04.09.2018 19:09 Uhr

Ligen wehren sich gegen dritten Europacup

"Nicht noch ein Wettbewerb", sagt die EPFL

Der Dachverband der europäischen Fußball-Profiligen EPFL fürchtet durch die mögliche Einführung eines dritten Europacup-Wettbewerbs ein wachsendes Ungleichgewicht auch in den kleineren Ligen. "Das ist ein weiterer großer Einschnitt, der Auswirkungen auf die nationalen Ligen hat", sagte EPFL-Generalsekretär Georg Pangl der "Sport Bild".

Es gehe um neue Einnahmen der Europäischen Fußball-Union und um die "Zahlungen an teilnehmende Klubs, wodurch nun - wie schon in der Champions League und Europa League - die innere Balance auch der sehr kleinen Ligen zerstört wird", sagte Pangl: "Auch wenn es hier um vergleichsweise wenig Geld geht: Wenn zum Beispiel Sarajevo künftig drei Millionen Euro bekommt, ist das in Bosnien-Herzegowina so viel wert, wie in anderen Ligen 30 Millionen, und es sorgt für Wettbewerbsverzerrung."

An der Einführung des neuen Europacups unterhalb der Champions League und der Europa League zweifelt der Österreicher nicht mehr. "Der Zug ist längst auf der Schiene", sagte er.

Grindel berichtet über Planspiele

Zuletzt hatte die "Sport Bild" von einer geplanten Einführung zur Saison 2021 berichtet. Demnach verfolgen die Klub-Kommission der UEFA und die europäische Klub-Vereinigung ECA folgende Reformpläne: Die Champions League soll wie bisher mit 32 Klubs gespielt werden, die Europa League soll von 48 auf 32 Vereine reduziert werden. Darunter soll ein dritter Wettbewerb mit weiteren 32 Teilnehmern eingeführt werden.

Reinhard Grindel, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes und Mitglied im Exekutivkomitee der UEFA, bezeichnete die Pläne als "reine Gedankenspiele". Diese seien davon geprägt, "den kleineren Verbänden Respekt zu zeigen. Es gibt den Wunsch, auch der kleineren und mittleren Verbände, dass ihre Vereine auf europäischer Ebene sich noch mehr präsentieren können." Es mache demnach "keinen Sinn, die Europa League weiter aufzustocken. Deswegen ist die Frage, ob man vielleicht zu einer neuen Form kommt", ergänzte Grindel.

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