15.07.2018 10:45 Uhr

Belgier sicher: Das war erst der Anfang

Die Belgier sicherten sich den dritten Platz bei der WM
Die Belgier sicherten sich den dritten Platz bei der WM

Nach dem größten WM-Erfolg ihrer Geschichte können sich die Roten Teufel hochleben lassen. Belgien träumt von einer noch erfolgreicheren Zukunft.

Stolz traten Belgiens Fußball-Stars die Heimreise an, um sich vom Königspaar und den Fans in Brüssel feiern zu lassen. Beim nächsten Mal will die "brillante Generation" aber nicht mit dem bronzenen Trostpreis, sondern mit einem glänzenden Pokal nach Hause kommen.

"Wir hatten ein tolles Turnier und haben die Belgier glücklich gemacht", befand Kapitän Eden Hazard nach dem 2:0-Sieg im Spiel um Platz drei gegen schwache Engländer. Mit der historischen ersten belgischen WM-Medaille um den Hals nahm der 27-Jährige gleich die nächsten Ziele ins Visier: "Wir haben eine tolle Zukunft vor uns." Auch Kevin De Bruyne sagte: "Vielleicht kommt der Rest bei der nächsten WM."

Martinez "extrem stolz"

Trainer Roberto Martinez, dessen Vertrag bis zur EURO 2020 läuft, ist nach dem besten Ergebnis der belgischen WM-Geschichte für die nächsten Jahre nicht bange. "Diese Spieler haben einen neuen Standard im Nationalteam gesetzt", sagte der Spanier und forderte: "Geht diese Siegermentalität auch in den Nachwuchs über, dann entwickeln wir uns weiter."

Martinez, seit 2016 im Amt, zeigte sich "extrem stolz" auf seine Mannschaft, die im Turnier nur die schmerzhafte Niederlage im Halbfinale gegen Frankreich (0:1) hinnehmen musste und 16 Tore erzielte. "Wir hatten zehn verschiedene Torschützen, das gab es bisher erst zweimal bei einer WM. Dieses Team bricht Rekorde auf die richtige Art", sagte der 45-Jährige. Frankreich (1982) und Italien (2006) hatten diese Bestmarke gesetzt.

"Wir hätten auch das Finale gewonnen"

Schon vor dem Empfang am Sonntagmittag im Schloss Laeken schickte das Königshaus um den Regenten Philippe Grüße nach St. Petersburg. "Ihr habt uns während dieser wunderschönen Weltmeisterschaft vibrieren lassen. Merci!", lautete die Twitter-Botschaft an die Roten Teufel aus dem royalen Haus.

Der Ex-Hamburger Vincent Kompany nannte die Helden von 1986 um Jean-Marie Pfaff, die in Mexiko den vierten Platz geholt hatten, als Vorbild. "Wir wollten hier noch ein Stück weitergehen", sagte der Innenverteidiger, der den Halbfinal-Frust aber noch nicht ganz verdaut hatte: "Wir hätten auch das Finale gewonnen." Dennoch freute sich der 32-Jährige auf die Party in Brüssel: "Die Leute wollen feiern und Bier trinken. Dafür brauchen sie uns, also kommen wir."

Lob von den Engländern

Überschüttet mit Lob wurden die Belgier, für die Thomas Meunier (4.) und Hazard (82.) zum verdienten Sieg gegen eine verjüngte englische Auswahl trafen, auch vom Gegner. "Was für außergewöhnliche Talente sie haben. Sie haben das beste Team in ihrer Geschichte", gab Englands Teammanager Gareth Southgate beinahe ehrfürchtig zu Protokoll: "So weit sind wir noch nicht."

Die Spieler haben jedenfalls Blut geleckt. "Jetzt freuen wir uns, aber in ein paar Monaten beginnen wir einen neuen Traum", sagte Abwehrspieler Toby Alderweireld. Doch zunächst freuten sich Hazard und Co. auf die Heimat und den verdienten Urlaub.

Beim WM-Finale am Sonntag blieb nur die Zuschauerrolle vor dem TV. Wenn überhaupt. "Die Entscheidung liegt bei meinen Kindern", sagte Hazard schmunzelnd: "Wenn sie das Spiel sehen wollen, schauen wir es an. Wenn nicht, dann schauen wir etwas anderes." Auch ein gefeierter WM-Star wie dieser Eden Hazard ist also nicht überall der Boss.

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