21.06.2018 07:42 Uhr

Völler über Angriffe auf den FC Bayern und Karrierende

Sieht den FC Bayern zur Zeit uneinholbar vorn: Rudi Völler
Sieht den FC Bayern zur Zeit uneinholbar vorn: Rudi Völler

Rudi Völler will bei Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen in Rente gehen. "Es ist für mich überhaupt kein Thema mehr, noch mal ein anderes Abenteuer einzugehen. Ich habe in all den Jahren eine wunderbare, angenehme Nähe zum Klub entwickelt.

Deswegen wird Leverkusen auch meine letzte Station sein, das ist für mich zu 100 Prozent klar", sagte der 58 Jahre alte Bayer-Sportchef gegenüber dem Magazin "Socrates".

Natürlich wolle er "noch ein paar Jährchen hier weitermachen, diese Position jedoch nicht bis in alle Ewigkeit bekleiden", sagte Völler. Es beginne "langsam die Zeit, sich nach potenziellen Nachfolgern umzuschauen und diesen die Möglichkeit zu geben, sich ohne Druck einarbeiten und die Abläufe auf der anderen Seite des Platzes kennenlernen zu können."

Kießling? "Eine Klublegende"

Beim Verein soll auf jeden Fall der ehemalige Torjäger Stefan Kießling gehalten werden. "Er wird in irgendeiner Form bei uns weitermachen. Er ist nicht nur ein verdienter Spieler von Bayer 04 Leverkusen. Er ist eine Klublegende wie Ulf Kirsten. Es ist unsere Aufgabe, die Spieler, die so viel für den Klub geleistet haben, hier zu halten und an den Klub zu binden", sagte Völler.

In dieser Hinsicht arbeite vor allem der FC Bayern München "vorbildlich", ergänzte er. Es dürfe aber "kein reiner Aktionismus sein. Nur Identifikation reicht auch nicht. Der Spieler muss schon Potenzial für eine andere Aufgabe mitbringen. Und er muss auch wollen. Aber da bin ich bei Stefan optimistisch".

"Schwer vorstellbar, dass Bayern nicht erneut Meister wird"

Eine Kampfansage an den seit Jahren dominierenden Rekordmeister hält Völler hingegen für unpassend. "Bei allem Respekt: So naiv kann man nicht sein. Man kann sich als Verein trotzdem hohe Ziele setzen - wie wir hier bei Bayer Leverkusen."

In einem Spiel seien die Münchner, zuletzt sechsmal in Folge Meister, zwar zu packen, führte der frühere Teamchef weiter aus: "Aber Meister werden? Das kannst du, bei dieser außergewöhnlichen Qualität, über die Bayern verfügt, nicht vor Saisonbeginn kommunizieren. Man hat ja das Gefühl, selbst die B-Elf der Bayern würde es in die Champions League schaffen." Im Moment sei es deshalb "schwer vorstellbar, dass Bayern nicht erneut Meister wird".

"Meisterschaften haben an Wert verloren"

Er wolle auch nicht abfällig sein, sagte Völler weiter. Er finde nur, "dass die Meisterschaften der Bayern aus den 80er und 90er Jahren wesentlich höher einzuschätzen sind als ihre heutigen, weil damals die Konkurrenz einfach größer und wirtschaftlich zum Teil noch auf Augenhöhe war. Aktuell sind die Bayern so weit entfernt vom Rest der Liga, dass ihre vielen Meisterschaften der vergangenen Jahre etwas an Wert verloren haben".

Bei Bayer Leverkusen formuliere man vor der kommenden Saison "ganz offensiv, dass wir wieder in die Champions League wollen. Das ist unser Ziel. Das ist schon hoch gegriffen. Und natürlich wollen wir auch Pokalsieger werden."

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