22.05.2018 13:17 Uhr

Wolfsburg plant Neuanfang mit Labbadia und Schmadtke

Bruno Labbadia will die Wölfe in der kommenden Spielzeit stabilisieren
Bruno Labbadia will die Wölfe in der kommenden Spielzeit stabilisieren

Nach dem doch noch geglückten Klassenerhalt war den Wolfsburgern klar: Ein "Weiter so" kann es beim Werksklub nicht geben. Für Bruno Labbadia und den designierten neuen Sportchef Jörg Schmadtke geht die Arbeit erst los.

 Bruno Labbadia gönnte sich nur "ein Gläschen Wein". Nach einer ausschweifenden Retter-Party war dem Trainer des VfL Wolfsburg nicht zumute. Zu groß sind die Aufgaben, die nun auf ihn und den neuen Sportvorstand Jörg Schmadtke warten. Das Duo muss unter Hochdruck dafür sorgen, dass die Millionentruppe des Werksklubs nach zwei Jahren am Abgrund zur Zweitklassigkeit schleunigst zurück in die Spur kommt.

"Jetzt beginnt die Arbeit erst richtig", sagte Labbadia nach dem 1:0-Arbeitssieg im Relegations-Rückspiel bei Holstein Kiel. Mit seinem neuen Chef Schmadtke, dessen Verpflichtung laut "Bild"-Zeitung am Dienstag perfekt gemacht wurde, steht er vor einer schwierigen Mission - Anspruch und sportliche Wirklichkeit beim abgestürzten DFB-Pokalsieger von 2015 endlich wieder in Einklang zu bringen. Ein "Weiter so", dies war allen Beteiligten nach dem zweiten Last-Minute-Klassenerhalt in Serie klar, kann es in Wolfsburg nicht geben.

Schmadtke soll Umbruch einleiten

"Es braucht einen Neuanfang", sagte Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs, der auch Mitglied im VfL-Aufsichtsrat ist. Und diesen Wiederaufbau soll Schmadtke einleiten, der 54-Jährige war seit dem geplatzten Wechsel von Horst Heldt (Hannover 96) Favorit auf den Chefposten bei den Wölfen. Schmadtke gilt als gewiefter Kaderplaner, der auch mit kleinen finanziellen Mitteln Großes erreichen kann. Das hatte er zuletzt bei seinen Stationen in Hannover und beim 1. FC Köln, wo er im Oktober 2017 zurückgetreten war, gezeigt.

Wolfsburg ist nun Schmadtkes erste Station, in der Geld keine Rolle spielt. Aber vielleicht war genau dies zuletzt das Problem: Viel zu teure Spieler, viel zu wenig Leistung. Schon in den letzten Monaten von Klaus Allofs wurden die Millionen nicht mehr vernünftig investiert, nach dem Abschied des Managers im Dezember 2016 wurde das sportliche Elend dann immer größer. Mit einem Personal-Etat von rund 60 Millionen Euro hat der Klub im Nachsitzen gegen Kiel gerade so die Klasse gehalten, der mittlerweile geschasste Sportdirektor Olaf Rebbe konnte die Lücke von Allofs nie schließen.

Labbadia will weitermachen

Genau das wird nun von Schmadtke erwartet. Maximilian Arnold, der noch so etwas wie Identifikation mit dem Klub mitbringt, sehnt sich geradezu danach, dass Wolfsburg wieder in "ruhigeres Fahrwasser" gelangt. An "gewissen Stellschrauben" habe der Verein zu drehen, der Kapitän des EM-Triumphs der U21-Nationalmannschaft von 2017 wünscht sich ein bisschen "Kontinuität". Nach zwei desaströsen Spielzeiten "sollten wir kleinere Brötchen backen".

Dass sich der bei den Fans nicht sonderlich beliebte Labbadia für den richtigen Mann beim Neuaufbau hält, daran ließ der 52-Jährige selbst keine Zweifel aufkommen. "Ich habe mir den Kram nicht angetan, um dann zu sagen, ich überlasse es einem anderen", sagte Labbadia bei "Eurosport", allerdings habe er nach turbulenten Wochen Redebedarf: "Wir müssen uns in Ruhe hinsetzen und einige Dinge besprechen." Seine Wünsche kann er ab jetzt bei seinem neuen Chef Schmadtke vortragen.

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