In der vergangenen Saison stieg der Hamburger SV erstmals in seiner Vereinsgeschichte aus der Fußball-Bundesliga ab - eine logische Folge der jahrelangen sportlichen Talfahrt. Die Enthüllung einer kompletten Gehaltsliste des HSV-Kaders aus der Saison 2015/2016 belegt, dass die Profis dennoch kräftig absahnten.

Die "Bild am Sonntag" veröffentlichte das Dokument, das dem damaligen Sportdirektor Peter Knäbel im Zuge der "Rucksack-Affäre" abhanden kam und im August 2015 zusammen mit anderen internen Papieren in einem Hamburger Park gefunden wurde.

Während der HSV in der betreffenden Spielzeit zumindest in der Rückrunde einmal mehr mit Abstiegssorgen zu kämpfen hatte und am Ende auf Platz zehn landete, bezahlte der Klub sein kickendes Personal wie ein Europapokalanwärter.

Insgesamt gut 37 Millionen Euro kalkulierten die Klub-Chefs für den Gesamtkader, zogen davon eine Million Euro Versicherungsprämie für arbeitsunfähige Spieler ab. 3,1 Millionen Euro kassierten die elf Mitglieder des Trainerstabs um Chefcoach Bruno Labbadia.

• Top-Verdiener des Teams war Mittelfeldspieler Lewis Holtby, der ein Jahresgehalt von satten 3,5 Millionen Euro (292.000 Euro pro Monat) einstrich.
• Vermeintliche Stützen der Mannschaft wie Holtby, Johan Djourou, Ivicia Olic und Pierre-Michel Lasogga kassierten eine Prämie von 45.000 Euro pro Sieg.
• Auch Einsatzprämien lobten die HSV-Bosse aus. Diese betrugen bis zu 600.000 Euro pro Spieler auf die gesamte Saison gerechnet.
• Lasogga, einer der Topverdiener im Kader, erhielt zusätzlich zu seinen 2,4 Millionen Euro Grundgehalt eine fixe Sonderzahlung in Höhe von einer Million Euro.
• Flexible, beispielsweise an Einsatzzeiten gekoppelte Sonderzahlungen, hatten ebenfalls einige Profis in ihren Verträgen stehen. Nicolai Müller beispielsweise konnte bis zu 240.000 Euro extra absahnen.