21.06.2018 10:20 Uhr

Isländer vor Nigeria-Duell: "Sind in besserer Position"

Heimir Hallgrímsson peilt den ersten isländischen Sieg bei einer WM an
Heimir Hallgrímsson peilt den ersten isländischen Sieg bei einer WM an

Island hofft, Nigeria zittert: Vor dem zweiten Spiel der Gruppe D geht es für beide Teams fast schon um alles.

Sie haben die erste Sensation geschafft, ein neues "Sexsymbol" in ihren Reihen - und ohnehin ganz viel Selbstvertrauen: Islands Fußball-Helden sind drauf und dran, ihr Märchen auch bei der WM in Russland weiterzuschreiben. Doch auf dem Weg ins Achtelfinale steht ihnen am Freitag (17:00 Uhr) das Duell gegen Nigeria bevor. Und für das Team des deutschen Trainers Gernot Rohr geht es gegen den krassen Außenseiter um alles.

"Es hat viel Energie gekostet, an diesen Punkt zu kommen. Aber es hat sich gelohnt. Wir haben ein Spiel, das Nigeria nach Möglichkeit gewinnen muss", sagte Islands Trainer Heimir Hallgrímsson über den Gegner, der sein Auftaktspiel sang- und klanglos mit 0:2 gegen Kroatien verlor: "Ich denke, wir sind in einer besseren Position als sie."

Es ist diese Ausgangssituation, die die Isländer so lieben: Als Außenseiter und ohne Druck in ein Spiel gehen. Egal, wie es ausgeht - im Endeffekt können sie nur gewinnen. So wie gegen Argentinien, als Torhüter Hannes Halldorsson einen Elfmeter von Lionel Messi hielt und sie dem haushohen Favoriten ein 1:1 abtrotzten.

>> calovo.de bietet dir in Kooperation mit sport.de den kompletten WM-Spielplan kostenlos und ohne Anmeldung direkt für deinen Kalender

Hype um Rúrik Gíslason

Damit will sich bei den Isländern aber niemand zufrieden gegeben. Wie vor zwei Jahren bei der EM in Frankreich soll die Gruppenhase nicht die Endstation sein. "Ein Punkt bedeutet nichts, wenn wir im nächsten Spiel keinen guten Job machen", sagte Halldorsson. Und Torschütze Alfred Finnbogason vom FC Augsburg ergänzte: "Mit einem Punkt werden wir uns nicht qualifizieren."

Die Stimmung ist jedenfalls gut. Der isländische Verband ließ zur Unterhaltung eine heimische Comedytruppe einfliegen, doch für die größte Erheiterung sorgt derzeit Rurik Gíslason vom Zweitligisten SV Sandhausen. In den sozialen Netzwerken sorgte der Stürmer für gehörig Furore.

Seitdem eine berühmte brasilianische Schauspielerin ihre Vorliebe für Gíslason entdeckte und dies auch öffentlich kundtat, explodieren seine Followerzahlen im Internet. Vor allem aus Südamerika kommen die neuen Bewunderer, inzwischen sind es fast doppelt so viele, wie Island Einwohner hat.

Rohr weiß: "Müssen gewinnen"

Dem unfreiwilligen Star ist der Hype angeblich ziemlich peinlich, seine Teamkollegen finden es dagegen lustig. "Endlich bekommt er die Aufmerksamkeit, die er verdient", sagte Halldorsson.

Die "Super Eagles" aus Nigeria wollen gegen die Isländer allerdings den Spielverderber geben. Die Afrikaner befinden sich unter Zugzwang. Sollten sie verlieren, sind sie ausgeschieden. Das weiß auch Rohr: "Wir müssen gegen Island gewinnen."

Dafür gilt es aber, die Schwachstellen aus dem Kroatien-Spiel abzustellen. Zu "naiv" sei sein Team gewesen, hatte Rohr konstatiert - gegen Island dürfen sie sich keine Fehler mehr erlauben. Doch selbst bei einem Sieg wird das Weiterkommen schwierig. Im letzten Gruppenspiel wartet Argentinien.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten