16.07.2018 10:56 Uhr

Bobic beklagt Bayern-Dominanz in der Bundesliga

Fredi Bobic glaubt nicht an einen spannenden Titelkampf
Fredi Bobic glaubt nicht an einen spannenden Titelkampf

Der Titel ist für Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic schon vor dem Start der Fußball-Bundesliga so gut wie sicher an Bayern München vergeben.

"Es wird nicht mal ansatzweise spannend sein. Weder Dortmund, noch Schalke, Leipzig oder Leverkusen werden ihnen Paroli bieten können, da bin ich sicher!", sagte er im Interview der "Bild"-Zeitung. "Klar, Bayern ist punktuell zu bezwingen, das haben wir im Pokal-Finale gezeigt, und das hat vielen Hoffnung gegeben. Aber nicht über 34 Spieltage."

Zumal der ehemalige Frankfurter Trainer Niko Kovac nun in München auf der Chefposition sei. "So wie ich Niko kenne und so wie er arbeitet, hat kein anderer eine Chance im Titelrennen."

Bobic plädiert zudem für mehr ausländische Trainer in der Bundesliga. "Ich weiß nicht, ob wir immer nur deutschsprachige Trainer brauchen, aber wir Deutschen sind da etwas einzigartig", sagte er.

"Ich glaube, dass andere Einflüsse von außen auch mal gut sind. Wir müssen uns einfach nur öffnen." Dass die Eintracht das dritte Mal in Serie das DFB-Pokalfinale erreichen wird, hält er nicht für sehr realistisch. "Die Wahrscheinlichkeit, ins Finale zu kommen, wird natürlich nicht größer, je öfter man einen solchen Erfolg erreicht hat", sagte Bobic. "Denn es ist ja nicht so, dass wir ein Abo auf Berlin haben."

Entwicklung im Jugendfußball bereitet Bobic Sorgen

Angesichts der steigenden Ablösesummen warnte Bobic zudem vor einer gefährlichen Entwicklung im Jugendfußball. "Es ist extrem, was da passiert, da wird aus meiner Sicht einfach zu viel Geld gezahlt. Die Spieler sind mit 17, 18 Jahren die Kings der Generation, das ist nicht gut", wird Bobic in der Fußball Bild zitiert.

Die Nachwuchsprofis "sollen erst mal was leisten und abseits des Fußballs nach rechts und links schauen. Dann können wir vielleicht auch mal über das Gehalt reden", sagte der Sportchef des DFB-Pokalsiegers: "Das Problem ist: Es ist schwierig, das Rad zurückzudrehen - weil der Leistungsdruck so groß ist, weil jeder Verein immer größere Akademien baut, weil die Betten gefüllt werden müssen."

Die Eintracht werde diese Entwicklung, die dem Ex-Nationalspieler "gar nicht gefällt, weil sie auf Masse geht und weniger auf Qualität", aber nicht mitmachen. "Selbst wenn wir als einziger Klub so agieren. Wenn die Spieler deswegen woanders hingehen, dann ist es eben so", sagte Bobic: "Dann müssen wir die Rosinen woanders rauspicken."

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