22.05.2018 12:21 Uhr

Keeper Karius will mit Liverpool "das Ding holen"

Will seinen ersten großen Titel: Loris Karius
Will seinen ersten großen Titel: Loris Karius

Loris Karius steht beim Champions-League-Finale in Kiew vor dem bislang wichtigsten Spiel seiner Karriere. Der Torwart des FC Liverpool könnte eine schwierige Saison mit dem Henkelpott krönen.

Wenn am kommenden Samstag im Olympiastadion von Kiew die wichtigste Trophäe im europäischen Vereinsfußball vergeben wird, richten sich die Blicke von Bundestrainer Joachim Löw vor allem auf Real-Star Toni Kroos. Nur im Schatten des 28-Jährigen steht der zweite Deutsche an diesem Abend. Und damit passt Loris Karius perfekt in die Dramaturgie des Aufeinandertreffens zwischen dem Titelverteidiger aus Madrid und dem FC Liverpool.

Für Karius ist das Champions-League-Finale das bislang wichtigste Spiel seiner Karriere, so wie für fast alle Spieler der Reds. Real dagegen strebt nach dem dritten Titel hintereinander, es wäre der 13. insgesamt. "Decimotercera" lautet daher das klare Ziel der Königlichen, Liverpool gewann zuletzt 2005 den Henkelpott.

"Nach dem Halbfinale, als wir wussten, wir haben es geschafft, hat man eigentlich jeden Tag darüber geredet", sagte Karius in der "ZDF-Sportreportage". "Das ist für uns alle das Karriere-Highlight. Wir alle wollen diese Gelegenheit nutzen und das Ding holen", betonte der ehemalige Mainzer Keeper.

Neue Konkurrenz droht

Es wäre für Karius die Krönung einer Saison, die enttäuschend begann. Mit seinem Konkurrenten Simon Mignolet betrieb der 24-Jährige in der Hinrunde Jobsharing. Zwar durfte der Deutsche alle Spiele in der Champions League bestreiten, in der Liga aber blieb ihm meist nur der Platz auf der Bank.

Erst am 14. Januar kehrte Karius für das Topspiel gegen Manchester City (4:3) auch in der Premier League ins Tor zurück und war fortan die klare Nummer eins von Teammanager Jürgen Klopp. In der öffentlichen Wahrnehmung aber wurde die Torhüterposition beim FC Liverpool weiterhin als Großbaustelle angesehen. Gerüchte über eine Verpflichtung von Roma-Torwart Alisson halten sich bis heute.

Apropos Rom: Die beiden Halbfinal-Duelle gegen die Italiener hatten gezeigt, warum Karius oft heftiger Kritik ausgesetzt ist. Im Hinspiel ließ er sich durch einen Schuss von Edin Dzeko ins kurze Eck überraschend, im Rückspiel wehrte Karius einen Schuss von Stephan El Shaarawy nur ungenügend zur Seite ab, wieder bedankte sich Dzeko. Das "Triple" mit dem Bosnier hätte Karius durch einen verursachten Elfmeter fast perfekt gemacht, hätte der Schiedsrichter nicht fälschlicherweise auf Abseits entschieden.

Karius will in die Nationalmannschaft

Klopp selbst hält nichtsdestotrotz große Stücke auf seinen Landsmann zwischen den Pfosten. "Er spielt gut mit und ist fußballerisch ein richtig guter Torhüter. Er hat eine sehr schnelle Auffassungsgabe und eröffnet das Spiel sehr schnell. Das wollen wir sehen", sagte Klopp im "ZDF".

Karius sieht seine Zukunft in Liverpool und schreckt auch vor möglicher Konkurrenz nicht zurück. "Mein Ziel ist es, hier über Jahre hinweg Stammtorwart zu sein und in die Nationalmannschaft zu kommen", sagte er. In Kiew könnte er sich selbst in das größtmögliche Schaufenster stellen.

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