07.06.2018 16:06 Uhr

Aufstiegsposse: Liga appelliert an Vernunft

Bundesliga-Präsident Christian Ebenbauer hofft auf positive Wendung
Bundesliga-Präsident Christian Ebenbauer hofft auf positive Wendung

Die Aufstiegsposse zwischen St. Pölten und Wiener Neustadt hält die Bundesliga in Atem. Präsident Christian Ebenbauer hofft, "dass vielleicht Vernunft einkehrt".

Sieben Wochen vor Beginn der neuen Bundesligasaison ist unklar, welche Teams in der neuen Zwölferliga spielen werden. "Den Fußball vom grünen Tisch wieder auf den grünen Rasen zu bringen ist die oberste Prämisse", meinte Bundesliga-Präsident Christian Ebenbauer angesichts des brodelnden Relegationsstreit zwischen dem SKN St. Pölten und dem SC Wiener Neustadt gegenüber "Sky Sport Austria".

Der SKN hatte am Mittwoch angekündigt, den in der Relegation unterlegenen Wiener Neustädtern entgegen ursprünglicher Vereinbarungen die NV-Arena nicht als Ausweichstadion zur Verfügung zu stellen. Es war die Reaktion auf eine als unfair empfundene Verlautbarung seitens des SCWN, den (sportlich verpassten) Aufstieg auf juristischem Weg erkämpfen zu wollen. Mit dem Einsatz von (Torschütze) David Atanga hätte St. Pölten einen Spieler eingesetzt, der entgegen der FIFA-Regularien für drei statt zwei Klubs pro Saison aufgelaufen war.

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Es scheint, als säße St. Pölten derzeit am längeren Hebel: Wie Ebenbauer erklärte, darf Wiener Neustadt kein anderes Ausweichstadion als die NV-Arena nennen - ansonsten droht der Lizenzentzug. Mit Blick auf die Lizenzbestimmungen sei, so Ebenbauer, "ein Wechsel eines einmal genannten Ausweichstadions nach rechtskräftiger Lizenzerteilung innerhalb der Lizenzzeit nicht mehr möglich".

Derzeit wartet die Bundesliga auf die geforderte Stellungnahme der Wiener Neustädter. "Je nach Stellungnahme wird der Senat 5 ein Verfahren eröffnen und kann dann natürlich sämtliche Möglichkeiten ausschöpfen in einem Disziplinarverfahren und das könnte auch bis zum Lizenzentzug gehen", sagte Ebenbauer.

Der Präsident appellierte am Donnerstag an die beteiligten Klubs, die Rechtsmittelfristen kürzestmöglich auszunutzen. "Die Hoffnung stirbt zuletzt, dass vielleicht Vernunft einkehrt und wir schneller zu einem Ergebnis kommen - spätestens in den nächsten zwei Wochen."

Die Aufstiegsposse beschäftigt mittlerweile auch die niederösterreichische (Landes-)Politik: "Ich plädiere an Wiener Neustadt sehr heftig, dass sie sich an die Werte des Sportlandes Niederösterreich halten und auch daran orientieren", sagte etwa Niederösterreichs Sportlandesrätin Petra Bohuslav am späten Mittwochabend.

apa

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