22.03.2018 19:00 Uhr

Slowenien-Star Kampl: Österreich ist Favorit

Kevin Kampl war früher für die Salzburger
Kevin Kampl war früher für die Salzburger "Bullen" im Einsatz

Der Ex-Salzburger Kevin Kampl freut sich "brutal" über den Europacup-Lauf seiner ehemaligen Kollegen, spricht über ein mögliches "Bullen"-Duell in der EL und blickt auf das Testduell zwischen Österreich und Slowenien voraus.

Kevin Kampl (27) ist zurück - nach Unstimmigkeiten mit Ex-Teamchef Srečko Katanec nicht nur im slowenischen Nationalteam, sondern auch in Österreich.

Der frühere Salzburg-Legionär sprach vor dem Test gegen das ÖFB-Team am Freitagabend in Klagenfurt mit der APA über den Neustart beider Mannschaften, die Ziele mit RB Leipzig und Salzburgs Erfolgslauf in der Europa League.

Frage: Wie schön ist es, wieder hier in Österreich zu sein, und vor allem: Wie schätzen Sie die Qualitäten der österreichischen Mannschaft ein?

Kevin Kampl: An das Stadion habe ich gute Erinnerungen, wir sind ja hier auch Pokalsieger geworden (2014, Anm.). Ich freue mich, dass wir gegen Österreich spielen. Ich kenne sehr viele Spieler dort. Ich finde, sie haben eine sehr gute Mannschaft mit sehr viel Qualität und sehr viel Potential. Sie sind sicherlich auch gerade dabei, sich so ein bisschen zu finden unter dem neuen Trainer. Bei uns ist das nicht anders."

Beide Mannschaften sind in dieser Findungsphase. Wenn man die Qualitäten vergleicht, wer ist dann der Favorit?

Ich glaube schon, dass Österreich als Favorit in das Spiel reingehen wird. Nichtsdestotrotz werden wir versuchen, das Spiel zu gewinnen. Wir wissen auch, dass wir sie schlagen können. Wir haben eine sehr gute Mannschaft mit sehr guten Spielern. Deswegen wird das ein Spiel, das in beide Richtungen gehen kann.

Sie haben seit fast einem Jahr nicht im Nationalteam gespielt. Wie wichtig war der Neustart unter Teamchef Tomaž Kavčič auch für Sie persönlich?

Für mich war das schon sehr wichtig, dass wir jetzt einen neuen Weg einschlagen - auch mit vielen neuen Spielern, die das erste Mal dabei sind. Ich finde, wir haben sehr viel Potential in dem Land, sehr viele gute junge Spieler. Die gilt es aufzubauen und dann unser Ziel zu erreichen. Wir wollen zur EM. Das wird schwer, aber wir haben sehr viel Talent in der Mannschaft. Das müssen wir jetzt formen. Für mich persönlich ist es besonders, wieder hier zu sein. Ich fühle mich sehr gut. Ich kenne den neuen Trainer schon sehr lange, auch aus der U21. Ich spüre das nötige Vertrauen, das ich von einem Trainer brauche.

Wie würden Sie die aktuelle Situation in Leipzig einschätzen?

Ich habe mich sehr gut dort eingelebt, da bin ich sehr froh darüber. Ich glaube, dass wir auf einem sehr guten Weg sind. Gerade der Sieg gegen die Bayern (2:1) wird uns für die letzten Spiele noch einmal Selbstvertrauen geben. Wir sind in der Europa League noch dabei, da kann auch noch alles passieren. Da haben wir mit Marseille ein schweres Los, aber auch die können wir schlagen. Von daher können wir alle unsere Ziele noch erreichen.

In der Europa League hat Salzburg einen weiteren Ex-Klub von Ihnen eliminiert, einen gar nicht so kleinen. Ihre Meinung dazu?

Ich schaue immer nach Salzburg, es freut mich brutal für die. Sie haben sich das verdient gegen Dortmund. Sie waren in beiden Spielen die bessere Mannschaft, deswegen stehen sie absolut verdient im Viertelfinale. Es wäre schon komisch, gegen sie nochmal aufzulaufen, falls es dazu kommt - vielleicht im Halbfinale, falls wir beide weiterkommen. Ich freue mich ungemein für sie.

Wenn man Dortmund ausschaltet, wie weit kann es dann noch gehen für Salzburg?

Es ist ein Ausscheidungsbewerb, da kann alles passieren. Das ist wie im Pokal, da hast du nicht 34 Spiele Zeit wie in einer Saison, Sachen wieder besser zu machen. Wenn du in zwei Spielen die bessere Mannschaft bist, kannst du jeden Gegner raushauen. Salzburg hat das gegen Dortmund bewiesen, warum sollen sie es nicht auch gegen Lazio schaffen? Aber natürlich wird es von Spiel zu Spiel schwerer. Die Saison ist lang, man hat viele Spiele in den Knochen. Aber ich drücke ihnen die Daumen.

Wenn man die Salzburger Mannschaft mit jener mit Ihnen unter Roger Schmidt vergleicht, was sind die besonderen Qualitäten?

Sie haben immer noch das gleiche Konzept. Ich habe die beiden Spiele gegen Dortmund gesehen. Sie spielen auch dieses Pressing, das auch uns stark gemacht hat. Da sind schon viele Züge drin wie damals, es ist kein großer Unterschied. Man sieht: Die Mannschaft funktioniert unter dieser Spielweise. Gerade für junge Spieler, die gerade ihren Profiweg einschlagen, ist das, das optimale Spiel. Das Pressing gibt frühe Ballgewinne, schnelles Umschaltspiel. Ich kann mich noch erinnern, wie es für mich war in Salzburg, das war top. Damit kann man jeden Gegner überraschen. Ich denke, sie haben auch Dortmund überrascht.

apa

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