22.08.2018 07:51 Uhr

Lewandowski kritisiert Chefetage des FC Bayern

Robert Lewandowski spricht über Zukunft beim FC Bayern
Robert Lewandowski spricht über Zukunft beim FC Bayern

Torjäger Robert Lewandowski hat mit Blick auf die vergangenen Monate harsche Kritik an den Verantwortlichen des FC Bayern München geübt. Zudem äußerte sich der Pole zu seiner Zukunft beim deutschen Fußball-Rekordmeister.

Er habe nun keine Wechselabsichten mehr und sei "mit dem Herzen wieder bei Bayern", erklärte Lewandowski im Interview mit "Sport Bild".

Dennoch zeigte sich der 30-Jährige unzufrieden mit seinem Arbeitgeber. "Im April, Mai hat fast jeder gegen mich geschossen. Und ich habe keinen Schutz vom Verein empfunden, ich habe mich in der Situation allein gefühlt", sagte Lewandowski. "Ich habe in zwei, drei wichtigen Spielen kein Tor geschossen und plötzlich hieß es für alle: Feuer frei gegen Lewandowski. Ich habe niemanden gesehen, der damals hinter mir stand. Auch keiner der Bosse hat mich verteidigt."

Hintergrund war die Kritik, nachdem er im Halbfinale der Champions League gegen Real Madrid keinen Treffer erzielt hatte und der FC Bayern ausgeschieden war.

"Wenn alles gut läuft, ist es selbstverständlich und gut, was ich mache. Wenn es schlecht läuft, ist Lewandowski schuld. So war mein Gefühl am Ende der Saison", erläuterte Lewandowski.

Lewandowski fühlte sich beim FC Bayern nicht mehr wohl

Er habe "Geschichten gehört, die fast lustig waren", führte der frühere Dortmunder aus. "Dinge, wie dass ich nur auf mich schaue, gegen die Mannschaft agiere. Wenn man das dann dreimal, viermal hört, denkt man sich schon: Was ist hier eigentlich los?"

Lewandowski weiter: "Das war für mich der Punkt, an dem ich dachte: Wenn hier alle ein Problem mit mir haben und denken, dass ich nicht gut genug bin – warum soll ich dann noch länger hierbleiben?"

Daraufhin hatte sich sein Berater Pini Zahavi nach einem neuen Klub umgeschaut, was auch so abgesprochen gewesen sei. "Denn in diesem Moment habe ich mich nicht mehr wohl in München gefühlt. In dieser Zeit hat es nicht mehr gepasst, es kam zu viel auf einmal zusammen", ergänzte Lewandowski, der "null Kredit" im Verein gespürt habe.

"Gute Gespräche" mit Kovac bewegten Lewandowski zum Bleiben

Ein Abschied vom FC Bayern sei aktuell aber kein Thema mehr. "Ich habe hier in München gemerkt, wie die Fans hinter mir stehen. Ich merke: Man will mich doch noch", sagte der Liga-Torschützenkönig und fügte hinzu: "Ich werde nie streiken, mich nie mit dem Verein anlegen. Ich verschwende nun keine Gedanken mehr an das Ausland."

Zum Bleiben bewegte Lewandowski auch Niko Kovac. Mit dem neuen Trainer habe er "gute Gespräche geführt", so Lewandowski. "Er hat verstanden, was ich auf dem Herzen habe."

Mit Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß habe es noch keinen Kontakt gegeben. "Ich denke und hoffe, dass das bald passieren wird. Ich hätte gerne eine Erklärung, ein offenes Gespräch unter Männern", sagte Lewandowski. "Ich bin ein Mensch, der Dinge von Angesicht zu Angesicht besprechen will, nicht hinter dem Rücken – so, wie das zuletzt leider häufger passiert ist."

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten