11.04.2018 09:40 Uhr

BVB-Idol Subotic: "Nicht irgendein Ex-Spieler"

Neven Subotic hat sich in Saint-Étienne sehr gut eingefunden
Neven Subotic hat sich in Saint-Étienne sehr gut eingefunden

Beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund gehörte er nicht mehr zum Stamm-Kader, bei seinem neuen Klub AS Saint-Étienne ist er schnell wieder zu einer festen Größe geworden. Neven Subotic ist auf dem besten Weg zurück zu alter Stärke.

Im Gespräch mit der "Sport Bild" bestätigte der Innenverteidiger, der seit dem Januar in der Ligue 1 aufläuft: "Mein Einstand hier war grandios. Dass wir in zwei Monaten aus der Abstiegsregion in Richtung Europapokalplätze klettern, war nicht zu erwarten. Ich bekomme wieder Vertrauen vom Trainer und Akzeptanz von der Mannschaft."

Seit seinem Wechsel stand der 29-Jährige bei Saint-Étienne stets in der Anfangself, traf schon zweimal und gehört in der Abwehr zu den großen Stabilisatoren. Beim Klub von der Loire hatte der 209-fache Bundesligaspieler übrigens einen Vertrag bis 2020 unterschrieben.

Am letzten Wochenende überzeugte ASSE zuletzt mit einem 1:1 gegen den kommenden Meister Paris Saint-Germain. Entsprechend groß ist das Selbstvertrauen bei Abwehrmann Subotic, mit dem der zehnfache französische Meister von Platz 17 auf Platz neun geklettert ist und mittlerweile Tuchfühlung zu den Europapokalplätzen hat: "Ich kann endlich zeigen, dass ich noch einiges draufhabe. Ich bin nicht nach Saint-Étienne gekommen, um meine Karriere ausklingen zu lassen, sondern weil die Perspektive stimmt und ich etwas erreichen will."

Fast ein Jahrzehnt beim BVB

Seine neun Jahre bei Borussia Dortmund will der Innenverteidiger trotz der Degradierung in der laufenden und letzten Saison mit vielen Partien auf der Bank, der Ausleihe zum 1. FC Köln und schließlich dem Transfer nach Zentralfrankreich keinesfalls missen. Vor allem das Klub-Credo "Echte Liebe" trägt Subotic weiterhin im Herzen: "Ich fühle mich nicht als irgendein Ex-Spieler, sondern als Teil des Vereins. Jetzt als Fan, nicht mehr als Spieler", betonte er. 

Zwischen der jetzigen Mannschaft beim BVB, die seit sechs Jahren ohne Chance auf den Titel in der Bundesliga dem FC Bayern München weit hinterherläuft, und der Dortmunder Meistermannschaft der Jahre 2011 und 2012 machte Subotic derweil gewaltige Unterschiede aus. Vor allem hinsichtlich der Mentalität und der Einstellung auf dem Platz, die laut dem 1,92-m-Mann elementar für die beiden Meisterschaften, den Pokalsieg 2012 und das Erreichen des Champions-League-Finals 2013 gewesen sind.

"Hätte man uns im Mannschaftskreis ein Stück Fleisch in die Mitte geworfen, wären wir alle wie Piranhas draufgestürzt. Als wir damals vor den Spielen im Tunnel standen, haben wir in unseren Köpfen schon 2:0 geführt. So geil waren wir auf die Spiele."

Subotic: "Kampfgeist als Eintrittspreis"

Als entscheidenden Faktor für die steile Positiventwicklung bei den Schwarz-Gelben zwischen 2008 und 2013 machte Subotic vor allem Erfolgscoach Jürgen Klopp aus, der ihn 2008 vom Konkurrenten 1. FSV Mainz 05 mit zum BVB nahm: "Jürgen Klopp hat keine Zocker, sondern Malocher gesucht. Wir haben da schon eine spezielle Mentalität verkörpert, sonst hätten wir allerdings auch nicht zu unserem Trainer gepasst", so der serbische Nationalspieler in der "Sport Bild".

In emotionalen Worten führte Subotic aus: "Der Kampfgeist war der Eintrittspreis für unser Team. Wer nicht kämpfen wollte, hatte keine Chance. Jeder empfand es als etwas Besonderes, für Borussia Dortmund aufzulaufen." Diese Tugenden seien dem BVB in den letzten Jahren etwas abhanden gekommen, was einer Hauptgründe für den großen Leistungsunterschied zum FC Bayern sei.

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