16.07.2018 10:54 Uhr

Wunderknabe Mbappé kennt keine Grenzen

Kylian Mbappé war einer der Superstars der WM-Endrunde in Russland
Kylian Mbappé war einer der Superstars der WM-Endrunde in Russland

Kylian Mbappé ist Weltmeister, Torjäger und millionenschwerer Superstar. Dabei hat der Teenager sein volles Potenzial noch gar nicht entfaltet - wie die gesamte Equipe Tricolore.

Als der Jahrhundertfußballer seinen Erben über den Rasen des Luschniki-Stadions flitzen sah, wurde ihm angst und bange um seine Bestmarken. "Wenn Kylian so weitermacht und mit meinen Rekorden gleichzieht, muss ich meine Schuhe wohl noch einmal entstauben", schrieb der unvergleichliche Pele bei Twitter. Hinter dem humorvollen Beitrag des brasilianischen Idols versteckte sich der höchste Respekt für das derzeit größte Versprechen im Weltfußball.

Im zarten Alter von 19 Jahren ist Kylian Mbappé Weltmeister, Top-Torjäger und ein millionenschwerer Superstar. Seinen Höhepunkt hat der 180-Millionen-Mann von Paris St. Germain jedoch längst noch nicht erreicht. "Es ist nur der Anfang und nicht das Ende", sagte Mbappé nach dem Finaltriumph von Moskau: "Ich habe fest vor, weiter zu kommen, so weit, wie es mein Potenzial erlaubt. Bis an meine Grenzen."

"So jung Weltmeister zu werden, öffnet dir Türen"

Seine Grenzen hat der Jungstar noch immer nicht ausgelotet, trotz vier Turniertreffern in Russland, einer davon am Sonntag beim 4:2 (2:1) gegen Kroatien. Im 21. WM-Finale erzielte Mbappé erst als zweiter Teenager ein Tor. "Willkommen im Klub, Kylian! Es ist schön, Gesellschaft zu haben", schrieb Pele, der mit 17 Jahren bei der WM 1958 in Schweden Brasilien zum WM-Titel geschossen hatte. Nun ist der Weltstar von einst nicht mehr einsam im Klub der Wunderknaben.

Vor Mbappé liegt eine große Zukunft, darin sind sich alle einig. Größer noch als die Gegenwart, in der er mit der Equipe Tricolore nicht nur den Goldpokal gewann, sondern auch den Preis für den besten Nachwuchsspieler der WM abräumte. Er selbst gab die Marschroute für die kommenden Jahre vor. "So jung Weltmeister zu werden, öffnet dir Türen", sagte er, "aber dann musst du weiter hart arbeiten."

Mbappé bleibt "zu 100 Prozent" bei PSG

Mbappé will sich seinen Kopf nicht verdrehen lassen von den Lobeshymnen, die nicht nur aus dem fernen Brasilien auf ihn einprasseln. Champions-League-Sieger Real Madrid hat längst die Fühler nach ihm ausgestreckt, die Königlichen brauchen einen Nachfolger für Weltfußballer Cristiano Ronaldo. In der nächsten Saison spiele er jedoch "zu 100 Prozent" in Paris, sagte Mbappé vor der Siegesfeier auf den Champs-Elysees.

Die Nummer zehn der Franzosen ist derzeit das größte Talent des Weltmeisters, aber längst nicht das einzige. Und das darf getrost als Drohung für die Konkurrenz aufgefasst werden. Die "Baby Bleus" können noch Jahre zusammenspielen, die Abwehr ist schon eingespielt, aber noch immer blutjung, Raphael Varane ist mit 25 Jahren der älteste Spieler der Viererkette.

Talente en masse

Im Kader standen zudem Spieler wie Ousmane Dembélé (21), Thomas Lemar (22) und Bayerns Corentin Tolisso (23). Auch funktioniert das Ausbildungssystem weiter prächtig. Als ein Beispiel darf der 16-jährige Willem Geubbels gelten, ein Offensivtalent, für das die AS Monaco eben 20 Millionen Euro an Olympique Lyon überwiesen hat.

Und auch ein Blick auf die von Trainer Didier Deschamps Daheimgelassenen offenbart den französischen Überfluss. Anthony Martial (Manchester United), Alexandre Lacazette (FC Arsenal), Kingsley Coman (FC Bayern) oder Adrien Rabiot (Paris St. Germain) hätten wohl in jedem anderen WM-Kader einen Platz gefunden. Angeführt von Kylian Mbappé dürften die Franzosen in den kommenden Jahren um jeden Titel mitspielen.

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