01.04.2018 11:44 Uhr

Austria jubelt auch über "dreckigen Sieg"

Auch ein glücklicher Sieg bringt drei Punkte
Auch ein glücklicher Sieg bringt drei Punkte

Thomas Letsch nahm den "dreckigen Sieg" gerne mit. "Wir hatte heute die Chance, drei Punkte zu holen. Das haben wir geschafft, mehr war nicht möglich", fasste Austrias Coach nach einem hart erkämpften 2:1 gegen Altach am Karsamstag das Wesentliche ins Auge. Für die Violetten lebt die Chance, doch noch den Sprung ins internationale Geschäft zu schaffen. Sehr knapp davor ist bereits der LASK.

Die Linzer arbeiteten sich für zumindest einen Tag auf Rang drei der Tabelle vor. Das 1:0 bei der Admira war der dritte Sieg en suite für die Athletiker, die sich zuletzt 1999 für den Europacup qualifizierten. Neun Punkte beträgt der Abstand auf die Austria. Die hat ihrerseits den vielleicht reichenden fünften Platz ins Visier genommen. Dort rangiert derzeit die Admira, die sich mit Verletzungssorgen ins Saisonfinish schleppt.

85 Minuten waren im Ernst-Happel-Stadion gespielt, die Austria schien drauf und dran, den nächsten Rückschlag zu kassieren. Ein später Treffer von Felipe Pires lässt die Wiener aber weiter hoffen. Auch wenn der Torschütze danach von einem "klar verdienten Sieg" sprach: die Leistung gegen den im Frühjahr weiter bei nur einem Sieg haltenden Achten der Tabelle ließ noch genug Luft nach oben.

Altach setzte den Wienern vor allem nach Seitenwechsel zu. Mathias Honsak traf zum Ausgleich (55.), nachdem Raphael Holzhauser die Austria per Elfmeter (17.) voran gebracht hatte. Dass Honsak kurz darauf ausfiel, passt zur Momentaufnahme der Altacher. Der U21-Teamspieler wird die Verletztenliste erweitern. Trainer Klaus Schmidt vermutete eine schwere Muskelverletzung, führte dies auf Überbelastung zurück.

"Aufgrund der dünnen Kadersituation musste er spielen. Das ist ein Problem, und dafür haben wir die Rechnung präsentiert bekommen", sagte Schmidt. Patrick Salomon sah in der dünnen Personaldecke noch einen weiteren Nachteil. "Der Konkurrenzkampf im Training muss viel härter werden. In der Länderspielpause haben wir nur mit zwölf Feldspielern trainiert", sagte der Mittelfeldmann.

"So ehrlich muss man sein, es war ein glücklicher Sieg"

Bei der Austria wusste man, dass das Gezeigte zu wenig sein wird, um das Ziel noch zu erreichen. Letsch hob immerhin die Schlussphase als positiv hervor. "Der Siegeswille am Schluss, das freut mich", merkte der Fink-Nachfolger an. Ansonsten war er nicht wirklich zufrieden. "So ehrlich muss man sein, es war ein glücklicher Sieg. Es gab viele Dinge, die nicht so optimal waren."

Zugutehalten muss man Letsch, dass er auf die Jugend setzt. Mit Alexandar Borkovic, Vesel Demaku und dem eingewechselten Dominik Fitz bot der Deutsche drei 18-Jährige auf. Der erstmals in der Bundesliga spielende Fitz brachte in der Schlussviertelstunde neuen Elan, was ihm Lob seines Trainers ("Er hat frischen Wind gebracht") bescherte. Auf die Austria wartet nun auswärts Sturm Graz, dann im Happel-Stadion das Derby gegen Rapid. Florian Klein wusste: "Es wird schwer, aber wenn wir selbstbewusst auftreten, haben wir eine Chance."

Für den LASK geht es kommenden Sonntag in Pasching gegen Meister Salzburg weiter. Ihre Form haben die Linzer über die Länderspielpause offenbar konserviert. Die Admira hatte wenig zu melden. Bei den Südstädtern fehlten einige Spieler, darunter der gesperrte Lukas Grozurek. Ohne den achtfachen Saisontorschützen blieb der Angriff ohne Durchschlagskraft. Trainer Ernst Baumeister war ein Mann klarer Worte: "Wenn man 90 Minuten keine Torchance hat, sagt das alles." Für sein Team war es die dritte Niederlage in den jüngsten vier Runden, nur in St. Pölten gelang ein knapper Erfolg.

Oliver Glasner sah, wie Samuel Tetteh in der 24. Minute den schlussendlich entscheidenden Treffer markierte. Danach hatte der LASK alles im Griff. Einziges Manko blieb, dass das 2:0 nicht fallen wollte. "Es war ein sehr guter Auftritt für uns, und es kann so weitergehen", sagte Glasner. Vom Europacup redet der langjährige Ried-Profi dennoch nicht gerne. In zwei Jahren wollte Glasner mit dem Aufsteiger international spielen. Es scheint, als gelänge dies bereits nach der ersten Saison im Oberhaus. Noch tritt der LASK-Coach auf die Euphoriebremse: "Dritter zu sein, ist sehr schön", sagte Glasner. "Wir werden aber auch wieder ein Spiel verlieren."

apa

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