19.07.2018 12:24 Uhr

Salzburgs 11. Anlauf auf die Champions League

Stefan Lainer bleibt Salzburg treu
Stefan Lainer bleibt Salzburg treu

Red Bull Salzburg geht mit einem qualitativ hochwertigen Kader in die neue Saison. Rechtsverteidiger Stefan Lainer muss eine große Enttäuschung verarbeiten.

Meister Red Bull Salzburg hat sein Erfolgsteam der vergangenen Saison weitgehend zusammengehalten - zumindest vorerst. Bei Vizeweltmeister Duje Ćaleta-Car stellen sich die "Bullen" zwar auf einen baldigen Abschied ein. Mit Stefan Lainer ist ein weiterer gefragter Leistungsträger aber beim Klub geblieben. Mit ihm soll zum wiederholten Mal die Champions League in Angriff genommen werden.

"Beide würden ein großes Loch reißen", sagte Salzburg-Trainer Marco Rose über die Defensivspieler. "Einen von beiden zu halten, gibt uns ein Stück weit Stabilität und Sicherheit, weil man weiß, was wir letztes Jahr zusammen geschafft haben." Lainer und Ćaleta-Car haben in der vergangenen Saison die meisten Pflichtspielminuten für die "Bullen" absolviert. Gemeinsam ging es bis ins Halbfinale der Europa League.

Während Ćaleta-Car vor einem Rekordtransfer zu Olympique Marseille - oder möglicherweise doch noch zum FC Sevilla - steht, lehnte Salzburg für Lainer ein Millionenangebot des italienischen Spitzenklubs SSC Napoli ab. Zu Wochenbeginn stieg der ÖFB-Teamspieler wieder ins Training ein.

Salzburg lehnt Napoli-Angebot für Lainer ab

"Stevie muss mit einer großen Enttäuschung leben, weil er diese Chance Neapel natürlich schon gerne wahrgenommen hätte", sagte Rose über den 25-Jährigen. Lainer steht in Salzburg noch bis 2022 unter Vertrag, am Dienstag führte Rose laut eigenen Angaben ein "gutes" Gespräch mit ihm. "Er fühlt sich jetzt wieder bereit. Er möchte angreifen und versuchen, der Mannschaft zu helfen", erklärte der Deutsche.

Beim Kroaten Caleta-Ćar dagegen, der nach dem Einzug ins WM-Finale noch trainingsfrei hat, sind die "Bullen" offensichtlich bereit, ein Angebot von deutlich jenseits der 15 Millionen Euro anzunehmen. Rose: "Mit Duje verlieren wir möglicherweise einen Innenverteidiger, der uns sehr, sehr viel Ruhe und Ausstrahlung gegeben hat."

Ansonsten halten sich die namhaften Abgänge in Grenzen. Einzig Mittelfeld-Dauerbrenner Valon Berisha hat den Klub für kolportierte 7,5 Millionen Euro in Richtung Lazio Rom verlassen. "Uns war wichtig, dass wir die Mannschaft so gut wie möglich zusammenhalten, das ist uns bis hierhin gut gelungen", meinte Rose. In Sicherheit wiegen will er sich aber nicht: "Der Transfermarkt kommt jetzt nach der WM noch richtig in Fahrt. Das Transferfenster ist noch ein Stück offen." In Österreich bis 31. August.

Elfter Anlauf auf die Champions League

Bis dahin wissen die Salzburger, ob sie es im elften Anlauf der Red-Bull-Ära erstmals in die Gruppenphase der Champions League geschafft haben. Ihren Gegner in der dritten Qualirunde erfahren sie am Montag. Danach hätten die "Bullen" noch das Playoff zu überstehen. "Wir gehen das Thema Champions League wieder an", versicherte Rose. "Wir gehen es mit allem an, was wir haben."

Auf Spekulationen, dass die Chance diesmal größer sei als in vergangenen Jahren, wollte sich der Coach nicht einlassen. "Wir müssen die Erwartungshaltung richtig einordnen. Wir müssen auf dem Punkt da sein und brauchen möglicherweise auch ein bisschen Spielglück." Der 41-Jährige bestätigte aber auch: "Dadurch, dass wir zusammengeblieben sind, konnten wir die Jungs ganz woanders abholen."

In den Testspielen vor Saisonstart vermochte sein Team bereits zu überzeugen. Bei Siegen gegen den SV Seekirchen (7:0), den FK Ufa (3:0), den FK Jablonec (5:0), den FC Utrecht (1:0) und Stade Rennes (3:0) kassierten die Salzburger nicht einen Gegentreffer. Rose: "Ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir haben ein gutes Gefühl mit den Vorbereitungsspielen im Rücken. Jeder von uns weiß aber, dass Bewerbsspiele nochmal was anderes sind."

Salzburg vertraut auf die Qualität des Kaders

Das erste steht am Sonntag (17:15 Uhr) im Cup beim Viertligisten ASKÖ Oedt in Oberösterreich auf dem Programm. Am Wochenende darauf wartet zum Bundesligastart der LASK. "Wir werden unseren Fußball nicht neu erfinden", kündigte Rose an. Mit Mittelfeldroutinier Zlatko Junuzović habe man Qualität dazubekommen. "Aber unser Kader ist so gut und breit aufgebaut, dass wir jetzt nicht alles auf 'Sladdi' ausrichten werden."

Auch Neo-Kapitän Andreas Ulmer schätzt die Qualität des Kaders. Selbst wenn bis Transferschluss noch der eine oder andere Abgang dazukommen würde, würde das die Mannschaft nicht völlig außer Tritt bringen. "Wir können damit umgehen", versicherte der Linksverteidiger, der sein Amt von Alexander Walke übernommen hat. Der Deutsche steht künftig nur noch im Cup und im Europacup im Tor. In der Liga setzt Rose auf Cican Stanković.

Ulmer spielt seit 2009 in Salzburg. Der Traum von der Champions League ist ein steter Begleiter. "Man braucht auch ein bisschen Glück und muss zum Zeitpunkt der Spiele in Topform sein", sagte der 32-Jährige über die Qualifikation. "Es sind enge Spiele. Da ist es wichtig, dass wir uns kennen und uns vertrauen." Insofern könnte das geringe Ausmaß der Veränderungen im Team diesmal ein Pluspunkt sein. Ulmer: "Wir haben wieder viel vor in dieser Saison."

apa

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