23.05.2018 15:58 Uhr

Ex-BuLi-Klubs und ein Außenseiter hoffen auf Liga 3

Daniel Bierofka will mit den Löwen in die 3. Liga
Daniel Bierofka will mit den Löwen in die 3. Liga

Die Traditionsklubs hoffen ihre Renaissance: In den Aufstiegsspielen zur 3. Liga treffen Regionalligisten aufeinander, die das Herz vieler Fußballfans höher schlagen lassen.

Gemeinsam kommen die sechs Vereine auf 52 Jahre Bundesligazugehörigkeit (seit Einführung 1963), zwei DFB-Pokalsiege und sogar eine deutsche Meisterschaft.

1966 wurde 1860 München zum bislang einzigen Mal Meister der Bundesliga, die goldenen Jahre sind jedoch längst vergangen. Nach Querelen mit Investor Hasan Ismaik und dem damit verbundenen Absturz auf die Regionalebene, kämpfen die tief gefallenen Löwen um einen Neuanfang. Der Aufstieg in die 3. Liga wäre der erste Schritt.

Mit einem Kadermarktwert von rund 3,5 Millionen Euro gehören die Münchner zu den Top-Klubs der Regionalligen und sind auch in den Aufstiegsspielen gegen den 1. FC Saarbrücken favorisiert. Dementsprechend optimistisch ist 1860-Sportchef Günther Gorenzel eingestellt. "Man spürt eine große Überzeugung in der Truppe, wenn man den Spielern in die Augen sieht", so der 46-Jährige in der Münchner Abendzeitung.

Ein Hauch von Real in der Grotenburg

Ähnlich wie die Sechziger, ist auch der KFC Uerdingen im Falle eines Aufstiegs keinesfalls als Kanonenfutter der Drittligisten um Hansa Rostock und den Würzburger Kickers einzustufen. Ihren größten Sieg erlebten die Krefelder 1985 in Berlin, als sie Bayern München im DFB-Pokalfinale sensationell mit 2:1 bezwangen.

In die ehrwürdige Grotenburg, der runtergekommenen Kult-Spielstätte des KFC, passen halb so viele Besucher. Zu den Spielen kamen in der vergangenen Saison im Schnitt rund 2500. Die Begeisterung um den Klub, der dank russischem Investor ehemalige Profis wie Maximilian Beister (Hamburger SV) und Christopher Schorch (Real Madrid) verpflichten konnte, ist dennoch ungebrochen.

25.000 Tickets waren für das Hinspiel in Duisburg, wo die Uerdinger ihre Heimpartie aufgrund mangelnder Sicherheitsvorrichtungen in der Grotenburg ausrichten müssen, binnen weniger Stunden verkauft. Selbiges gilt für das bereits ausverkaufte Rückspiel in der Carl-Benz-Arena, der Heimspielstätte des SV Waldhof Mannheim.

"Tolle Rückserie" rettete Mannheim

Von 1983 bis 1990 noch in der Bundesliga, ist es fast schon ein Wunder, dass die Mannheimer nach einer turbulenten Saison überhaupt an den Playoffs zur Drittklassigkeit teilnehmen. "Wir haben uns die Chance durch eine tolle Rückserie erarbeitet", sagte Mannheims Trainer Bernhard Trares, bei dessen Amtsübernahme im Januar der Verein noch auf Platz fünf lag, im Gespräch mit der Rheinischen Post. In den vergangenen beiden Spielzeiten war der frühere Bundesligist jeweils in den Relegationsspielen gescheitert - 2016 gegen die Sportfreunde Lotte, 2017 in einem Elfmeterkrimi beim SV Meppen.

Das dritte und letzte Duell ist ein Spiel der Gegensätze. Der ehemalige Bundesligist und Pokalhalbfinalist Energie Cottbus trifft auf Weiche Flensburg, das mit der Regionalliga-Meisterschaft den bislang größten Vereinserfolg feierte.

Cottbus, von allen Teams der Regionalligen wohl am stärksten einzuschätzen, geht als klarer Favorit in die Partien, ist aber gewarnt. Flensburg spielt erfrischenden Konterfußball, liebt die Außenseiterrolle.

Das geplante Hinspiel in Kiel stand allerdings am Mittwoch zunächst wegen Sicherheitsbedenken auf der Kippe. Etwa 4000 Gästeanhänger wollen Energie ins Holstein-Stadion begleiten, wodurch eine Trennung der Fanblöcke laut des schleswig-holsteinischen Innenmisteriums nicht mehr gegeben sei. Am Mittwochnachmittag gab Cottbus Entwarnung. Der DFB habe mitgeteilt, dass das Spiel definitiv durchgeführt werden könne.

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