11.06.2018 10:53 Uhr

DFB-Frauen tanken Selbstvertrauen für Quali-Showdown

Sara Däbritz erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich
Sara Däbritz erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich

Die deutschen Fußballerinnen haben den Härtetest zum Saisonabschluss bestanden. In Kanada zeigte das ersatzgeschwächte Team von Horst Hrubesch vor allem Moral.

Die deutsche Fußballerinnen packten ihre Koffer für die lange Heimreise müde, aber hochzufrieden. "Das war schon große Klasse", sagte Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch nach dem hart erkämpften 3:2 (1:0) beim Olympiadritten Kanada am Sonntag. Den Rückflug nach Frankfurt/Main konnten die DFB-Frauen mit Selbstvertrauen und der Erkenntnis antreten, dass, wenn sie so auftreten, im Showdown der WM-Qualifikation im Herbst eigentlich nicht viel schiefgehen kann.

"Aus so einem Spiel kann man viel lernen", sagte Torschützin Sara Däbritz: "Kanada hat sehr athletisch und robust gespielt, wir mussten dagegenhalten. Nach dem Rückstand haben wir gesehen, dass es uns gelingen kann, zurückzukommen, wenn wir an unsere eigene Stärke glauben."

Nach dem Führungstreffer nach 47 Sekunden durch Svenja Huth hatten Christine Sinclair (59.) und Jessie Fleming (69.) die Partie zwischenzeitlich gedreht. Das ohne etliche Stammspielerinnen angetretene Hrubesch-Team erlaube sich zur Mitte der zweiten Halbzeit eine Schwächephase. Doch Däbritz (71.) und Turid Knaak (84.) sorgten für den versöhnlichen Saisonabschluss.

Hrubesch: "Standen uns selbst im Weg"

"Wir haben den Kampf von der ersten Minute an angenommen", sagte Hrubesch: "Wir sind gleich richtig gut ins Spiel gekommen, dann standen wir uns immer wieder selbst im Weg. Allerdings wissen wir auch, dass wir am Ende der Saison nicht mehr so frisch sind."

Entsprechend verdient hatten sich die Olympiasiegerinnen ihren Urlaub, ehe am 1. September das schwierige Qualifikationsspiel auf Island ansteht. Nur ein Sieg würde (so gut wie) sicher das Ticket für die Endrunde 2019 in Frankreich bedeuten. Im Anschluss und im dann letzten Spiel von Hrubesch, der nach der Quali von Martina Voss-Tecklenburg abgelöst wird, geht es gegen den Fußball-Zwerg Färöer (4. September).

Drei Spielerinnen debütieren

"Nach der Pause werden wir uns mit frischen Kräften wieder zur WM-Qualifikation treffen", sagte Däbritz. Dann dürfen auch wieder die Stammkräfte Alexandra Popp, Lena Goeßling, Anna Blässe und Babett Peter vom Double-Gewinner VfL Wolfsburg sowie Kapitänin Dzsenifer Marozsan von Champions-League-Sieger Olympique Lyon dabei sein, die Hrubesch erst gar nicht mit nach Kanada genommen hatte.

Dafür feierten vor 22.826 Zuschauern die beiden Torfrauen Lisa Schmitz und in der zweiten Halbzeit Carina Schlüter (SC Sand) ihr Nationalmannschafts-Debüt. Auch Joelle Wedemeyer (VfL Wolfsburg) kam zu ihrem ersten Einsatz. "Ich bin einfach nur stolz, froh und dankbar, dass der Trainer mir das Vertrauen geschenkt hat", sagte Schmitz, die die beiden "doofen" Gegentore von der Bank aus erlebte.

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