23.04.2018 07:24 Uhr

Vom frühreifen Zangler zum Rapid-Leistungsträger

Thomas Murg ist aus der Mannschaft von Goran Djuricin momentan nicht wegzudenken
Thomas Murg ist aus der Mannschaft von Goran Djuricin momentan nicht wegzudenken

Auch dank der Hochform von Thomas Murg darf Rapid Wien spät in der Saison doch noch von Platz zwei träumen. Trainer Goran Djuricin spricht dem 23-Jährigen ein besonderes Lob aus, während sich der Offensivspieler über seine neu gewonnene Abschlussstärke freut.

Auch wenn Thomas Murgs konstante Treffsicherheit am 1. April ihren Ausgang nahm, ein Scherz ist die Überform des derzeit besten Offensivspielers des SK Rapid keineswegs. Fünf Tore hat der 23-jährige Kreativgeist in den letzten vier Bundesligapartien erzielt und ist damit ein prägendes Element der grün-weißen Erfolgsserie in diesem Meisterschaftsfrühling. Die letzten fünf Ligaspiele hat Rapid allesamt gewonnen, seit sechs sind die Hütteldorfer ungeschlagen.

Enormes Talent war dem Linksfuß, der mit 15 beim GAK in der Regionalliga und mit 17 als Austrianer in der Bundesliga debütierte, schon immer beschieden, ein gewisses Maß an Konstanz brachten ihm erst eineinhalb Lehrjahre bei der SV Ried. Zoran Barišić holte Murg im Jänner 2016 als seinen Wunschspieler zu Rapid, unter des Ex-Trainers Nach-Nach-Nachfolger blüht er nun so richtig auf.

"Als ich als Interimstrainer (unter Damit Canadi, Anm.) anfing, sagte ich zu ihm, dass es für mich zu wenig ist. Dass er ein guter Spieler ist und ich einen sehr guten aus ihm machen möchte. Er, Stefan Schwab und Dejan Ljubičić sind drei Spieler, die eine sehr, sehr gute Entwicklung gemacht haben", lobte Coach Goran Djuricin nach dem 4:1 gegen die Admira. Des Trainers Chancen auf eine Vertragsverlängerung sind dank dieses Erfolgs wieder gestiegen.

Murg: Mit Extraschichten zur Souveränität im Abschluss

Mit einem Doppelpack vor der Pause hatte Murg Rapid gegen die Südstädter auf die Siegerstraße gebracht. Erst verlud er Markus Wostry nach einem weiten Pass von Schwab in Robben-Manier, kurz vor dem Halbzeitpfiff schloss er einen Konter über Louis Schaub eiskalt ab.

So souverän vor dem gegnerischen Tor agierte Murg in dieser Saison längst nicht immer. Alleine sechs Mal hat der Steirer Aluminium getroffen. Nach dem Admira-Match verriet der Voitsberger den anwesenden Journalisten, wie er sein Visier wieder eingestellt hat: "Ich habe daran gearbeitet, sehr viele Extraschichten gemacht, Abschlüsse trainiert. Ich hab' mir auch nicht eingeredet, dass das Pech sei. Es ist einfach Übung und jetzt klappt es wieder ganz gut."

Bewerbsübergreifend hält Murg nun bei zehn Pflichtspieltoren, seine mit Abstand beste Bundesligasaison bisher. Jetzt sei es "ein bisschen entspannter vorm Tor, wenn man in den letzten Spielen getroffen hat", so die grün-weiße Nummer 19 schmunzelnd.

Heißes Duell in Graz steht bevor

Seit Sonntag fix ist Rapids Rückkehr auf die internationale Bühne, das Ticket zur Europa-League-Qualifikation ist den Hütteldorfern nicht mehr zu nehmen. Weil Sturm am Samstag überraschend in Wolfsberg verlor, verspricht die Neuauflage des Cup-Halbfinales am kommenden Sonntag (16:30 Uhr) dennoch besondere Spannung.

Gewinnt Rapid auch in Graz, wären die Wiener plötzlich nur noch zwei Punkte hinter den Steirern. Das Rennen um den zweiten Startplatz in der Champions-League-Quali hinter dem Quasi-Meister Red Bull Salzburg wäre neu eröffnet.

So weit will man im Westen Wiens freilich noch nicht denken. "Darüber können wir erst nach der Partie gegen Sturm reden. Sollten wir dort Punkte machen, wird es natürlich sehr interessant", sagte Djuricin. Murg sprach von der Lust auf die "Revanche" und der Chance, "Sturm noch einmal unter Druck setzen" zu können.

David Mayr

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