte Ahmet Gürleyen, am Vortag noch spontan in der Halbzeitpause des Regionalliga-Spiels der U23 zu den Profis beordert. Wie sich beide mit Leidenschaft nahtlos ins Kollektiv aus Eigengewächsen, Youngstern und Unbekannten einfügten, war tatsächlich beeindruckend.

Insofern ist es durchaus nachvollziehbar, wenn auch Sportvorstand Rouven Schröder stolz anmerkt, dass man ein Spiel wie gegen den FCA "letztes Jahr noch nicht gewonnen" hätte. Die Zuversicht der Mainzer Verantwortlichen scheint durchaus angebracht. Einzig auf die Anhänger ist die Euphorie derzeit noch nicht ganz übergeschwappt. Die 21.105 Zuschauer gegen Augsburg bedeuteten eine der kleinsten Kulissen seit dem Umzug ins neue Stadion vor sieben Jahren.

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