28.06.2018 15:11 Uhr

Ruttensteiner wird Sportdirektor in Israel

Willi Ruttensteiner hat einen neuen Job
Willi Ruttensteiner hat einen neuen Job

Willi Ruttensteiner soll den israelischen Fußball wieder nach vorne bringen. Der frühere ÖFB-Sportdirektor tritt am 1. Juli seine neue Funktion als Technischer Direktor des israelischen Verbandes an. Das gab sein neuer Arbeitgeber am Donnerstag bekannt. Laut Spekulationen israelischer Medien könnte ihm auch der ehemalige ÖFB-Teamchef Marcel Koller nach Israel folgen.

Ruttensteiner, der laut eigenen Angaben zuletzt auch ein Angebot von Levski Sofia vorliegen hatte, befand sich am Donnerstag bereits zur Vertragsunterzeichnung in Tel Aviv. Israels Verbandspräsident Ofer Eini bezeichnete die Bestellung des 55-jährigen Oberösterreichers als "wichtigen Schritt" für den israelischen Fußball.

Beim ÖFB war Ruttensteiner nach der verpatzten WM-Qualifikation im Herbst als Sportdirektor durch Peter Schöttel ersetzt worden. Der gebürtige Steyrer war davor 18 Jahre für den heimischen Fußball-Bund tätig, 16 davon als Sportdirektor. 2011 war er für die Verpflichtung des späteren Erfolgstrainers Koller verantwortlich, angelastet wurde ihm aber auch das schwache Abschneiden bei der EM 2016.

Neben einem Sportdirektor sucht der israelische Verband auch einen neuen Teamchef. Im Frühjahr betreute Interimscoach Alon Hazan die Mannschaft, die davor unter Elisha Levy in der WM-Qualifikation nicht über Gruppenrang vier hinter Spanien, Italien und Albanien hinausgekommen war - wie Österreich unter Koller hinter Serbien, Irland und Wales.

"Entscheidung braucht Zeit"

Medien machten auch Koller in Israel zum Thema. Seine Tätigkeit als WM-Experte beim ORF hat der Schweizer bereits beendet. Ruttensteiner gab sich zur Personalie ausweichend. "Meine erste Priorität ist es, eine neue Philosophie zu gestalten. Die Entscheidung für einen neuen Trainer braucht schon Zeit", sagte der neue starke Mann in Israels Verband der "Kronen Zeitung". Für die APA war Ruttensteiner am Donnerstag in Tel Aviv nicht erreichbar.

Für Israels Verband hat die Bestellung des Trainers offenbar aber eine gewisse Priorität. In der neuen Nations League trifft das Team im Herbst auf Albanien und Schottland. "Es ist klar, dass es die erste und unmittelbare Herausforderung ist, einen Trainer für das A-Nationalteam zu bestellen", sagte Israels Fußball-Legende Eli Ohana, einer der führenden Verbandsfunktionäre, bei Ruttensteiners Amtseinführung.

Mit Ohana hatte es für den Oberösterreicher vor vier Wochen in Tel Aviv auch das erste Treffen gegeben. "Ruttensteiner hat einen starken Eindruck gemacht. Die Verhandlungen waren nicht einfach, aber das Endresultat ist wichtig", meinte der Ex-Stürmer. "Ruttensteiner hat Führungsqualitäten und die Fähigkeit, mit allen relevanten Parteien zu kooperieren, sodass wir in ein paar Jahren nicht mehr neidisch zuschauen müssen und fragen, warum andere dabei sind und wir nicht." Israel hat seit 1970 keine WM-Endrunde mehr erreicht. Die EM 2020 könnte das nächste Ziel werden.

apa

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