Sportvorstand Christian Heidel vom Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 hat betont, wie groß der Rückstand des Tabellenzweiten auf den Deutschen Meister FC Bayern München auch in dieser Saison noch ist. 

Im Gespräch mit dem "Kölner Stadtanzeiger" sprach der Schalker Manager von einer extremen Dominanz der Münchner, "die erst mal so weitergeht". "Der FC Bayern ist in allen Bereichen der Konkurrenz weit voraus. Das haben sie sich erarbeitet. Bayern muss schon sehr viele Fehlentscheidungen treffen, zum Beispiel beim anstehenden Umbruch des Kaders, und die Konkurrenten dahinter müssen fast alles richtig machen, damit dieser Vorsprung schmilzt", so Heidel weiter.

Der Schalke-Macher kritisierte aber auch die gängige Transferpolitik des FC Bayern, sich Jahr für Jahr bei konkurrierenden Bundesliga-Klubs zu bedienen und verwies dabei auch auf den ungeliebten Reviernachbarn aus Dortmund: "Wenn jemand den Bayern doch mal gefährlich wird, dann kaufen sie dem die besten Spieler weg. Dortmund hat das erfahren müssen. Auch wir verlieren unseren Besten (Leon Goretzka, Anm. d. Red.) an die Bayern."

In früheren Jahren hatten die Schalke auch schon den späteren Welttorhüter Manuel Neuer an den deutschen Rekordmeister abgeben müssen. "Aber das ist legitim, in ihrer Situation würde ich es auch so machen", relativierte Heidel.

Heidel verspricht: "Tedesco soll Kontinuität in den Verein bringen"

Neben den finanziellen Möglichkeiten eines Klubs hob Heidel auch die Bedeutung des Cheftrainers für den sportlichen Erfolg einer Spitzenmannschaft hervor. Auch hier zog der Manager die schwarzgelbe Borussia als Beispiel heran: "Der BVB hatte mit Jürgen Klopp einen der besten Trainer der Welt. Jürgen kam 2008, da stand der BVB mit dem Rücken zur Wand. Drei Jahre später war Dortmund Meister. Jürgen war dort innovativ und hat etwas entwickelt."

Auf ein ähnliches Phänomen hofft der 54-Jährige jetzt auch bei Schalkes Trainer-Senkrechtstarter Domenico Tedesco. "Ich habe das Gefühl – nein: Ich habe die Gewissheit, dass wir mit Domenico einen Trainer gefunden haben, der zu Schalke passt und der hier noch viele Jahre tätig sein wird. Wir werden ihm die Zeit geben, etwas sukzessive aufzubauen. Es gibt die Option, mit ihm langfristig zusammen zu arbeiten. Und das wird auch geschehen", versprach der Sportvorstand der Königsblauen und legte nach: "Er soll Kontinuität in den Verein bringen."