25.06.2018 10:17 Uhr

Vor DFB-"Endspiel": Stielike kritisiert Südkorea

Uli Stielike sieht Südkoreas Nationalmannschaft kritisch
Uli Stielike sieht Südkoreas Nationalmannschaft kritisch

Uli Stielike, Ex-Trainer von Südkoreas Fußball-Nationalmannschaft, lässt vor dem entscheidenden WM-Gruppenspiel gegen Deutschland kaum ein gutes Haar an seinen früheren Schützlingen.

"Schon zu meiner Zeit als Nationaltrainer war es so, dass viele nur noch bei 50 Prozent ihrer Topleistung waren. Es ist ein schleichender Prozess, den aber in Südkorea lange niemand so wahrhaben wollte", schrieb Stielike in einem Beitrag für den "kicker".

Der Europameister von 1980 kritisierte auch die südkoreanischen Entscheidungsträger: "Der Verband ist oft nicht fähig oder auch nicht mutig genug, eigene Entscheidungen zu treffen. Lieber lässt man sich von Medien oder der vermeintlich öffentlichen Meinung in den sozialen Medien treiben. Vielen Funktionären fehlt zudem Rückgrat, aber auch Geduld."

Die Koreaner schauen laut Stielike zu sehr auf die eigene Vergangenheit, der allgegenwärtige Rückblick auf den sensationellen dritten Platz bei der Weltmeisterschaft 2002 verneble die Sinne.

"2002, 2002, 2002 - ich konnte es nicht mehr hören. Fast alle leben weiterhin in den Erinnerungen an dieses Jahr. Aber mit dieser Nostalgie wird man nie auf einen grünen Zweig kommen", kritisierte der 63-Jährige, der die "Taegeuk Warriors" zwischen 2014 und 2017 betreute.

Auch aufgrund der häufigen Trainerwechsel seien die Leistungen des Teams "nie konstant". Nur die Defensive der Asiaten funktioniere "akzeptabel", so der Coach. "Südkorea steht in der Regel kompakt und verteidigt gut im Kollektiv. Denn Abwehrarbeit erfordert Disziplin, und die bekommt jeder Koreaner von klein auf anerzogen."

Stielike glaubt allerdings nicht, "dass man so den wiedererstarkten Weltmeister schlagen kann".

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