29.08.2018 09:50 Uhr

Salzburg-Sportchef geht cool ins Transferfinish

Bei Red Bull Salzburg soll das Rad am Laufen gehalten werden, sagt Sportchef Christoph Freund
Bei Red Bull Salzburg soll das Rad am Laufen gehalten werden, sagt Sportchef Christoph Freund

Red Bull Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund erwartet für den österreichischen Meister ruhige letzte Tage auf dem Transfermarkt. Die heurige Philosophie, Spitzenspieler zu halten, ändere den grundsätzlichen Weg der "Bullen" nicht.

Meister Red Bull Salzburg stellt sich unabhängig vom Ausgang des entscheidenden Duells um den Champions-League-Einzug mit Roter Stern Belgrad auf einen ruhigen Transferschluss ein. Geht es nach Sportdirektor Christoph Freund, sollen bis Ende der Wechselfrist am Freitag keine Spieler mehr geholt oder abgegeben werden.

Die Salzburger haben im Sommer aus einer Position der Stärke agiert. Auch lukrative Angebote wurden abgelehnt. "Wir sind ein bisschen einen anderen Weg gegangen als im Sommer davor. Wir waren nicht unmittelbar darauf angewiesen, Geld einzunehmen", erklärte Freund. Diese Möglichkeit habe man sich durch gute Transfers in der Vergangenheit erarbeitet.

>> Liveticker: Red Bull Salzburg gegen Roter Stern Belgrad

Zwar gaben die Salzburger mit Vizeweltmeister Duje Ćaleta-Car (für den Klubrekord von 17 bis 19 Millionen Euro zu Olympique Marseille) und Valon Berisha (für 7,5 Mio. Euro zu Lazio Rom) auch in diesem Sommer zwei Leistungsträger ab, ansonsten wurde die Mannschaft nach dem Einzug ins Europa-League-Halbfinale aber zusammengehalten. Stefan Lainers Transfer zum SSC Napoli etwa schob der Klub einen Riegel vor.

Auch bei den Mittelfeldspielern Diadié Samassékou oder Amadou Haïdara schlug man mögliche zweistellige Millionenerlöse aus. "Es hat schon konkretes Interesse gegeben, auch von größeren Vereinen in Europa, das war schon die Kategorie Champions League", sagte Freund. "Wir haben uns da aber klar positioniert und den interessierten Klubs abgesagt."

Salzburg-Sportchef Freund: "Wir wollen glaubwürdig bleiben"

Als Beginn einer neuen Ära, in der auch absolute Klassespieler in Salzburg gehalten werden, will Freund das aber nicht verstanden wissen. "Grundsätzlich ändert sich unser Weg nicht, gute Spieler zum richtigen Zeitpunkt zu verkaufen", betonte der Sportchef. "Wir wollen glaubwürdig bleiben und den Jungs den nächsten Schritt ermöglichen." Ansonsten würden Toptalente - wie im kommenden Winter etwa der Norweger Erling Braut Haland - auch gar nicht nach Salzburg kommen. Freund: "Es ist ganz wichtig, dass wir das Rad immer wieder am Laufen erhalten."

Bis Freitag dürfte es allerdings stillstehen. "Es ist unser Plan, mit dieser Mannschaft in den Herbst zu gehen", sagte Freund. "Im Fußball sind aber schon verrückte Sachen passiert, auch kurz vor Transferschluss." Er sei dennoch auf einen ruhigen Tag eingestellt. Die Übertrittszeit endet in Österreich um 0:00 Uhr in der Nacht auf Samstag. "Es sollte nicht zu hektisch verlaufen. Wir haben nicht wirklich etwas auf der Agenda."

Playoff-Match gegen Roter Stern kein Schicksalsspiel

Keine Auswirkungen auf die Kaderplanung habe laut Freund der Ausgang des Duells mit Belgrad. Selbst wenn den Bullen der Einzug in die Königsklasse abermals verwehrt bliebe, man wäre zumindest erneut in der Gruppenphase der Europa League vertreten. "Es ist ein wichtiges Spiel, aber das Schicksal unseres Vereins hängt nicht von dieser einen Begegnung ab, und auch unser Kader nicht", erklärte der Sportdirektor. "Es ändert sich nichts an unserer Ausrichtung."

Einer, der Roter Stern mit seiner Geschwindigkeit hätte wehtun können, fehlt dieser Tage. Hwang Hee-chan weilt mit Südkorea bei den Asienspielen in Indonesien, obwohl für das U23-Turnier keine internationale Abstellungspflicht besteht. Schon bei dessen Verpflichtung im Dezember 2014 sei es laut Freund "für ihn und seine Familie ein wichtiges Thema gewesen, dass er die Asienspiele bestreiten kann". Zumal man sich als Goldmedaillengewinner in Südkorea den 21-monatigen Wehrdienst erspart.

"Er hätte uns sicher geholfen", meinte Salzburgs Sportchef. "Es ist für uns keine optimale Situation, aber wir haben uns daran gehalten, was wir bei den Vertragsgesprächen zugesagt haben." Der restliche Kader sei stark genug. Und letztendlich wäre auch Salzburg gedient, wenn WM-Teilnehmer Hwang in den nächsten zwei Jahren nicht den Dienst an der Waffe antreten müsste.

apa

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