18.04.2018 21:06 Uhr

Mattersburg scheitert vom Elfmeterpunkt

Alois Höller und seine Mattersburger zwangen Titelverteidiger Salzburg in die Verlängerung
Alois Höller und seine Mattersburger zwangen Titelverteidiger Salzburg in die Verlängerung

Der SV Mattersburg vergibt im Cup-Halbfinale gegen Red Bull Salzburg insgesamt vier Elfmeter. Der Titelverteidiger steht dank Glück und eines Kraftakts erneut im Endspiel.

Red Bull Salzburg darf das fünfte Double in Folge ins Visier nehmen. Der Titelverteidiger setzte sich im Halbfinale des ÖFB-Cups am Mittwochabend in Mattersburg nach einer aufreibenden Partie erst im Elfmeterschießen mit 3:0 durch. Nach torlosen 120 Minuten verwerteten alle Salzburger Schützen, während bei den Burgenländern die ersten drei scheiterten. Das Finale in Klagenfurt wird damit am 9. Mai steigen.

Der Europa-League-Halbfinalist und Bundesliga-Tabellenführer musste im Pappelstadion gehörig zittern. Mattersburg vergab durch Salzburg-Leihgabe Smail Prevljak schon am Ende der regulären Spielzeit einen Elfmeter (83.). Darüber hinaus hätte Mattersburg bei einem Kopfball von Jano in der 71. Minute vorlegen können. Auf TV-Bildern sah es danach aus, als ob Salzburg-Torhüter Cican Stanković, der anstelle von Einsergoalie und Kapitän Alexander Walke im Cup eingesetzt wird, den Ball hinter der Torlinie abgewehrt hatte.

In der Entscheidung verwerteten Valon Berisha, André Ramalho und Stefan Lainer souverän für die Mannschaft von Marco Rose. Bei Mattersburg scheiterten Alois Höller und Manuel Seidl an Stanković, Nedeljko Malić schoss als zweiter SVM-Schütze weiter über das Tor. Die Burgenländer verpassten damit den dritten Einzug in ein Cupfinale in der Vereinsgeschichte. Red Bull Salzburg blieb auch im 29. Cupauftritt in Folge erfolgreich.

Mattersburg kann Salzburger Powerplay standhalten

Als "David gegen Goliath" hatte Mattersburg-Trainer Gerald Baumgartner die Ausgangslage umschrieben. Und Salzburg bemühte sich, seine Rolle auszufüllen. Rose verschaffte Munas Dabbur und Diadié Samassékou eine Ruhepause, setzte sonst auf seine Stammkräfte. Seine Elf begann dominant. Eine richtige Torchance konnte sich der Serienchampion in der ersten halben Stunde aber nur einmal herausspielen: Fredrik Gulbrandsen traf den Ball nach einer Ulmer-Hereingabe schlecht (11.). Mattersburg versuchte in erster Linie, in der Abwehr solide zu stehen.

Bei Salzburg zog sich Amadou Haïdara bei einem Foul an Michael Novak eine Knieblessur zu und musste vom Feld. Mattersburg hatte in den drei Minuten mit einem Mann mehr die vorerst stärkste Phase. Florian Hart visierte aus 17 Metern das Kreuzeck an, das er nur knapp verfehlte (29.). Für Haidara kam schließlich Enock Mwepu, der vergangenes Wochenende bei der Admira ein starkes Startelfdebüt gegeben hatte.

Mattersburgs Gesicht der ersten Halbzeit war Höller, der kräftig austeilte, aber auch einstecken musste. In der Nachspielzeit mussten die Burgenländer noch einmal zittern. Der ansonsten kaum beschäftigte Markus Kuster parierte gegen Takumi Minamino mit der Hand, ehe Kapitän Malić klärte.

Hektische Phase in der zweiten Hälfte

Die zweiten 45 Minuten begannen erneut mit Powerplay der Salzburger. Mattersburg durchtauchte diese Phase wieder und versuchte, Nadelstiche zu setzen. Für Salzburg entwickelte sich ein echtes Geduldsspiel, in dem Xaver Schlager die Weichen auf Sieg hätte stellen können. Sein Schuss in der 60. Minute landete aber nur an der Stange.

Es folgte große Aufregung elf Minuten später. Zuschauer machten Schiedsrichter Manuel Schüttengruber vehement darauf aufmerksam, dass der Ball bei Janos Kopfball hinter der Linie war. Malić hatte in der Aktion noch die Stange getroffen. Die Mattersburger hatten in der aufgeregten Stimmung plötzlich Oberwasser. Bei einem Zweikampf im Strafraum zwischen Berisha und Höller ertönte der Pfiff, Schüttengruber gab Elfmeter. Prevljak, beim 2:2 in der Liga vor wenigen Wochen vom Punkt noch zweimal erfolgreich, scheiterte jedoch mit einem schwach geschossenen Versuch an Stanković.

Salzburg schleppt sich in die Verlängerung

Bei Salzburg stand zu diesem Zeitpunkt schon Dabbur auf dem Spielfeld. Der Titelverteidiger wirkte körperlich in seinem 53. Pflichtspiel der Saison aber nicht mehr auf der Höhe. Mattersburg hatte in der regulären Spielzeit noch eine Riesenchance. Der eingewechselte Andreas Gruber machte alles richtig, schaufelte den Ball alleine vor Stanković jedoch über die Latte (87.).

Die Verlängerung bot ein Spiel, in dem beide Teams eine Vorentscheidung herbeiführen hätten können. Salzburg versuchte, das Heft in die Hand zu nehmen. Stanković stand bei einem Malić-Kopfball (98.) nach einem Eckball aber erneut im Zentrum, Manuel Seidls Versuch strich über Salzburgs Gehäuse (115.). In der Entscheidung vom Elferpunkt blieben die Salzburger schließlich eiskalt.

apa

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