09.05.2018 09:35 Uhr

Arnold über Wolfsburg-Fans: "Verbindung ist beschädigt"

Der VfL Wolfsburg steht vor dem letzten Spieltag erneut am Abgrund
Der VfL Wolfsburg steht vor dem letzten Spieltag erneut am Abgrund

Ex-Kapitän Maximilian Arnold vom abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg hat sich zum Konflikt mit den Anhängern der Niedersachsen geäußert.

"Das habe ich in meiner langen Zeit in Wolfsburg so noch nie erlebt. Den Unmut kann ich absolut nachvollziehen. Die Fans haben auch das Recht, sauer zu sein", sagte Arnold in der "Sport Bild". "Aber in der aktuellen Lage hilft es uns nicht. Kein Spieler trifft dadurch besser. Manchmal wünsche ich mir, dass Spieler und Fans mal die Rollen tauschen könnten, um besser zu verstehen, dass mehr dahintersteckt, als nur 90 Minuten dem Ball hinterherzurennen."

Nach der 1:4-Auswärtsniederlage bei RB Leipzig warteten rund 100 Fans des deutschen Meisters von 2009 an der Geschäftsstelle. Aus Angst vor Aussschreitungen wich der VfL-Mannschaftsbus von seiner eigentlichen Route ab und fuhr an einen geheimen Ort. Unter der Woche wurden die Profis beim Training in Wolfsburg von den Fans verbal attackiert und angefeindet.

Für die missliche sportliche Lage der Wolfsburger machte Arnold die Unruhe im Verein sowie die personellen Veränderungen in der Führungsriege mitverantwortlich. 

"Das war nicht hilfreich und geht sicher auch nicht spurlos an der Mannschaft vorüber. Da ist vieles nicht optimal gelaufen. Die Unruhe zieht sich durch alle Ebenen wie ein Roter Faden. Das kommt auch ganz unten bei den Spielern an", sagte Arnold. "Wir laufen nicht mit Scheuklappen durch die Gegend. Du wirst von der Familie oder von Freunden immer angesprochen. Sogar wenn ich die Post aus dem Briefkasten hole, fragen die Nachbarn."

Die Wolfsburger haben mit Bruno Labbadia bereits den dritten Trainer in dieser Saison, nachdem Andries Jonker und Martin Schmidt während der Spielzeit ihren Posten räumen mussten. Auch Sportdirektor Olaf Rebbe wurde Ende April freigestellt.

Das "Abstiegsendspiel" gegen den 1. FC Köln am Samstag sieht Arnold vornehmlich als mentale Herausforderung. "Es geht nur über den Kopf. Das hat nicht mehr viel mit Fußball zu tun. In solchen Spielen werden so einfache Dinge, wie den Ball von A nach B zu spielen, unheimlich schwer. Es gibt keine leichten Pässe mehr", erläuterte der 23-Jährige.

Dennoch zeigte sich der Mittelfeld-Akteur vorsichtig zuversichtlich: "Der Glaube ist da und überwiegt vor allen anderen Gefühlen. Wenn der Glaube nicht mehr da wäre, wäre auch die Hoffnung weg. Dann müssten wir nicht mehr antreten."

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