08.09.2018 09:08 Uhr

Reus über "Kanaken"-Sprüche und Playstation-Zockerei

Marco Reus ist von den Diskussionen um
Marco Reus ist von den Diskussionen um "Kanaken"-Sprüche und Zockerei genervt

Fußball-Nationalspieler Marco Reus hat sich zum Scheitern bei der WM geäußert und dabei unter anderem auch Bezug darauf genommen, dass das Team in "Kanaken" und "Kartoffeln" gespalten gewesen sein soll. 

"Am Ende haben wir es auf dem Platz verbockt", sagte Reus gegenüber dem "Sportbuzzer", als er nach Gründen für das Aus beim Turnier gefragt wurde. "Egal, was man Drumherum macht oder auch nicht – wir haben zum entscheidenden Zeitpunkt nicht die Leistung abgerufen, zu der wir in der Lage sind."

Dass es außerhalb des Feldes nicht immer harmonisch war, will der 29-Jährige gar nicht bestreiten, betont aber: "2012, 2014 oder 2016 haben sich vielleicht auch nicht alle immer super verstanden – das ist in einer Mannschaft auch ganz normal." Allerdings sollten die Spieler unbedingt "auf dem Platz eine Einheit sein". "Das müssen wir selbst regeln und als Team auftreten", so Reus.

Die Tatsache, dass nachts das WLAN ausgeschaltet werden musste, damit einzelne Spieler nicht bis in den Morgen an der Playstation sitzen, soll laut Reus keine Auswirkungen auf den WM-Ausgang gehabt haben, der einen zukünftigen Verzicht auf Spielekonsolen gleichzeitig als "absoluten Quatsch" bezeichnete.

"Wir hatten kein Disziplinproblem"

"2014 wurde bei uns mit Sicherheit auch gezockt und Frankreich wurde jetzt Weltmeister, obwohl ich beispielsweise von Ousmané Dembélé weiß, dass er viele Stunden an der Playstation hockt", erklärte der Offensivspieler mit einem Lachen und fügte an: "Jeder bei uns war immer pünktlich, wir haben gut trainiert, hatten ganz sicher kein Disziplinproblem."

Auch die Tatsache, dass sich Teile des Teams gegenseitig als "Kanaken" oder "Kartoffeln" bezeichnet haben, wie ehemalige Nationalspieler bestätigten, soll keine Schwierigkeiten innerhalb der Mannschaft verursacht haben.

Reus sieht das Ganze eher locker. "Es ist doch immer gleich: wenn wir solche Späßchen machen, heißt es, dass es im Team nicht stimmt. Wenn wir immer ernst sind, fehlt die Lockerheit", bilanzierte der 29-Jährige und fügte an: "Wenn es nicht läuft, wird alles infrage gestellt." 

Dennoch erkennt der BVB-Profi die Problematik. "Natürlich schaut die Gesellschaft auf uns, wir müssen Vorbilder sein und Respekt voreinander haben", sagte der Nationalspieler: "Wenn beispielsweise Kinder so etwas weitertragen, ist das nicht gut – dessen sollten und müssen wir uns bewusst sein, da müssen wir aufpassen."

 

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