25.05.2018 11:18 Uhr

Traditionsklubs vor Rückkehr in den Profifußball

Die Löwen legten den Grundstein zum Aufstieg
Die Löwen legten den Grundstein zum Aufstieg

Kampf um den Aufstieg in die 3. Liga: Nach den Playoff-Hinspielen haben die ehemaligen Bundesligisten Energie Cottbus, 1860 München und KFC Uerdingen beste Chancen auf eine Rückkehr in den Profifußball.

Zusammen waren sie 52 Jahre lang erstklassig, von der Fußball-Bundesliga sind sie derzeit allerdings ziemlich weit entfernt. Für 1860 München (20 Jahre in der Bundesliga), den KFC Uerdingen (14), Waldhof Mannheim (7), Energie Cottbus (6) sowie den 1. FC Saarbrücken (5) geht es wie für den im Profifußball noch gänzlich unerfahrenen Außenseiter Weiche Flensburg (0) um den Aufstieg in die 3. Liga.

Vor den Relegations-Rückspielen am Sonntag haben die Löwen und Cottbus nach ihren Auswärtssiegen beste Chancen, auch Uerdingen gewann sein Hinspiel. Die aktuelle Situation im Überblick:

  • 1. FC Saarbrücken - 1860 München 2:3 (1:1)

Bis um halb drei Uhr hatten Anhänger des 1. FC Saarbrücken in der Nacht vor dem Hinspiel versucht, mit dem Zünden von Böllern nahe des Hotels von 1860 München die Ruhe der Löwen zu stören - half nichts, zumal Saarbrückens Torjäger Kevin Behrens bereits nach 25 Minuten die Rote Karte sah. Sein Trainer Dirk Lottner mochte darin auch etwas Gutes erkennen: "Wir waren in der Lage, mit zehn Mann zwei Tore gegen Sechzig zu erzielen, warum soll uns das nicht auch in München gelingen?"

Ja, warum nicht, mag sich auch sein Kollege denken: Daniel Bierofka jedenfalls ist der Ansicht, seine Löwen stünden vor einer "Mammutaufgabe" am Sonntagnachmittag. Sollten die Sechz'ger diese bewältigen, ist die 3. Liga angeblich gesichert: Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik hat angekündigt, ein fälliges Darlehen zu verlängern. In der Bundesliga haben die Löwen, die vor dieser Saison noch nie viertklassig waren, übrigens zuletzt 2003/2004 gespielt.

  • Weiche Flensburg - Energie Cottbus 2:3 (0:3)

Trainer Claus-Dieter Wollitz stürmte aufs Spielfeld und küsste den Rasen, die über 3000 mitgereisten Fans sangen: "Nie mehr 4. Liga". Nach dem Sieg gegen Nordmeister Weiche Flensburg im Kieler Holstein-Stadion war die Freude bei Energie Cottbus riesig, trotz der beiden Gegentore in der zweiten Halbzeit.

"Natürlich ist es ärgerlich", sagte Ex-Bundesligaprofi Wollitz der "Lausitzer Rundschau". In der zweiten Halbzeit sei die Organisation etwas verloren gegangen, "Fakt ist aber, dass wir jetzt alle Möglichkeiten haben." Am Sonntag im ausverkauften Stadion der Freundschaft will der ehemalige Bundesligist den Aufstieg nach zwei Jahren Regionalliga perfekt machen. Cottbus drängt mit aller Macht zurück in den Profifußball, mit der Rekordausbeute von 89 Punkten war der DFB-Pokalfinalist von 1997 Meister in der Regionalliga Nordost geworden. In der Bundesliga hat Energie übrigens zuletzt in der Saison 2008/2009 gespielt.

  • KFC Uerdingen - Waldhof Mannheim 1:0 (0:0)

Dass ausgerechnet der ehemalige Bundesligaspieler Maximilian Beister die Tür zur Rückkehr in die Drittklassigkeit aufstieß, passt zu den Ambitionen des KFC Uerdingen. Unter dem russischen Präsidenten und Geldgeber Michail Ponomarew soll die 3. Liga nur eine Zwischenstation sein - Uerdingen will an die alten Erfolge anknüpfen. Diese sind vor allem in den 1980er Jahren zu finden. Mit dem Chemiekonzern Bayer im Rücken gelang unter anderem 1985 der Sieg im DFB-Pokal (gegen Bayern München). Ein Jahr später beendete Uerdingen die Bundesligasaison auf Platz drei. Nach dem Rückzug von Bayer 1995 ging es bergab - bis in die 6. Liga.

"Wenn vor zwei Jahren jemand gesagt hätte, dass so viele Leute den KFC sehen wollen, dann hätten sie einen wahrscheinlich in irgendein Krankenhaus eingeliefert", sagte KFC-Trainer Stefan Krämer - 18.162 Zuschauern waren ins benachbarte Duisburg gekommen. Uerdingen könnte der Durchmarsch von der Oberliga Niederrhein in die 3. Liga gelingen. In der Bundesliga haben die Krefelder zuletzt in der Saison 1995/1996 gespielt.

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