26.02.2018 16:12 Uhr

Bayern-Transferziel: Das ist Bordeaux-Juwel Malcom

Malcom ist sich angeblich mit dem FC Bayern einig
Malcom ist sich angeblich mit dem FC Bayern einig

Der Brasilianer Malcom von Girondins Bordeaux soll sich mit dem FC Bayern München bereits über einen Wechsel im Sommer einig sein. Taugt der 21-Jährige zum "Robbery"-Nachfolger beim Rekordmeister? weltfussball stellt den Youngster vor.

Wie verlief Malcoms bisherige Karriere?

Malcom, mit vollem Namen Malcom Filipe Souza de Oliveira, stammt aus der Jugend von Corinthians Sao Paulo und wechselte im Februar 2016 zu Girondins Bordeaux. Er durchlief verschiedene brasilianische Jugend-Nationalmannschaften. In Frankreich empfahl er sich für höhere Aufgaben.

Den Schritt nach Europa sieht Malcom als Meilenstein für seine Entwicklung. "Ich habe jetzt ein ganz anderes Gesicht als noch in Brasilien", verrät der 21-jährige Außenstürmer. "Ich arbeite mittlerweile viel professioneller und selbstständiger und bin sehr fokussiert auf meine Arbeit." 

Nicht umsonst steht er bei europäischen Spitzenklubs wie Arsenal oder Tottenham Hotspur ganz oben auf dem Wunschzettel.

Was für ein Typ ist Malcom?

Neben der Leistung auf dem Platz lässt der Brasilianer mit dem Hang zu ausgefallenen T-Shirts und Tattoos gerne seinen extrovertierten Charakter für sich sprechen. Auf Instagram hat er fast eine halbe Million Follower und gibt regelmäßig Teile seines Privatlebens preis.

Dies brachte ihm zuletzt allerdings auch Ärger mit seinem Arbeitgeber ein. Nach der 0:2-Niederlage gegen SM Caen im Januar postete Malcom ein Video, in welchem er flachsend und gut gelaunt mit Teamkollegen zu sehen ist.

Girondins fand das überhaupt nicht komisch und mahnte den Stürmer ab. Dieser nahm das Video postwendend wieder aus dem Netz.

Wo liegen Malcoms Stärken auf dem Platz? Was sind seine Schwächen?

Malcom ist ein klassischer Flügelstürmer mit typisch brasilianischen Eigenschaften – schnell, trickreich und torgefährlich. Dank seiner Größen von 1,71 Meter hat er einen tiefen Körperschwerpunkt. Trotz seiner jungen Jahre verfügt er bereits über eine solide Robustheit im Zweikampf.

Mit seiner guten Technik, einer starken Übersicht und dem Willen, häufig ins Dribbling zu gehen, kann er enormen Druck auf eine Abwehr ausüben.

Von seiner angestammten Position auf Rechtsaußen zieht der Linksfuß immer wieder gerne nach innen und schließt dann per Distanzschuss ab. Klingt nach Arjen Robben? Korrekt, manchmal erinnert der Brasilianer mit seiner Spielweise an den Bayern-Star.

Verbessern muss Malcom, der in dieser Saison in der Ligue 1 bislang acht Tore und sechs Vorlagen für Girondins verbuchte, seine Arbeit in der Defensive und sein Urteilsvermögen in engen Situationen.

Wie ist der Stand der Verhandlungen mit den Bayern?

Laut "Sport Bild" hat es vor einigen Wochen ein Treffen zwischen dem FC Bayern und Malcoms Berater gegeben. Beide Parteien sollen sich dabei auf die Rahmenbedingungen eines Fünfjahresvertrags bis 2023 geeinigt haben.

Malcom besitzt in Bordeaux aber noch ein Arbeitspapier bis 2021. "Es wird nicht ganz einfach, ihn von uns loszueisen", erklärt Bordeaux-Präsident Stéphane Martin.

Die Franzosen räumen dem Spieler zwar die Möglichkeit ein, seinen neuen Klub selbst zu bestimmen. Doch Girondins soll erst ab einer Ablösesumme von 60 Millionen gesprächsbereit sein.

Damit wäre Malcom der mit Abstand teuerste Transfer der Bayern-Geschichte. Bislang ist Corentin Tolisso mit 41,5 Millionen Euro der Münchner Rekord-Einkauf.

Was bedeutet ein Malcom-Transfer für Robben und Ribéry?

Wenn Malcom für die im Raum stehende Ablösesumme nach München wechselt, dann sehen ihn die Bayern ganz klar als Nachfolger für Arjen Robben und/oder Franck Ribéry.

Beide haben das Bayern-Spiel ein Jahrzehnt lang geprägt, doch sie sind mittlerweile 34 Jahre alt. Früher oder später muss auf den Außenbahnen ein Umbruch erfolgen.

Die Bayern lassen es sich noch offen, ob sie die im Sommer auslaufenden Verträge ihrer beiden Stars verlängern. "Es wird ein sanfter Umbruch verlangt, aber wir müssen sehen, wie die Saison läuft", sagt Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. "Eventuell wird es eine relativ späte Entscheidung."

Ein Modell, bei dem entweder Robben oder Ribéry als Mentor in reduzierter Rolle für Malcom agiert, wäre also durchaus denkbar - allerdings nur dann, wenn sich einer der ehrgeizigen Offensivakteure damit anfreunden kann, künftig nicht mehr durchgängig die erste Geige zu spielen.

Nahezu ausgeschlossen scheint dagegen bei diesen Gedankenspielen, dass Robben UND Ribéry ihre Karriere in München fortsetzen dürfen.

Moritz Wollert

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