22.05.2018 10:06 Uhr

UEFA-Boss sieht Videobeweis weiter kritisch

Aleksander Ceferin hadert mit dem Videobeweis
Aleksander Ceferin hadert mit dem Videobeweis

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin sieht den Videobeweis im Fußball nach wie vor kritisch. Allerdings gebe es "kein Zurück mehr", sagte der Chef der Europäischen Fußball-Union.

"Auch die UEFA muss den Videobeweis einführen. In welchem Umfang genau, ist noch zu klären", so der 50-Jährige im "kicker". Derzeit setzt der Dachverband in der Europa League und Champions League noch auch zusätzliche Torrichter im Schiedsrichter-Gespann.

"Es ist eine Tatsache, dass der Videobeweis in den Ligen, in denen er bereits Anwendung findet, ein großes Durcheinander verursacht hat", sagte Ceferin und spielte auf den "Halbzeit-Videobeweis" Mitte April in Mainz an: "Fußball ist nun nicht mehr das Gleiche wie vorher, wenn zum Beispiel, wie in der Bundesliga geschehen, Schiedsrichter Spieler aus der Kabine zurück aufs Spielfeld rufen, um einen Elfmeter auszuführen."

Für einen Einsatz in der Königsklasse müsse der "VAR" (Video Assistant Referee) perfekt funktionieren. "Champions League ist 'top of the top of the top'. Dort kann man keinen Probedurchlauf veranstalten", sagte der Slowene: "Hier müssen alle Regeln klar sein. Wir müssen nichts auf Biegen und Brechen durchsetzen, nur weil die FIFA (Fußball-Weltverband, d. Red.) etwas vorgegeben hat."

Wegen einer FIFA-Entscheidung wird die Technik auch bei der WM in Russland zum Einsatz kommen, was Ceferin infrage stellt: "Ist die WM die geeignete Bühne, eine neue Technik auszutesten? Eines ist klar: Es wird dort viele unklare Situationen geben Zum Beispiel, wenn ein Schiedsrichter ein Abseits anzeigt, und dann sehen Sie aber, es war doch kein Abseits. Was ist dann zu tun? Niemand weiß es."

Scharfe Kritik an Hotelpreisen

Unterdessen hat Ceferin die Stadt Kiew, am Samstag Ausrichter des Champions-League-Finales, für ihre Preispolitik kritisiert. "Es ist wirklich unglaublich, wie sich die Hotelpreise entwickelt haben. Das ist ein Missbrauch, absolut unfair. Auch die Fluggesellschaften sollten keine Fantasiepreise nehmen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, um diese Missstände auszuschließen."

Kurz vor dem Endspiel zwischen Titelverteidiger Real Madrid und dem FC Liverpool kosten in der ukrainischen Hauptstadt selbst kleine Ferienzimmer weit über 200 Euro. Unterkünfte mit mehr als drei Sternen sind kaum noch zu bekommen.

Für das Spiel selbst sieht Ceferin keinen Favoriten. "Die Chancen stehen 50:50", sagte er: "Ich mag jedes Finale. In dem Moment, in dem sie das Finale erreichen, sind es die besten Mannschaften. Mit Real Madrid haben wir den üblichen Verdächtigen, die Königlichen, die ja quasi immer im Endspiel der Champions League stehen. Und Liverpool ist schon ein Newcomer, mit großartigen Fans. Das wird ein tolles Finale."

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