27.07.2018 14:29 Uhr

Fuchs spürt Aufbruchs-Stimmung in England

Nach Großbritannien zieht es Fuchs aus persönlichen Gründen in die USA
Nach Großbritannien zieht es Fuchs aus persönlichen Gründen in die USA

Wenn Christian Fuchs in Österreich ist, sind junge Fans auch nicht weit. So wie beim Trainingslager in Velden am Wörthersee, wo der Ex-ÖFB-Kapitän bis Freitag mit dem Premier-League-Club Leicester City zu Gast war. Im Interview sprach der 32-Jährige über Saisonziele, den englischen Fußball und seine persönliche Zukunft.

"Das Training hier ist ziemlich anstrengend. Anders als in den letzten Wochen, als wir Grundlagen trainiert haben, steht jetzt alles mit dem Ball im Vordergrund. Aber das ist auch lustiger", sagte Fuchs. Für die neue Saison der Premier League, die in zwei Wochen startet, hat der Meister von 2016 aufgerüstet. "Etwa 60 Millionen Pfund (67,52 Mio. Euro/Anm.) wurden in den Kader investiert, es wurden Positionen gestärkt, bei denen wir Nachholbedarf hatten", sagte der gebürtige Niederösterreicher. Saisonziel sei wohl wieder ein Top-10-Platz, eventuell auch, dass das Team wieder im internationalen Betrieb mitmischt - wenngleich Fuchs zugibt, dass das schwierig wird: "So viel sind 60 Millionen in der Premier League auch nicht."

Während der WM war der englische Fußball stark in den Fokus gerückt. "Nachdem Österreich nicht dabei war, war ich selbstverständlich England-Fan", erzählte Fuchs. Die Spiele habe er in Pubs verfolgt. "Es war natürlich schade, dass es nicht ganz gereicht hat. Man muss sagen, dass die drei Mannschaften, die zum Schluss übrig waren, einfach konstanter gespielt haben." Insgesamt sei in England aber eine Aufbruchsstimmung zu spüren, dass man auf junge Spieler gesetzt habe, sei ein Teil der Erfolges gewesen. "Man sieht, da ist etwas Vielversprechendes im Entstehen." Das liege auch an Trainer Gareth Southgate: "Die Leute lieben ihn!"

Seine Karriere in der höchsten englischen Spielklasse wird mit Ende der Saison 2019 beendet sein, für Fuchs steht dann ein Umzug in die USA an, wo seine Familie lebt. "Mir ist klar, dass ich auch in Europa noch weiterspielen könnte. Der Umzug hat rein persönliche Gründe, ich will einfach sehen, wie meine Kinder aufwachsen." An den sportlichen Ruhestand denkt er aber noch lange nicht: "Ich will so lange wie möglich Fußball spielen." Ein Engagement bei einem Verein an der Ostküste wäre ideal, "ich bin aber für alles offen".

NFL bleibt im Visier

Auch seinen Traum von einem Engagement als Kicker bei einem NFL-Club will er nicht aus den Augen verlieren. "Ich habe das schon probiert und mir wurde ein gutes Zeugnis ausgestellt, ich habe gute Kontakte zum American Football." Sei es ein Kindheitstraum von ihm gewesen, Profifußballer zu werden, so sei das nun eben ein "neuer Traum": "Bälle treten kann ich ja. Und der hat halt eine andere Form." Konkrete Formen nimmt der Wunschtraum an, wenn Fuchs davon philosophiert, die Super Bowl 2025 mit einem Field Goal in der letzten Sekunde zu entscheiden - aber das dürfte dann noch weiter entfernte Zukunftsmusik sein.

Sein besonderes Herzblut gehört weiterhin seiner Fußballschule, in der auch sein persönlicher Weg nachgezeichnet werden soll. "Mir wurde immer gesagt, ich sei nicht gut genug für eine Fußballakademie. Es bleiben immer wieder Kinder wegen so etwas auf der Strecke." Das will Fuchs mit seiner Schule ändern: "Aufzeigen, dass es immer eine Möglichkeit gibt."

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apa

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