05.04.2018 09:00 Uhr

Damals: Schalkes magische Nacht im San Siro

Schalke 04 gewann am 5. April 2011 mit 5:2 bei Inter Mailand
Schalke 04 gewann am 5. April 2011 mit 5:2 bei Inter Mailand

Am 5. April 2011 gelang dem FC Schalke 04 eine der größten Sensationen der jüngeren Champions-League-Geschichte. Mit 5:2 schossen stark ersatzgeschwächte Knappen den amtierenden Titelträger Inter Mailand im San Siro ab.

Die magische Nacht begann aus Schalker Sicht denkbar schlecht. Schon nach 25 Sekunden schienen alle Träume vom Halbfinale der Champions League ausgeträumt.

Den ersten Angriff der Hausherren klärte Keeper Manuel Neuer halsbrecherisch per Flugkopfball in Richtung Mittellinie. Aus mehr als 50 Metern nahm Dejan Stankovic den Ball volley. Dieser segelte über die gesamte Hintermannschaft der Königsblauen hinweg ins leere Tor. 1:0 für Inter, es lief alles nach Plan für den Titelverteidiger.

Doch Schalke gab sich nicht geschlagen. Raúl setzte einen Kopfball knapp neben das Tor (4.), José Manuel Jurado scheiterte knapp mit einem Distanzschuss (15.).

Dann kam der exzellente Auftritt der S04-Youngster: Einen Kopfball von Kyriakos Papadopoulos nach einer Ecke konnte Inter-Torwart Julio César noch abwehren. Joel Matip drosch den Abpraller ins Netz – 1:1, die Begegnung war wieder offen.

Manuel Neuer stand gegen Inter mehrfach im Mittelpunkt
Manuel Neuer stand gegen Inter mehrfach im Mittelpunkt

Metzelder, Huntelaar und Co. fehlen verletzungsbedingt

Diego Militos Treffer zur erneuten Führung für die Mailänder (34.) konterte Edu noch vor der Pause (40.). "Das ist eine ganz, ganz tolle Leistung. Erstaunlich, wie offen wir das Spiel gestalten können", lobte Christoph Metzelder seine Teamkollegen im Halbzeit-Interview mit "Sat1".

Der erfahrene Abwehrspieler fehlte wegen eines Nasenbeinbruchs, genauso wie Peer Kluge (Bauchmuskelzerrung) und Mario Gavranovic (Riss des Syndesmosebands). Auch Torjäger Klaas-Jan Huntelaar (Knieverletzung) konnte die Reise nach Mailand nicht mit antreten.

Ein Vater des Schalker Erfolgs in San Siro: Trainer Ralf Rangnick
Ein Vater des Schalker Erfolgs in San Siro: Trainer Ralf Rangnick

Doch Trainer Ralf Rangnick stellte seine "Notelf" auch für den zweiten Durchgang hervorragend ein. Nachdem Milito (47.) für nun wütend anrennende Gastgeber hauchdünn scheiterte und Neuer gegen Superstar Samuel Eto'o in Weltklassemanier den abermaligen Rückstand verhinderte (48.), schlug Schalke eiskalt zu.

"So etwas passiert nicht alle Tage"

Raúl erzielte das 3:2 (53.), Jurado erzwang ein Eigentor von Abwehrspieler Andrea Ranocchia (57.). Zu allem Überfluss sah der Rumäne Cristian Chivu Gelb-Rot (62.). Edu machte nach Pfostentreffern von Jurado (65.) und Jefferson Farfán (75.) mit seinem zweiten Treffer die Sensation perfekt.

Raúl (r.) erzielt den Treffer zum 3:2 für Schalke
Raúl (r.) erzielt den Treffer zum 3:2 für Schalke

"Ich muss erst einmal begreifen, was hier gelaufen ist. So etwas passiert nicht alle Tage. Wir haben alle gut zusammengearbeitet, und dieser Sieg ist das Produkt", stammelte Matip nach Spielschluss in die Mikrofone. "Das war ein schöner Abend. Wir wollten einen Sieg, aber dass er so ausgefallen ist…", zeigte sich sogar der erfahrene Raúl beeindruckt von der Leistung beim haushohen Favoriten.

Im Rückspiel machten die Schalker durch einen 2:1-Erfolg den Halbfinaleinzug perfekt. Dort war im Duell mit Manchester United zwar Endstation. Doch die magische Nacht von San Siro konnte den Knappen keiner mehr nehmen.

Tobias Knoop

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