28.05.2018 10:56 Uhr

Nach Chaos-Spiel: KFC noch nicht offiziell aufgestiegen

KFC Uerdingen feiert trotz ausstehender Spielwertung den Aufstieg in die 3. Liga
KFC Uerdingen feiert trotz ausstehender Spielwertung den Aufstieg in die 3. Liga

Der KFC Uerdingen feiert unabhängig von der Spielwertung nach dem Abbruch der Partie bei Waldhof Mannheim den Aufstieg in die 3. Fußball-Liga.

Am Sonntagabend wurden die Krefelder von ihren Fans in der Stadt empfangen, für Montag um 17:00 Uhr lud der Verein zu einer Aufstiegsfeier am Rathausplatz.

Uerdingen hatte beim Spielabbruch in der 82. Minute des Aufstiegs-Rückspiels in Mannheim 2:1 geführt und auch das Hinspiel mit 1:0 gewonnen. Der Deutsche Fußball-Bund muss noch über die endgültige Spielwertung entscheiden.

Das Urteil wird in den nächsten Tagen erwartet. Laut Reglement dürfte die Partie mit 2:0 für die Gäste gewertet werden.

Der Uerdinger Mittelfeldspieler Maximilian Beister übte auch Kritik am Aufstiegsmodus. "Wenn du dreimal in die Relegation musst als Meister oder Vize-Meister und es dreimal nicht packst, dann ist die Enttäuschung, dann ist der Frust da", sagte der langjährige Bundesliga-Profi dem "kicker": "Von Verbandsseite muss sich keiner wundern, dass die Leute ausrasten, wenn du dreimal in so eine Scheiß-Relegation musst und dreimal scheiterst."

Die Mannheimer scheiterten in den beiden Jahren zuvor ebenfalls in den Aufstiegs-Playoffs an Sportfreunde Lotte und dem SV Meppen.

Indes signalisierte der Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes das Ende der Gesprächsbereitschaft im Dialog mit den Anhängern.

"Der deutsche Fußball ist den Fans weite Schritte entgegengegangen. Und wenn das die Antwort auf ein Entgegenkommen und ein Dialogangebot ist, sind wir jetzt am Ende angekommen", sagte Ronny Zimmermann dem "Mannheimer Morgen". "Ich habe so etwas noch nie erlebt, einen Spielabbruch auf so einer Ebene. Da müssen wir nicht mehr über Fußballkultur sprechen, mit so etwas möchte ich nichts zu tun haben."

DFB-Präsident Grindel meldet sich zu Wort

DFB-Präsident Reinhard Grindel will die Ausschreitungen hingegen nicht im Zusammenhang mit der Regionalliga-Debatte sehen.

"Wir haben beim Bundestag gerade eine neue Aufstiegsregelung beschlossen, die unter anderem dazu führt, dass der Meister aus dem Südwesten ab 18/19 fest aufsteigt", twitterte der Spitzenfunktionär des Deutschen Fußball-Bundes. "Davon abgesehen kann die Aufstiegsregelung keine Begründung für die Gewalt sein, die wir in Mannheim gesehen haben."

Die Aufstiegsregelung in der 4. Spielklasse erhitzt seit Jahren die Gemüter. Beim DFB-Bundestag im Dezember war eine Regionalliga-Reform beschlossen worden.

Das komplizierte Übergangsmodell sieht vor, dass es in den beiden nächsten Saisons vier statt bislang drei Aufsteiger in die 3. Liga geben wird. Der Meister der Regionalliga Südwest erhält in dieser Zeit ein direktes Aufstiegsrecht.

In der Saison 2018/19 gilt das auch für den Meister der Regionalliga Nordost. Welche der fünf Staffeln in der nächsten Spielzeit den dritten festen Aufsteiger stellen darf, wird per Los ermittelt.

Die Meister der übrigen beiden Regionalligen bestreiten in der Saison 2018/19 zunächst zwei Playoff-Spiele und erhalten dann ein Jahr später zwei feste Aufstiegsplätze. Eine Arbeitsgruppe soll bis 2019 eine endgültige Reform mit dann nur noch vier Staffeln erarbeiten.

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