18.07.2018 08:49 Uhr

Klopp: Bundestrainer? "Nie Gedanken gemacht"

Jürgen Klopp hat beim FC Liverpool noch Vertrag bis 2022
Jürgen Klopp hat beim FC Liverpool noch Vertrag bis 2022

Nach dem frühen Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Russland wurde auch der Name Jürgen Klopp als möglicher Nachfolger von Bundestrainer Joachim Löw gehandelt. Der Liverpool-Manager sieht das Ganze jedoch entspannt.

Klopp habe Löws Entschluss gut nachvollziehen können, nach dem WM-Fiasko auch weiterhin die Geschicke der DFB-Auswahl leiten zu wollen. Der 51-Jährige sehe das Thema "entspannt". Die Entscheidung des Bundestrainers sei "die absolut richtige" gewesen, erklärte er im Interview mit der "Sport Bild". 

Als Nachfolger sehe Klopp sich derzeit ohnehin nicht: "Da habe ich mir, ehrlich gesagt, noch nie Gedanken gemacht. Ich bin glücklich in Liverpool, und alles andere wird man sehen." Sowohl Löw als auch Klopp haben unterdessen noch Langzeitverträge bei ihren Arbeitgebern. 

Löw hat beim Deutschen Fußball-Bund erst kurz vor der Weltmeisterschaft seinen Vertrag bis 2022 verlängert, Klopp hat 2015 ein Arbeitspapier beim Premier-League-Klub bis 2022 unterzeichnet.

Özil und Gündogan "nicht gut beraten"

Auch zum zweiten großen Thema rund um die Nationalelf, die Erdogan-Affäre, bezog der Fußballlehrer Stellung. Klopp räumte zwar ein, die Aktion von Mesut Özil und Ilkay Gündogan, sich mit dem türkischen Präsidenten kurz vor der WM-Endrunde abzulichten, sei "ganz, ganz unglücklich" gewesen. Beide seien "in dieser Sache sicherlich auch nicht gut beraten".

Rücktrittsforderungen, die vor allem in Richtung Spielmacher Özil zuletzt laut wurden, kann Klopp dennoch nicht nachvollziehen: "Das ist doch völliger Quatsch. Die intelligenten Menschen dieses Landes fordern Toleranz. Und die anderen sollten am besten mal den Mund halten und nicht die Jungs infrage stellen."

Favre beim BVB? "Ein großartiger Fachmann"

Auch seinen ehemaligen Schützling bei Borussia Dortmund, Ilkay Gündogan, nahm er in Schutz: "Ich kenne ihn sehr gut, und ich weiß, was er für ein fantastischer Junge ist. Und deshalb kann ich nur appellieren, Ruhe zu bewahren und ihm zumindest die Chance zu geben zu zeigen, wie er überhaupt denkt." Gündogan und Klopp haben zwischen 2011 und 2015 beim BVB zusammengearbeitet.

Unterdessen hat Jürgen Klopp die Entscheidung seines Ex-Klubs, Lucien Favre als neuen Trainer zu verpflichten, mit großem Wohlwollen registriert.

"Ich finde die Wahl außergewöhnlich gut. Lucien ist ein großartiger Fachmann und Trainer", so Klopp über seinen Kollegen: "Was er ausstrahlt, ist Ruhe, und das ist wahrscheinlich ganz genau das, was Borussia gerade braucht."

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