18.06.2018 18:46 Uhr

Sturm Graz: Mündliche Einigung wegen Grozurek

Ljubić, Lackner, Avlonitis und Janjatović starten mit Sturm in die Vorbereitung
Ljubić, Lackner, Avlonitis und Janjatović starten mit Sturm in die Vorbereitung

Vizemeister Sturm Graz startet in die Vorbereitung. Ins Schwitzen kommt derzeit auch Sportdirektor Günter Kreissl, dessen Verhandlungsgeschick gleich an mehreren Fronten gefragt ist.

Fünf Wochen vor dem ersten Pflichtspiel hat Vizemeister Sturm Graz am Montag mit den obligaten Leistungstests den Trainingsbetrieb für die neue Saison aufgenommen. Trainer Heiko Vogel begrüßte dazu auch seine Neuzugänge Anastasios Avlonitis und Markus Lackner. Als Testspieler war der zuletzt vereinslosen Serben Dejan Janjatović mit dabei.

Peter Žulj, Deni Alar, Jörg Siebenhandl und Stefan Hierländer steigen nach ihren Nationalteameinsätzen erst am 2. Juli ein. Möglicherweise sieht man Žulj und/oder Alar aber gar nicht mehr in Messendorf. Das Duo könnte bei entsprechenden Angeboten ins Ausland wechseln. "Beide sind im Offensivbereich sehr gut, es ist natürlich, dass sie im Fokus anderer Klubs stehen, ich kann es ohnehin nicht beeinflussen", meinte Vogel zu den anhaltenden Transfergerüchten um sein Offensivduo. Bereits vom Trainer verabschiedet hat sich der aus der Türkei ausgeliehene Bright Edomwonyi. "Er hat sich für das halbe Jahr bedankt", so Vogel.

Sturm an Goiginger und Gebauer dran

Sturm hat außerdem die Abschiede von Thorsten Röcher, James Jeggo, Christian Schoissengeyr und Marvin Potzmann zu verkraften. "Man muss die Abgänge richtig einordnen, die Spieler haben eine sehr erfolgreiche Saison gemacht und standen dadurch im Fokus. Ein Umbruch ist aber auch die Chance eines Neuanfangs", betonte Vogel. Mit Lukas Grozurek von der Admira dürfte bereits am Dienstag ein erster Ersatz fixiert werden. Man habe bereits eine mündliche Einigung erzielt.

Und auch Testspieler Janjatović könnte beim Cupsieger landen. Vogel kennt den 26-jährigen Offensivmann aus dem Nachwuchs von Bayern München und aus gemeinsamer Zeit in der Schweiz. An Thomas Goiginger (LASK) und Christian Gebauer (Altach) haben die Grazer weiterhin Interesse. "Wir haben in dieser Beziehung keinen Druck. Im Offensivbereich suchen wir auf jeden Fall noch eine Verstärkung", erläuterte Vogel. Mit Lackner und Avlonitis habe man jedenfalls bereits an "Größe und Höhe" gewonnen. "Im Kopfballspiel waren wir in der letzten Saison nicht immer bestens besetzt."

Im Gegensatz zum nach seinem dreiwöchigen Urlaub in Bayern bestens erholten Vogel ("Ich habe eine Riesenvorfreude, meine angesammelte Energie muss raus") ist Sportdirektor Günter Kreissl gestresst. "Extrem gut erholt trifft bei mir gar nicht zu. Die Arbeit ist seit Wochen sehr intensiv, aber das ist mein Job", sagte Kreissl. Der Sportchef möchte noch diese Woche weitere Neuzugänge präsentieren. "Inklusive Grozurek wollen wir noch zwei bis vier neue Spieler." Demnächst will er auch über die Personalien Ivan Ljubić und Martin Ovenstad, die verliehen waren, entscheiden.

Champions-League-Spiele in Klagenfurt?

Für Konfliktstoff abseits der Transfergerüchte sorgt in Graz der Plan, bei erfolgreicher Qualifikation für die Champions League in das deutliche größere Stadion nach Klagenfurt ausweichen zu wollen. Das Vorhaben stößt besonders bei Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) auf großen Unmut. "Wenn Sturm in die Champions League kommt und in Klagenfurt spielt, gibt es keinen Stadionumbau in Graz. Wir investieren viele Millionen in die Merkur-Arena, damit Sturm international gut dasteht. Diese Idee ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die sich für Sturm engagieren. Ich bin wirklich sehr verärgert und erwarte, dass diese Pläne umgehend zurückgenommen werden", wurde Nagl in der "Kleinen Zeitung" zitiert.

Die Sturm-Führung wollte zu dieser Causa zunächst keine Stellungnahme abgeben. Später hieß es, in einem Vieraugengespräch zwischen Nagl und Sturm-Präsident Christian Jauk wurde eine Einigung betreffend Stadion erzielt. Man habe "sich darauf verständigt, alle Spiele in Graz auszutragen. Sollte jedoch aufgrund der Umbauten in Graz ein Engpass entstehen, wird Sturm auf das Wörthersee-Stadion ausweichen", gab der Verein bekannt.

Die neue Saison beginnt für Sturm am 21. Juli im Cup, in der Woche darauf folgen das Hinspiel in der Champions-League-Qualifikation und der Bundesligaauftakt gegen Hartberg. In der zweiten Runde der CL-Quali heißt der Gegner FC Basel oder Ajax Amsterdam, die Auslosung erfolgt am Dienstag. Vogel würde mit Basel auf seinen Ex-Klub treffen, sportlich seien die Schweizer die leichtere Aufgabe. "Ich würde ganz klar Basel nehmen. Ich kenne die Mannschaft, Basel ist auch noch in der Findungsphase. Ajax wäre die noch größere, schwerere Herausforderung."

apa

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