15.03.2018 11:56 Uhr

Mo Dahoud: Vom Mitläufer zum Leistungsträger

Geht mittlerweile mit Selbstbewusstsein voran: Mahmoud Dahoud
Geht mittlerweile mit Selbstbewusstsein voran: Mahmoud Dahoud

Mahmoud Dahoud war bei Borussia Dortmund lange Zeit nur Mitläufer. Nun aber ist der U21-Nationalspieler mittendrin statt nur dabei und gilt beim BVB mittlerweile als Hoffnungsträger für die entscheidenden Wochen der Saison.

Während die Schwarzgelben in der Bundesliga darum kämpfen, den Platz für die direkte Champions-League-Qualifikation zu festigen, möchte der Klub in der Europa League unbedingt das frühe Aus vermeiden. Nach der 1:2-Hinspielpleite im heimischen Stadion muss die Borussia am Donnerstagabend im Achtelfinal-Rückspiel beim FC Red Bull Salzburg bestehen.

Dahoud selbst könnte bei diesen schwierigen Aufgaben das Zünglein an der Waage sein: Der in Syrien geborene Mittelfeldspieler erarbeitete sich in den letzten Wochen immer mehr Einsatzzeit und machte mit starken Leistungen auf sich aufmerksam.  

Langer Anlauf

Dabei sah es zu Saisonbeginn noch gänzlich anders aus. Kleinere Verletzungen warfen ihn zeitweise zurück. Auch unter dem neuen Trainer Peter Stöger kam zunächst nicht die erhoffte Wende. In den ersten beiden Rückrundenspielen saß Dahoud sogar nur auf der Tribüne.

Sein ehemaliger Trainer Dieter Hecking mahnte schon bei Bekanntgabe des Wechsels von Borussia Mönchengladbach im März 2017, dass der Schritt für Dahoud eventuell zu früh kam: "Für seine persönliche Entwicklung wäre ein weiteres Jahr in Gladbach sicher die bessere Lösung gewesen."

Dabei war Dahoud selbst immer klar, dass er eine gewisse Eingewöhnungszeit beim BVB benötigen würde. "Ich muss diese Aufgabe mit Demut angehen", erklärte der 22-Jährige zu Saisonbeginn. "Ich werde zunächst Fuß fassen müssen, mich in die Mannschaft integrieren und ankommen."

Stöger: "Ich freue mich für Mo"

Betrachtet man die letzten Spiele, dann scheint er genau das geschafft zu haben. "Ich freue mich für Mo, dass er das, was er in Ansätzen schon gezeigt hat, nun bestätigen kann", sagte Peter Stöger zur positiven Entwicklung des Youngsters.

So gehörte er zum Beispiel beim 1:1 in Leipzig zu den absoluten Aktiv-Posten im Dortmunder Spiel. Beim Last-Minute-Heimsieg gegen Frankfurt spielte er dann vielleicht seine stärkste Halbzeit beim BVB, gewann einen Großteil seiner Zweikämpfe und bestach mit 6,3 Kilometer Laufleistung, bevor er aufgrund seiner frühen Gelben Karte ausgewechselt wurde.

Diese Spiele zeigten deutlich, wie wichtig Dahoud für Dortmund sein kann. Zuletzt überzeugte er in seiner Rolle als Verbindungsspieler, der nach einem Ballgewinn im Mittelfeld schnell umschalten und unmittelbaren Druck auf die gegnerische Abwehr ausüben kann. Dabei brachte er wesentlich mehr Tempo mit als zum Beispiel Julian Weigl oder Nuri Sahin.

Während dem als schüchtern bekannten Dahoud in der ersten Halbserie noch das Selbstvertrauen im Dribbling und vor allem im Passspiel fehlte, setzt der U21-Nationalspieler mittlerweile immer öfter zum Solo-Lauf an und füttert die Stürmer mit Pässen in die Spitze. In Fan-Kreisen wird der 22-Jährige schon vorsichtig mit Ex-BVB-Star Ilkay Gündogan verglichen.

Im Zweikampf stark verbessert

"Wenn er seine Zweikämpfe gewinnt, dann kommt er auch in seine Umschaltaktionen", sagte Stöger zuletzt mit Blick auf das Potenzial seines Schützlings. Gerade im Duell Mann gegen Mann hat sich Dahoud enorm gesteigert. Zuletzt bestritt der Mittelfeldakteur die meisten Zweikämpfe aller Borussen und setzte sich auch immer öfter durch.

Bei der Präzision hingegen hat der Ballverteiler noch Luft nach oben: Einige von Dahouds Pässen landen im Niemandsland und teilweise leistet er sich zu viele Ballverluste. Auch im Torabschluss hatte er bis jetzt noch kein Glück und wartet weiterhin auf seinen ersten Treffer im Dress des BVB.

Stöger setzt dennoch auf Dahouds Unberechenbarkeit und stellte ihm zuletzt einen Stammplatz in Aussicht. "Wir wissen was er kann und wenn er mehr von dem offensiv einbringt, dann ist er ein Spieler, der permanent spielen kann", erklärte der Österreicher - auch im Hinblick auf die heiße Phase der Saison.

Moritz Wollert

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