29.03.2018 13:25 Uhr

Verrückte 2. Liga: Das Zittern im Saisonendspurt

Für Arminia Bielefeld ist in dieser Saison noch alles möglich
Für Arminia Bielefeld ist in dieser Saison noch alles möglich

Nach zwei Wochen Durchschnaufen geht sie wieder los, die spannendste 2. Liga seit vielen Jahren. Sieben Spieltage vor Schluss zittern 14 Teams noch um den Klassenerhalt.

Arminia Bielefeld hofft auf den Aufstieg und sorgt sich um den Klassenerhalt. Klingt komisch, ist aber so. Die 2. Fußball-Bundesliga spielt sieben Spieltage vor Schluss verrückt, gleich 14 von 18 Teams stecken im Abstiegskampf. Den Tabellenfünften Bielefeld trennen nur fünf Punkte vom Relegationsrang 16, für Spannung ist am Wochenende mit gleich fünf Abstiegs-Duellen gesorgt.

"Die Tabelle ist so eng wie nie. Wir müssen nach oben und nach unten schauen und sehr fokussiert sein", sagte Trainer Jeff Saibene von Arminia Bielefeld (38 Punkte) vor dem Heimspiel am Samstag gegen Holstein Kiel (44). Wer das nicht tue, der könne in diesem Jahr sein blaues Wunder erleben: "Man darf nicht so naiv sein und glauben, dass man mit dem Abstieg nichts zu tun hat."

Stürmer Moritz Hartmann vom FC Ingolstadt (37) verschwendet dennoch keinen Gedanken an einen möglichen Existenzkampf, er wolle "näher an die oberen Ränge heranrücken" und "nicht im Niemandsland landen".

"Wer hat schon Lust auf Abstiegskampf?"

Das Problem ist nur: Das Niemandsland gibt es derzeit in der Liga nicht. Plötzlich stecken auch Klubs im Schlamassel, die zuvor monatelang mit den Aufstiegsplätzen geliebäugelt hatten. Union Berlin (36) zum Beispiel muss im Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth (33) in den Abstiegskampf-Modus schalten, ansonsten könnte es für die Eisernen brenzlig werden. "Ich sehe den Ernst der Lage, sonst wäre ich ja blind", sagt Union-Trainer Andre Hofschneider: "Aber ich vertraue meiner Mannschaft."

Auch für den FC St. Pauli (36) steht im Duell der Tabellennachbarn gegen den SV Sandhausen (36) ein richtungweisendes Spiel an. "Wer hat schon Lust auf Abstiegskampf?", fragt Paulis Abwehrspieler Daniel Buballa rhetorisch. Er jedenfalls könne "gut darauf verzichten, unten reinzurutschen".

Lautern kämpft ums Überleben

Der VfL Bochum (34) ist unter Trainer Robin Dutt zwar wieder auf dem Weg nach oben, doch gerettet ist der ehemalige Bundesligist längst noch nicht. "Ich kann mich an keine Spielzeit erinnern, in der es tabellarisch so kompliziert zuging", sagt VfL-Sportvorstand Sebastian Schindzielorz: "Die Spiele werden weniger und der Druck nimmt weiter zu."

Den größten Druck hat zweifellos Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern (25). Die Pfälzer sind im Auswärtsspiel am Samstag beim MSV Duisburg (37) zum Siegen verdammt, bei einer Niederlage dürfte der erstmalige Absturz in die 3. Liga praktisch perfekt sein. Trainer Michael Frontzeck verweist aber auf die Leistungen unter seiner Regie, die hätten "nichts mit einem Tabellenletzten zu tun".

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