Mitte Juni sah alles danach aus, als würde Kevin-Prince Boateng ein weiteres Jahr die Schuhe für Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt schnüren, keinen Monat später ist der Abschied beschlossene Sache.

Boateng soll sich bei seinem Wechsel nach Frankfurt im vergangenen Sommer zugesichert haben, dass er dem Verein wieder den Rücken kehren kann, wenn er dies wünscht. Ein solcher Wunsch hat während der Sommerpause nun konkrete Formen angenommen.

"Es ist in der Tat so, dass sich Kevin-Prince Boateng mit einem Wechsel beschäftigt. Er hat uns seinen Wunsch mitgeteilt", sagte Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner laut einer Twitter-Mitteilung der "ARD"-Sportschau. "Noch ist es nicht fix. Aber man kann davon ausgehen, dass er uns verlässt."

Laut einem übereinstimmenden Bericht von "Bild" und "kicker" zieht es den Eintracht-Leitwolf in die Nähe von Mailand, dem Lebensmittelpunkt seiner Familie. Aber nicht einer der Großklubs AC oder Inter Milan, sondern Serie-A-Underdog Sassuolo Calcio soll Boatengs neuer Arbeitgeber werden.

Sassuolo beendete die vergangene Saison nur auf Rang elf und spielt anders als die SGE nicht international. Auch finanziell dürfte Boateng sich nicht unbedingt verbessern, die Nähe zur Familie scheint aber Argument genug, um sich den Neroverdi anzuschließen.

Frankfurt holt Ersatz aus Spanien

Aktuell laufen offenbar Verhandlungen über die Ablöse für Boateng, dessen Vertrag bei den Hessen erst 2020 ausläuft. In den nächsten Tagen wird Vollzug erwartet.

Frankfurt hat derweil wohl auch schon Ersatz gefunden. Am Montagabend gab CA Osasuna bekannt, dass Lucas Torró für die fixe Ablöse von 1,75 Millionen Euro zur Eintracht wechsle. 50 Prozent der Summe fließen an Real Madrid, wo Torró sein Handwerk erlernte.

Nach Keeper Lukás Hrádecký (Bayer Leverkusen), Marius Wolf (Borussia Dortmund) und Omar Mascarell (FC Schalke) verliert Pokalsieger Frankfurt mit Boateng bereits den vierten Leistungsträger.