30.05.2018 09:51 Uhr

Schöttel: "Die ganze Welt schaut drauf"

Die Tür ist weiter geöffnet für die Spieler im eigenen Land
Die Tür ist weiter geöffnet für die Spieler im eigenen Land

Teamchef Franco Foda hat das österreichische Nationalteam im ersten Halbjahr seiner Amtszeit geöffnet. ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel begrüßt, dass mittlerweile auch die besten Spieler der heimischen Bundesliga dort ihre Chance erhalten. Mit dem gebürtigen Engländer Ashley Barnes könnte nach dem Sommer im Angriff eine zusätzliche Option zur Verfügung stehen.

"Es ist definitiv gelungen, das Ganze auf eine breitere Basis zu stellen", sagte Schöttel über Fodas Kaderpolitk. "Die Tür ist weiter geöffnet für die Spieler im eigenen Land." Elf sind es im aktuellen 26-Mann-Kader. Unter Vorgänger Marcel Koller war es mit Austria-Torhüter Robert Almer mitunter nur einer. Schöttel freut sich über das Signal an junge Bundesliga-Kicker, dass auch sie es schaffen können. "Das ist eine wichtige Sache."

Die größere Breite im Kader habe laut dem Ex-Teamspieler auch ihre Vorteile. "Du bist nicht so abhängig, ob du deine zwei, drei Schlüsselspieler dabei hast." Auch die Team-Rücktritte von Zlatko Junuzovic oder Martin Harnik scheint die ÖFB-Auswahl verkraftet zu haben. "Jeder Rücktritt macht Platz frei für Junge. Die sind da richtig gut reingestiegen in die Spur."

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Beeindruckt zeigte sich der Sportdirektor im Teamcamp in Tirol vor allem von der Intensität und Ernsthaftigkeit, die die Youngsters im Training an den Tag legen. Das werde von Foda auch eingefordert. "Er ist in seiner Arbeit sehr konsequent." Mit David Alaba und Marko Arnautovic heben sich zwei Akteure aufgrund ihrer Erfolge immer noch ein wenig aus dem Gefüge ab. Schöttel: "Gerade die Mischung im Kader macht es aus."

Dazukommen könnte im Herbst Barnes. Um den Antrag auf Nationalitätenwechsel an den Weltverband FIFA zu stellen, fehlt nur noch ein Dokument, das die Verbindung zu seiner österreichischen Großmutter bestätigt. Der Burnley-Stürmer könnte ab September für Österreich spielen, sollte bis dahin per Ministerratsbeschluss auch die Einbürgerung erfolgt sein. Eine Deutsch-App hat Barnes laut Schöttel jedenfalls bereits auf seinem Handy installiert.

Der ÖFB hat den 28-Jährigen ausgiebig beobachtet. "Er hat die Saison seines Lebens gespielt", sagte Schöttel. Neun Tore waren es alleine in der Premier League. Dazu kommt die Spielanlage. "Er ist ein Stürmertyp, den wir so nicht haben. Er ist extrem gut im Sichern von Bällen, spielt viel mit dem Rücken zum Tor. Und er ist extrem mutig im Abschluss." Davon haben sich Foda und seine Assistenten Thomas Kristl und Imre Szabics selbst vor Ort überzeugt.

Schöttel ist guter Dinge, dass das Team auch bei der laufenden "Mini-WM" eine gute Figur abgibt. Dem Test gegen Russland folgen am Samstag jener gegen Deutschland und am 10. Juni jener gegen Brasilien. "Das ist eine besondere Konstellation für uns", meinte der Sportdirektor. Zusätzliche Brisanz erhält sie durch die nahenden Comebacks von Deutschland-Keeper Manuel Neuer und Brasilien-Star Neymar. Schöttel: "Weil die ganze Welt drauf schaut."

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apa

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