12.09.2018 13:55 Uhr

Herrlich mit Kampfansage vor Bayern-Spiel

Heiko Herrlich muss mit der Werkself nach Münster
Heiko Herrlich muss mit der Werkself nach Münster

Nach zwei Auftaktniederlagen steht Bayer Leverkusen am Samstag vor dem schweren Gang zu Rekordmeister Bayern München.

Rudi Völler war genervt von der ganzen Hysterie, Heiko Herrlich geht dagegen mehr als cool mit der heftigen Kritik an seiner Person um. "Ich bin froh, dass ich es abgekriegt habe und nicht die Spieler, denn ich steck' das weg", sagte der 46 Jahre alte Chefcoach von Bayer Leverkusen "sportschau.de" vor dem schwersten aller möglichen Bundesliga-Auswärtsspiele beim Tabellenführer und Abonnementmeister Bayern München am Samstag in der Allianz Arena.

Nach zwei überraschenden Auftaktpleiten gegen Mönchengladbach (0:2) und Wolfsburg (1:3) steht der Werksklub, der sich selbst als Anwärter auf einen Champions-League-Platz sieht, auf Tabellenplatz 16.

Bayern ein "übermächtiger Gegner"

Herrlich wurde medial bereits heftig aufs Korn genommen, obwohl es vonseiten von Bayer nicht den Hauch einer Andeutung gegeben hatte, Herrlichs Rolle zu hinterfragen. "Ich nehme die Herausforderung an, die Mannschaft auf Spur zu bringen und Punkte zu holen", betonte Herrlich.

Das soll schon bei den Bayern gelingen. "Das ist ein übermächtiger Gegner, der absolute Branchenprimus, aber wir fahren dahin und suchen unsere Chance", betonte der Ex-Nationalspieler, der schon vor Jahresfrist einen schwachen Start mit den Rheinländern hingelegt hatte, dann aber durchgestartet war und am Ende nur ganz knapp einen Platz in der Königsklasse verpasste.

"Wir werden alles tun, da was mitzunehmen"

Die Länderspielpause gab dem Fußballlehrer Zeit, mit den verbliebenen Spielern an vorhandenen Defiziten zu arbeiten. Und auch die Nationalspieler sind bereits wieder in Leverkusen oder trudeln bald ein.

So gibt sich auch Jung-Nationalspieler Kai Havertz vor dem Duell in München optimistisch: "Unser Ziel ist, etwas mitzunehmen. Zwei Niederlagen sind zwar ein schlechter Start für uns. Aber wir werden alles tun, da was mitzunehmen, und ich glaube, wir sind dazu auch in der Lage", sagte der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler. Gegen Peru hatte der Teenager am vergangenen Sonntag sein Debüt im DFB-Team gefeiert.

Herrlich setzt auch in München aufs Umschaltspiel

Herrlich gab schon einen Einblick in die Ausrichtung seines Teams beim FC Bayern: "Wir wollen unsere Dinge gutmachen, nicht zu sehr auf den Gegner schauen. Und das machen, was wir oft gezeigt haben im Umschaltverhalten, dass alle mitverteidigen und mitarbeiten. Wir wollen versuchen, das konsequent und über 90 Minuten hinzukriegen." Er sei kämpferisch, betonte der ehemalige Profi von Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund.

Sport-Geschäftsführer Völler hatte schon zuletzt eine klare Ansage in Richtung Mannschaft gemacht: Herrlich sei der Trainer, "er entscheidet darüber, wer spielt. Und wenn einer nicht bereit ist, die nötigen Wege zu gehen, dann wird er ihn auf die Bank setzen. Egal wen. Ein besseres Druckmittel gibt es doch nicht. Er wird seine Schlüsse aus den beiden Niederlagen ziehen", hatte der einstige DFB-Teamchef dem kicker gesagt.

Hradecky-Debüt steht bevor

Ersatztorhüter Ramazan Özcan ("Es fehlen die Gier und die Galligkeit") hatte nach dem Wolfsburg-Spiel sehr offen die Einstellung im Team kritisiert. Dies dürfte sicherlich nochmals Thema bei der Besprechung sein, wenn alle Spieler wieder von ihren Nationalmannschaften zurück sind.

Özcan dürfte in München Stammkeeper Lukas Hradecky, der von DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt verpflichtet wurde, Platz machen. Aufgrund einer Kiefer-OP war der finnische Nationaltorhüter zum Saisonstart ausgefallen und soll jetzt wieder in die Start-Elf rücken. Bei den Bayern dürfte er einiges zu tun bekommen.

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